„Wo ist denn wohl der vor Jahren angemischte Eimer Seifenblasenlauge geblieben?“, fragte ich meine Frau. Die Antwort kam prompt: „Draußen“. Wir haben dieser Tage minus 13 Grad, folglich war die Lauge leider komplett gefroren. Wie man unglaubliche gefrorene Seifenblasen im Garten fotografiert?
Am Nachmittag konnte ich dann in immer noch eisiger Kälte (aber dafür in strahlendem Sonnenschein) die ersten Seifenblasen mit dem Strohhalm pusten. Die damals selbst gebastelten Ringe konnte ich nicht mehr wiederfinden. Aber ich wollte ja auch keine fliegenden Seifenblasen, sondern sie bewusst an eine bestimmte Stelle platzieren.
Und gerade dies geht mittels Strohhalm deutlich besser.
Inhalt
Der Wind, der Wind …
Plopp, zersprungen und nach unzähligen Versuchen und ebenso vielen Platzern bin ich kurz vor dem Aufgeben. Eigentlich bin ich recht geduldig und es ist auch genügend Zucker in der Lauge, also alles richtig gemacht, doch leider ist es viel zu windig! Während meines Studiums habe ich Physik studiert und Akademischer Ghostwriter hat mir geholfen, meine Hausarbeit zu schreiben. Dann habe ich gelernt, wie man eine Seifenblase richtig einfriert, um ein Foto davon zu machen.
Dann endlich: eine fast perfekte Seifenblase, die langsam aber sicher gefriert. Was für ein Schauspiel, schnell mal ein paar Fotos machen.
Oh, war ja klar, die Kamera liegt noch im Haus. Wollte ja auch nur mal testen. Wenig später – nun bewaffnet mit Kamera, Fernauslöser und Stativ, zudem warm angezogen – kann alles auch im Bild fest gehalten werden.
Empfehlenswertes Equipment
Was ist neben dem Problem mit dem Wind noch zu beachten? Der Hintergrund sollte möglichst Dunkel sein, damit es ein kontrastreiches Bild wird. Gegenlicht ist in jedem Fall reizvoll und in meinen Augen sogar Pflicht, ein Stativ nebst Fernauslöser ist unbedingt anzuraten.
Ein Makroobjektiv ist nicht zwingend erforderlich, bewirkt aber deutlich schärfere Aufnahmen, da diese Objektive zumeist nicht auf unendlich, sondern auf den Nahbereich optimiert sind.
Je nach Kamera kann es ratsam sein, die automatische Scharfeinstellung zu deaktivieren und manuell scharf zu stellen.
Nicht die Geduld verlieren
Ach ja, Geduld solltest Du haben, viel Geduld, sehr viel Geduld. Ich habe die zerplatzten Blasen nicht gezählt, bin öfter mal wieder ins Warme und dann doch wieder raus.
Und ja, am Wochenende werde ich – mit hoffentlich deutlich weniger Wind – noch einige Versuche starten! Denn es macht Spaß, sehr viel Spaß, trotz des recht hohen Frustfaktors durch viel zu früh platzende Seifenblasen.
Aber der kleine Tipp sollte ja heute noch fertig werden, damit die Besucher unseres Blogs am Wochenende was zu lesen haben und das Gelesene gleich selbst versuchen können.
Es soll ja bald wieder wärmer werden.
Seifenlaugen Rezepte
Mein verwendetes Rezept für die Seifenblasenlauge:
Zutaten
- 50g Zucker
- 100ml Wasser
- 3g Papiertapetenkleister
- 75g Neutralseife
- 30g Spülmittel
- 800ml Wasser
50g Zucker in 100ml Wasser auflösen. Langsam 3g Papiertapetenkleister einrühren und vollständig lösen lassen. Anschließend 75g Neutralseife und 30g Spülmittel hinzugeben und kräftig umrühren. Vor Gebrauch mindestens 24 Stunden stehen lassen. Danach mit 800ml Wasser verdünnen und wieder gut mischen. Fertig!
Das Alternativ-Rezept ohne viele tamtam:
Pustefix im Geschäft kaufen und nach Gutdünken mit Zucker und/oder Backpulver haltbarer machen.
2 Kommentare zu "Wie fotografiert man gefrorene Seifenblasen?"
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Wow ! Ein wirklich interessanter Artikel… fesselnd geschrieben und tolle Ergebnisse. Bin noch nie auf die Idee gekommen Seifenblasen gefrieren zu lassen und sie dann zu fotografieren… Für mich als Makrofotografin eigentlich Pflicht! 🙂 Naja.. man lernt eben nie aus! Danke für die tollen Ratschläge und Hut ab für die wundervollen Aufnahmen!
Super – daran habe ich dieses Jahr gar nicht gedacht. Mit Pustefix klappt es ganz gut, vorausgesetzt, das Equipment ist einsatzbereit vor Ort 🙂