22.07.2020

Wildlife-Fotografie in heimischen Zoos und Wildparks

Zoos und Wildparks bieten Tiermotive in Hülle und Fülle und eignen sich perfekt, um sich in der Wildlife-Fotografie zu üben. Begleite uns auf einen Ausflug in den Wildpark und erfahre, wie du seine Bewohner – die Tiere – in beeindruckenden Bildern festhältst. Denn wilde Tiere in Gehegen zu fotografieren mag im ersten Moment vielleicht einfach klingen, stellt Fotografen jedoch vor einige genrespezifische Hindernisse. So soll das finale Bild nicht nur durch die perfekte Schärfe, eine ausgewogene Belichtung und eine gelungene Komposition glänzen, sondern die Tiere gleichzeitig in möglichst natürlichem und schönem Kontext zeigen. Das A und O einer wirkungsvollen Tieraufnahme aus dem Wildpark oder Zoo ist deshalb, die Absperrungen im Bild „verschwinden“ zu lassen. Viele moderne Zoo- und Wildparkanlagen bieten gute Möglichkeiten, um den Besuchern – und Fotografen – über Aussichtsplattformen oder ähnliches einen freien Blick auf die tierischen Bewohner zu gewähren.

Das Problem: Nicht immer erwischt man aus diesen Blickwinkeln das beste Motiv. Möchtest du beispielsweise ein Tierporträt auf Augenhöhe festhalten, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit dazu gezwungen sein, dein Motiv durch einen Zaun oder eine Glasscheibe in den Fokus zu nehmen. Die zweite große Herausforderung beim Fotografieren im Wildpark und Zoo liegt in der Bildkomposition. Hierbei gilt es, ganz besonders darauf zu achten, welche Elemente im Bild zu sehen sind. Beziehungsweise alle störenden Elemente, die auf den Zoo oder das Wildgehege schließen lassen – wie zum Beispiel Futterstellen, Zäune etc. – gekonnt auszuklammern. Erfahre hier, welche Ausrüstung du benötigst, um die Herausforderungen der Tierfotografie im Wildpark, Zoo und auf Foto-Safari gekonnt zu meistern und mit welchen Aufnahmetechniken du Tieraufnahmen mit Wirkung einfängst.

Die perfekte Ausrüstung

Wie fast in jedem anderen Fotogenre auch, bildet die passende Ausrüstung
die Basis für ein gelungenes Tierfoto. In der Wildlife- und Zoofotografie kommt es hierbei vor allem auf eins an: ein Teleobjektiv. Mit einer Festbrennweite von 300 mm bis 400 mm wirst du viele Motivsituationen meistern. Und – je nachdem, wie weit die Tiere von dir entfernt sind – gute Nahaufnahmen erzielen können. Mehr Spielraum bieten dir Telezoomobjektive und zeigen sich deshalb auch als gute Begleiter in der Zoo- und Wildparkfotografie. Ein Zoomobjektiv bietet dir nämlich nicht nur die Möglichkeit, Tiere von Weitem nah heran zu holen, sondern auch einen breiteren Blickwinkel aufzunehmen und die Umgebung mit in dein Bild einzubeziehen. Möchtest du das Tier vor deiner Linse komplett aus seinem Lebensraum isolieren und rahmenfüllend abbilden, empfehlen wir dir, in eine Brennweite mit circa 600 mm zu investieren, zum Beispiel das Canon EF 600mm f4 IS III USM. Eine gute und preiswerte Alternative dazu stellt zum Beispiel das Telezoom Sigma 150-600mm 1:5-6,3 DG OS HSM dar.

Teleobjektive sind schwer. Um trotz langer Brennweite knackscharfe Tieraufnahmen festzuhalten, gilt es, die Kamera und das Objektiv optimal während dem Fotografieren abzustützen. Grundsätzlich bietet ein Stativ mit drei oder vier Beinen zwar die beste Qualität. Jedoch ist es in der Zoofotografie aus Platzgründen nicht immer einsetzbar. Greife je nach Situation und Motiv deshalb lieber auf einen Bohnensack, ein Einbeinstativ oder – bei einer Safari – auf das Autofenster zurück, um Kamera und Objektiv beim Auslösen möglichst ruhig zu halten. Wilde Tiere sind unberechenbare Motive und halten nicht (immer) so lange still, bis du das perfekte Motiv im Kasten hast. Um eindrucksvolle Ergebnisse zu erzielen solltest du deshalb stets dazu bereit sein, dich neuen Umständen schnell anzupassen. Halte die Kamera in jedem Moment schussbereit. Vergewissere dich, dass die Akkus deiner Kamera voll geladen sind, die Speicherkarten formatiert und du für beides Ersatz mit dir trägst. In Sachen Kameraeinstellungen gilt: Fotografiere in RAW, wähle eine kurze Belichtungszeit im AV-Modus vor und setze den ISO, falls nötig, herauf.

Vielseitige Tierwelt

Wenn du einen Zoo oder Wildpark besuchst, hast du im Vorfeld wahrscheinlich schon eine Vorstellung davon, welche Tierarten du besonders gerne im Bild einfangen möchtest. Im Allgemeinen ist es jedoch eine gute Idee, bei der Motivfindung offen zu bleiben und das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die sich vor Ort ergeben. Denn du darfst nicht vergessen, dass du jedes Tier nur für einen kurzen Teil seines Tages beobachten kannst. Es besteht also die Möglichkeit, dass das Tier genau in diesem Moment nichts Interessantes macht oder sich für lange Zeit einfach gar nicht blicken lässt. Nutze den Vorteil, dass du in einem Zoo oder Wildpark Motive in Hülle und Fülle findest und aus einer Vielfalt an Tiermotiven schöpfen kannst. Um besondere Tiermomente einzufangen, empfehlen wird dir deshalb, spontan zu entscheiden.

Hast du dir jedoch klipp und klar zum Ziel gesetzt, ein bestimmtes Tier zu porträtieren, solltest du dich gänzlich auf ein Gehege und die entsprechende Art konzentrieren. Warten kann sich lohnen. Ebenso kann es sinnvoll und erfolgversprechend sein, das Gehege möglichst oft zu besuchen, um ein Gefühl für die Lichtverhältnisse sowie das Verhalten der Tiere zu entwickeln und die schönsten Blickwinkel auf das Gehege zu entdecken. Beachte zudem, dass die besonders gefährlichen oder seltenen Tiere meist von den dicksten Glasscheiben und Zäunen umgeben sind. Diese sind deshalb meist auch schwieriger zu fotografieren sind.

Unsere Tipps

  • Schenke zu Beginn lieber den „einfacheren“ Motiven Aufmerksamkeit.
  • Das Must-have für eindrucksvolle Tieraufnahmen ist ohne Zweifel das Teleobjektiv. Während Zoomobjektive hierbei vielseitig einsetzbar sind, bieten Festbrennweiten in der Regel bessere Qualität und Leistung bei schwachem Licht.
  • Um Tieraufnahmen festzuhalten, in denen auch die Umgebung um das Motiv herum mit ins Bild einbezogen wird, benötigst du ein größeres Sichtfeld. Die meisten Fotografen besitzen wahrscheinlich bereits ein „Allzweck-Zoomobjektiv“, das in diese Lücke passt. Du vielleicht auch?
  • Im Tiergehege kann es in Sekundenschnelle von friedlicher Ruhe in actiongeladene Bewegung wechseln. Um keinen spannenden Moment zu verpassen, sollte deine Kamera immer bereit zum Auslösen sein.
  • Möchtest du mehr als ein Tier im Bild festhalten, ist es meist schwieriger, eine gelungene Komposition zu finden. Hab in diesem Fall etwas Geduld und beobachte die Tiere etwas länger – bis sie sich schöner Anordnung zusammentun.
  • Möchtest du durch Glas fotografieren, solltest du dieses möglichst sauber machen. Glasreiniger und Tuch können deshalb zu hilfreichen Begleitern werden.
  • Versuche den Fokus immer auf das Wesentliche im Bild zu legen. Klammere Elemente, die ablenken oder irritieren aus den vier Bildecken aus.

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