18.12.2018

Tipps für Weihnachtsfotos


Alle Jahre wieder … kommt Weihnachten so überraschend. Hast Du alles vorbereitet? Und damit meine ich nicht, ob die Geschenke eingekauft sind, der Braten vorbereitet ist oder der Weihnachtsbaum schon im Garten friert und nur drauf wartet hineingeholt zu werden. Ich denke da eher daran, ob die Akkus inkl. Ersatz-Akkus der Kamera und des Blitzgerätes aufgeladen und genügend leere Speicherkarten vorhanden sind. Wenn ja, dann gibt es nun noch ein paar last minute Tipps zum Thema Fotografieren an und zu Weihnachten.

Weihnachten unter Strom

Fangen wir gleich mal mit der Stromversorgung an. In der kalten Jahreszeit haben Akkus nicht die Kapazität und Anzahl an Auslösungen, die sie bei warmem Werter haben. Bei ca. minus 10 oder gar 20 Grad fließt selbst in Li-Ionen-Akkus der Strom etwas zähflüssiger und die Akkus machen umso schneller schlapp je kälter es ist. Daher, die Kamera (oder auch nur die Akkus) immer möglichst warm halten oder ausreichend aufgeladene Reserve-Akkus mitnehmen, wenn es raus geht. Gleiches gilt für die NiMh-AA-Akkus für das Blitzgerät. Und ja, Du wirst auch Weihnachten einen Blitz benötigen und sei es auch nur um das Bild ein klein wenig aufzuhellen. Doch dazu später mehr.

Saubere Sache?

Sind alle Objektive mit einem sauberen Mikrofasertuch geputzt? Schlieren auf der Optik beeinflussen den Kontrast und die Qualität der Bilder. Vorher den Staub oder andere Partikel mit einem speziellem Optikpinsel entfernen und erst dann mit dem Tuch wischen. Es ist nicht förderlich den Staub mit dem Tuch über der Vergütung zu ziehen.

Lichtstark vs. starkes Licht

So, dann mal drauf mit möglichst lichtstarker Optik auf die Kamera. Für Gruppen oder die ganze Familie am besten ein Weitwinkel, wenn die Räume nicht allzu groß sind und für einzelne Personen ein Portraitobjektiv mit Brennweite 80 bis 100mm. Ich nutze das klassische 1,2/85mm, durch die Lichtstärke bekomme ich ein herrliches Bokeh, z.B. wenn ein beleuchteter Weihnachtsbaum im Hintergrund steht. Je weiter die Person/en vom Weihnachtsbaum entfernt sind und je offener die Blende der Optik ist je interessanter wird besagtes Bokeh.

Die Augen der Personen sind zu dunkel? Und überhaupt ist die Beleuchtung vom Baum deutlich stärker als das Licht, dass auf die fotografierten Personen fällt? Nun, da kommt nun unser Blitz zum Einsatz. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir richten ihn gegen die Decke und stellen fest, die Augen sind immer noch recht dunkel und zusätzlich haben wir einen Schatten unter Nase und Kinn. Also warum nicht mal in die andere Richtung blitzen? Also den Blitz einfach umdrehen! Wenn es dort keine weiße Wand gibt, die das Licht reflektiert, dann hilft eine andere möglichst weiße Reflektionsfläche. Engagierte Hobbyfotografen haben sogenannte Bouncer (z.B. von Sunbounce) teilweise sogar in gold, damit der weihnachtliche Look erhalten bleibt.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Kamera auf eine längere Verschlusszeit zu stellen und damit das Licht vom Weihnachtsbaum oder das vorhandene meist stimmungsvolle Raumlicht mehr und den Blitz nur zur Unterstützung zu nutzen. Dadurch haben wir dann natürlich das Problem, dass sich die Personen nicht unbedingt bewegen dürfen, sonst entstehen sogenannte Geisterbilder, die aber auch recht reizvoll aussehen (siehe das Titelbild, auf dem sich der Junge bewegt hat).
Perfekt sind moderne kabellose Blitze die frei bewegt oder platziert und sogar per TTL-Funktion durch die Kamera gesteuert werden können.

Fester Stand

Wichtig für derartige Techniken ist dann natürlich ein Stativ. Welches auch bei der weihnachtlichen Wanderung durch den Ort oder auf dem Weihnachtsmarkt nicht fehlen darf. Ich weiß noch, wie sich einmal meine Frau schnell verabschiedete, als ich mitten im Getümmel mein Stativ aufbaute. Genau so macht man sich als Hobbyfotograf Freunde. Am besten als Gruppe los gehen, von denen sich dann einige schützend vor oder um das Stativ stellen. Erwischt, auch ich nehme meist nur ein Einbein-Stativ mit, einfach weil es mittlerweile einfach zu voll auf den Weihnachtsmärkten ist. Gerade auf den Weihnachtsmärkten zählt: weniger ist mehr. Nimm als Details ins Visier. Oft sind es die kleinen Dinge am Rand oder in den Ständen, die andere kaum oder gar nicht beachten, die ein wirklich schönes Weihnachtsbild ausmachen.

Kinder, Oma, Opa, Mama, Papa …

Doch nun zurück zu den Personen vor oder unter dem Weihnachtsbaum. Natürlich sind die Kinder beim Backen der Plätzchen, beim Auspacken oder begutachten der Geschenke ein lohnendes Motiv. Meist sind sie so abgelenkt, dass sie gar nicht bemerken, dass sie fotografiert werden. So bekommst Du mal etwas anderes als das typische Fotografier-Gesicht auf die Fotos. Auch hier entweder hohe ISO und Hilfslicht/-blitz und bitte nicht die Stimmung durch zu viel Licht zerstören. Neben den Kinden sind da noch der Opa und die Oma, die zum Beispiel Geschichten vorlesen oder zu später Stunde schon langsam eingenickt sind. Ebenfalls schöne Motive für nicht gestellte Schnappschüsse. Dann natürlich die ganze Familie vor dem Baum, dem Kamin oder auf der Treppe und und und …

Goldene Regeln

Natürlich gelten auch bei den Weihnachtsfotos alle anderen Regeln der Fotografie, wie Drittelregel, goldener Schnitt, keine abgeschnittenen Arme, Beine oder Finger und immer natürlich auch immer auf den Kamera-Standpunkt zu achten. Letzteres bedeutet, dass Du Dich auf die gleiche Höhe wie Dein Motiv begibst, also Kinder nicht aus der Vogelperspektive fotografierst. Wenn Du vor hast Deine Bilder später oder zeitnah mit einer Bildbearbeitung zu verfeinern, dann solltest Du in RAW fotografieren. Das kostet zwar mehr Speicherplatz, aber die Ergebnisse werden deutlich besser. Fotografen, die alles gern gleich out of the cam nutzen möchten können gleich die jpg-Umwandlung in der Kamera nutzen. Haben aber dann kein echtes Original! Ein Kompromiss wäre sowohl in JPG als auch in RAW zu fotografieren und damit noch mehr Speicher pro Bild zu benötigen.

Letzte Tipps

Du möchtest mit auf das Bild? Nun, da gibt es doch unser bereits oben erwähntes Stativ und einen (Funk-)Fernauslöser oder die Selbstauslöser-Funkion der Kamera oder – noch viel besser – die APP im Smartphone auf der das Bild sogar vorher begutachtet und dann hinter dem Rücken ausgelöst werden kann.
Immer wieder stelle ich fest, dass Kamerabesitzer anscheinend nicht wissen, dass so eine Kamera auch ins Hochformat genommen werden können und das ist kein Scherz! Also bitte dran denken, dass ein jedes Motiv sowohl quer- als auch hochformatig aufgenommen werden kann. Und … die meisten Kameras besitzen auch eine Videofunktionen! Das Auspacken – ach was, sagen wir doch lieber – das Aufreißen der Geschenke oder das erste Anprobieren der neuen Weihnachtsmütze ist auch als Film ein paar Stunden oder Tage später oder auf der Hochzeit des heute zwei Jahre alten Kindes recht interessant. Also jetzt schon an später denken.
Nicht nur Opa und Oma lieben Papierbilder, auch Papa hat gern ein oder mehrere Bilder von den Kleinen in der Brieftasche. Es gibt für alle, die ihre Bilder nicht nur auf dem Smartphone herumzeigen, auch eine Bilderwelt, die von den Dateien Papierbilder fertigt.

Frohe Weihnachtstage

Ich wünsche nun allen besinnliche und frohe Weihnachtstage und viele schöne, interessante oder kuriose Fotos der Weihnachtstage 2018. Wenn ich etwas vergessen haben sollte oder Du noch einen Tipp hast, dann gibt es ja die Kommentarfunktion.

 

 

 

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