19.11.2019

Wertige Videoneiger für Einsteiger und Profis

Ein Stativkopf für Videoaufnahmen muss besondere Voraussetzungen erfüllen. Wir erklären die Unterschiede und geben konkrete Kauftipps.

Wer sich als Fotograf stärker mit der Aufnahme von Videos beschäftigen möchte, sollte über den Kauf eines speziellen Videoneigers nachdenken. Sein wichtigster Vorteil: Er ermöglicht flüssige Schwenkbewegungen – und das, je nach Ausführung, sowohl auf der horizontalen, als auch auf der vertikalen Achse. Mit einem Kugelkopf und einem Drei-Wege-Neiger, wie sie üblicherweise von Fotografen eingesetzt werden, sind solche Bewegungsabläufe kaum zu schaffen. Schwenkbewegungen würden „ruckeln“ und unruhig wirken. Videoneiger sind deswegen speziell auf Bewegungen während der laufenden Aufnahme ausgelegt und besitzen zur besseren Bedienung extra einen Schwenkarm.

Videoneiger für Einsteiger – die einfache Variante für leichte Kameras

Wird mit einer leichten DSLR oder DSLM gefilmt, dann reicht in der Regel ein Stativkopf, der auf eine Last von drei bis vier Kilogramm ausgelegt ist. Wichtig an dieser Stelle: Bei dieser Angabe handelt es sich um die gesamte Last des auf dem Kopf angebrachten Equipments, also inklusive Objektiv und möglichem Zubehör, wie etwa einem zusätzlichen Mikrofon. Wer in die Videografie einsteigt, hält vermutlich erst einmal nach möglichst günstigen Videoneigern Ausschau. Das ist nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass man sich vielleicht noch nicht sicher ist, ob man sich länger mit dem Thema beschäftigen möchte. Dennoch raten wir, nicht unbedingt den günstigsten Kopf zu wählen. Um ruhige und flüssige Schwenkbewegungen umsetzen zu können, sollte der Kopf zumindest über eine Fluid-Dämpfung verfügen. Hilfreich ist auch ein sogenanntes „Gegengewicht“ auf der vertikalen Achse.

Sirui VA-5

Der VA-5-Fluid-Videoneiger von Sirui ist zum Beispiel auf eine Last bis drei Kilogramm ausgelegt und besitzt am Neigegelenk einen Gewichtsausgleich für Kameras bis zu einem Kilogramm. Was bringt der Gewichtsausgleich? Wird eine Kamera nach unten oder nach oben geneigt, müsste der Filmer immer gegen das Gewicht der Kamera „ankämpfen“, damit sie durch die Schwerkraft nicht nach unten abdriftet. Durch ein eingebautes Gegengewicht lässt sich die Kamera viel leichter in geneigter Position halten. Zu den weiteren Vorteilen des VA-5 gehören das eingebaute Fluid-System für gleichmäßige Schwenkbewegungen, sowie die Arca-Swiss-kompatible Schnellkupplung.

Für erfahrene Filmer: Höhere Lasten, mehr Funktionen

Videoneiger für erfahrene Filmer und Profis besitzen meist eine recht große, längliche Schnellwechselplatte, um neben DSLRs und DSLMs auch größere Camcorder sicher halten zu können. Dazu kommen Funktionen wie eine variable Friktion, stärkere Gegengewichte und die Möglichkeit, höhere Lasten auf den Kopf zu laden.

Sirui VH-10

Der Sirui VH-10 ist zum Beispiel auf eine Traglast bis sechs Kilogramm ausgelegt, bietet ein Gegengewicht mit zwei Kilogramm und ermöglicht eine stufenlose Friktion auf der Neigungsachse. Unter Friktion versteht man einen Widerstand, der dafür sorgt, dass die Kamera nicht sofort nach vorne kippt, sobald die Feststellschraube zum Verstellen der Position gelöst wird. Je schwerer die Kamera ausfällt, desto höher sollte der Widerstand, also die Friktion, eingestellt sein. Wer sich auch eine Friktion auf der horizontalen Achse wünscht, kann bei Sirui zum VH-10X greifen. Der trägt dann allerdings nur Lasten bis zu vier Kilogramm.

Manfrotto 502 Pro

Sehr empfehlenswert ist darüber hinaus der Manfrotto 502 Pro Fluid-Video-Neiger (MVH502AH). Den gibt es derzeit bereits für rund 150 Euro. Ein sehr fairer Preis, wenn man bedenkt, was dafür geboten wird. Der Manfrotto 502 trägt Lasten bis zu sieben Kilogramm und ist mit einem festen Gegengewicht von vier Kilogramm ausgestattet. Er arbeitet mit einer Fluid-gedämpften Neigung, besitzt eine beleuchtete Nivellierlibelle und bietet durch Manfrottos 3/8“-Easy-Link-Anschluss die Möglichkeit, einen Zubehörarm anzubringen. Im Vergleich zum Sirui VH-10 fällt der Manfrotto allerdings deutlich größer und mit 1.691 Gramm auch schwerer aus.

Zwei besondere Videoköpfe

Manfrotto Q5 PRO

Von Manfrotto gibt es noch zwei Spezialköpfe, die durch besondere Funktionen auf sich aufmerksam machen. Der Manfrotto Q5 PRO (MH055M8-Q5) ist eine Art Hybrid-Kopf, der sich sowohl zum Filmen als auch zum Fotografieren eignet. Da normalerweise im Querformat gefilmt wird, gibt es bei Videoköpfen üblicherweise nicht die Möglichkeit, die Kamera vom Quer- ins Hochformat zu schwenken. Manfrottos Foto- und Videokopf füllt diese Lücke und eignet sich dadurch für beide Bereiche. Der MH055M8-Q5 besitzt eine Fluid-Dämpfung, eine Friktionskontrolle und eine Gegengewichtsfunktion. Wir bieten ihn direkt mit dem passenden Stativ an.

Manfrotto Nitrotech N8

Der Manfrotto Nitrotech Fluid-Video-Kopf (MVHN8AH) richtet sich dagegen an Profi-Filmer. Sein Highlight ist ein variabler Gewichtsausgleich. Dabei kann der Filmer bis zu acht Kilogramm ausgleichen oder das Gegengewicht sogar ganz rausnehmen. Somit lässt sich der Kopf optimal auf unterschiedlich schwere Kameras einstellen.

Fazit: Am besten mit Fluid-Dämpfung und Gegengewicht

Bei Videoaufnahmen machen flüssige, gleichmäßige Schwenks den Unterschied aus. Aus diesem Grund empfehlen wir selbst Einsteigern einen Videokopf mit Fluid-Dämpfung und, im Idealfall, mit einem Gegengewicht. Bei einer leichten Kamera ist der Sirui VA-5 eine gute Wahl. Ist die Ausrüstung schwerer, kommen der Sirui VH-10 und der Manfrotto 502 ins Spiel. Manfrottos Hybrid-Kopf fällt etwas aus der Reihe. Er verbindet die Fotografie mit der Videografie und eignet sich damit als gute Kombi-Lösung. Der Manfrotto Nitrotech N8 richtet sich hauptsächlich an Profi-Filmer. Er bietet eine ideale Balance für Gewichte bis acht Kilogramm.

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