18.02.2020

Tipps für Einsteiger und Fehler vermeiden

In diesem Beitrag geht es um Fehler, die Einsteiger im Bereich Fotografie(ren) machen und wie diese zu umgehen oder zu beheben sind.

Nobody is perfekt …

oder es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dies ist ebenso abgedroschen wie wahr. Nahezu täglich sehen wir gerade in den Filialen die gleichen Fehler und dies nicht nur bei Einsteigern, sondern auch bei Kunden, die bereits länger fotografieren.

Nicht einfach: die hohe Kunst des Mitziehens …

Das ist wie Fahradfahren …

Bevor Du Dir Dein erstes Auto gekauft hast, hast Du sicherlich einen Führerschein gemacht. Das ist auch sinnvoll, denn mit einem Auto kann Schlimmes passieren. Vor allem, wenn der Fahrer nicht weiß was er tut. Leider ist auch das Fotografieren nicht selbsterklärend und wohl alle haben Lehrgeld zahlen müssen. In der analogen Fotografie war dies noch recht teuer, heute ist dies zum Glück nicht mehr ganz so. Durch die digitale Fotografie kostet es nun nur noch Zeit und Nerven. Doch trotzdem verlieren nicht wenige leider die Lust an einem der schönsten Hobbies der Welt.

You push the Button …

we do the rest. Mit diesem Werbeslogan von Georg Eastman, dem Gründer der Firma Kodak, wurde die Amateurfotografie im Jahr 1888 geboren.
Leider denken die meisten nach wie vor, dass es mit dem Kauf einer Kamera schon getan ist. Auf den Auslöser drücken kann ja schließlich jeder. Sicher, Du bekommst ein Foto. Leider nicht immer genau so, wie Du es Dir vorgestellt hast.

Erfahrung ist der beste Lehrmeister

Nach der letzten Klassenfahrt zeigte ein Mitschüler seine Fotos im Unterricht und besagter Friedhelm ist schuld daran, dann ich mir kurz darauf eine Minolta SRT 100x kaufte. Sie war zwar komplett manuell, aber so günstig, dass mein Geld dafür reichte.

Echte Könner nutzen keine Automatik

Manuell? Nicht zwingend!

Heute lese ich immer wieder als Tipp für Einsteiger, dass sie die Automatik abschalten und sowohl Zeit als auch Blende rein manuell einstellen sollten. Ja, so habe auch ich in den 70ern angefangen zu fotografieren und es hat mir sicher nicht geschadet. Doch damals war die Zeit nicht so schnelllebig wie heute und ich bin sowohl ein Freund der Zeitautomatik als auch der automatischen Scharfeinstellung. Von daher: Fange erst einmal an die folgenden Tipps zu beherzigen und lerne danach oder währenddessen was Zeit und Blende bedeutet.

Fehler 1: Schräger Horizont

Schräg ist modern, aber nicht, wenn der Horizont unabsichtlich leicht schräg ist. Dabei fällt ein leicht, manchmal kaum merklich schräger Horizont meist eher auf, als ein richtig schräger. Bei besonders schräg denken dann wohl einige, das sollte so sein und es ist ein Gestaltungsmittel. Umfallende Bäume auf der Wiese und ein auslaufendes Meer sind ein No Go und sozusagen eine der sieben Todsünden in der Fotografie. Bei keiner Bildbesprechung und in keinem Forum schafft es ein Bild mit solchem Fehler unter die letzten zehn.

Normaler Auslöser und Sensor-Auslöser

Früher gab es mechanische Auslöser in den Kameras, diese brauchten entsprechend Kraft und die Kamera wurde daher beim Auslösen verrissen. Doch seit es der Erfindung der Kamera mit dem roten Punkt sollte ein Verreißen bei der Aufnahme nicht mehr der Standard sein. Nein, hier ist ausnahmsweise nicht Leica, sondern in diesem Fall Agfa – mit dem roten Sensor-Auslöser – gemeint.

Analoge Wasserwaage

Dabei gibt es seit den Anfängen der Fotografie die Wasserwaage, welche in den Kamerablitzschuh geschoben werden könnte und moderne digitale Kameras haben einen künstlichen Horizont im elektronischen Sucher oder auf dem Display. Und selbst wenn die Kamera diesen nicht besitzt oder der Fotograf ein kurzes und ein langes Bein hat, dann ist so etwas mit ein bis drei Klicks via Bildbearbeitung behoben.

Künstlicher Horizont auf dem Display einer Canon EOS

Leider geht eine Begradigung eines Bildes immer zu Lasten der Bildinformation. Denn um das Bild zu begradigen muss am Rand ein Teil des Bildes entfernt werden.

Fehler 2: Abgeschnittene Füße

Ein Fehler, der gefühlt fast genauso oft vorkommt, sind an- oder abgeschnittene Füße bzw. Hände. Hier muss ich gestehen, dass mich dies auch extrem stört. Insbesondere wenn dies auf den ersten Blick keine Absicht zu sein scheint und wenn das Bild von jemandem gemacht wurde, die oder der darüber hinaus auch noch eine fotografische Ausbildung genossen hat.

Ärgerlich: wo sind die Füsse?
Ein Messsucherrahmen

Eine meiner ersten Kameras war eine Agfa Rapid Kamera, die noch über einen Leuchtrahmensucher verfügte. Da konnte ich den Bildinhalt oft nur erraten. Doch spätestens seit der ersten Spiegelreflexkamera sollte so ein Fehler nicht mehr passieren, wobei die ersten Generationen auch keinen Higheyepoint-SLR-Sucher hatten und nur knapp 90 Prozent des Motivs zeigten.

Begnadete Photoshop-Künstler können das Bild malerisch ergänzen, doch im Grund ist so etwas schlecht oder nur mit sehr viel Zeitaufwand zu korrigieren. Daher bitte – wenn es nicht Absicht ist – die Person(en) etwas entfernt vom Rand des Bildes platzieren und bei der Bearbeitung dann den finalen Bildausschnitt auswählen.

Fehler 3: Verwackelte Bilder

Tja, wenig Licht, zu lange Verschlusszeit = Verwacklungsgefahr
Bewegungsunschärfe

Einsteiger, die ein Problem damit haben ständig gehänselt (in neudeutsch gedisst oder gebasht) zu werden, sollten etwas über die Verschlusszeit in Abhängigkeit zur Brennweite und der Blende lernen. So wie die Eselsbrücke wenn die Sonne lacht, nimm Blende 8 sollte auch die Faustregel die Belichtungszeit sollte mindestens dem Kehrwert der Brennweite entsprechen bekannt sein. Übersetzt heißt dies: Bei 200mm Brennweite kann man 1/200 Sekunde aus der Hand halten. Und dies zumeist ohne das Bild zu verwackeln. Bei einem 35mm Weitwinkel wären dies also 1/30 Sekunden.

Natürlich können Kunstschützen oder erfahrende Fotografen auch mal eine 1/8 Sekunde mit viel Glück und ohne Auflegen oder Stabilisator in der Kamera oder im Objektiv aus der Hand halten. Aber zu 100% reproduzierbar ist so etwas nicht.

Sehr viel hängt vom richtigen Halten der Kamera ab. Und selten wird etwas so unterschätzt wie diese Kleinigkeit. Daher habe ich hier mal einen Tipp von Calvin Hollywood, den hätte auch Gabor (sein Kameramann) beherzigen sollen 😉 – es gibt gerade für Videokameras auch Gimbals.

Huhn auf Speed, mitgezogen – der Kopf ist scharf

Sowohl die Tipps von Calvin als auch der Hinweis mit Verschlusszeit ist gleich Brennweite gelten mehr oder weniger nur bei statischen Motiven. Bewegt sich das Motiv – zum Beispiel beim Sport oder bei herumtobenden Hunden – dann sieht es schon wieder ganz anders aus. Einen vorbeirasenden Formel 1 Boliden bekommst Du nur mit 1/500 oder kürzer wirklich scharf. Allerdings sieht es dann auf dem Bild aus als stände er still. Hier ist dann Mitziehen eine Alternative. Dies benötigt allerdings recht viel Übung, doch die dann gelungenen Bilder belohnen Dich für die investierte Übungszeit.

Bildserie aus einer Anleitung einer analogen Contax-Kamera

Wenn es ums Verwackeln oder besser um die Vermeidung eben dessen geht, dann denk bitte auch an ein Stativ. Genau dieses Hilfsmittel ist nicht nur bei Nachtaufnahmen ausgesprochen hilfreich.

Fehler 4: Kamera verstellt, aber was und wo

Vor Jahren gab ich Kurse an der Volkshochschule und zusammen mit einem Freund auch Workshops. An absolut jedem Abend kam es vor, dass mindestens eine Person seine Kamera derart verstellt hatte, dass nichts mehr ging. Entweder wurde versehentlich ein Knopf oder Hebel bewegt, ohne es bewusst zu merken oder aber im Menü wurde eine Funktion ausprobiert, ohne so recht zu wissen was dann passiert. Besonders lustig ist so etwas, wenn die Menüsprache auf japanisch oder chinesisch umgestellt wurde. Doch es reicht auch aus, mal eben von Autofokus auf manuelle Scharfeinstellung umzuschalten um viel Spaß bei der Fehlersuche zu haben. Dieser Umschalter sitzt leicht erreichbar am Objektiv oder auf der Vorderseite des Gehäuses. Viel Spaß bei der Suche, vor allem wenn es zusätzlich auch im Menü eine solche Umschaltung gibt.

Letzte Rettung – der Reset

Daher: Lerne Deine Kamera kennen und nimm in der Anfangszeit das Handbuch mit in die Fototasche. Ich weiß noch, wie ich bei einer komplett verstellten Nikon DLSR – damit es weiter gehen konnte – kurzerhand die Reset-Funktion im Menü gedrückt habe. Ich habe noch heute den Namen und das Gesicht des Besitzers der Nikon im Kopf.

Am besten ist es, wirklich nur etwas zu ändern, wenn Du weißt, was Du tust. Ja, das ist viel einfacher gesagt als getan.

Fehler 5: Bild-Rauschen

Farbrauschen bei hoher ISO-Einstellung

Neben Verschlusszeit und Blende ist auch die Empfindlichkeit des Sensors, die sogenannte ISO etwas, was Du recht schnell verinnerlichen solltest. Neben dem Herumreichen eines alten M42-Objektes um die Funktion der Blende zu veranschaulichen, ließ ich die Teilnehmer meiner Kurse recht früh die ISO im Menü von auto auf einen fixen Wert umstellen. So bekamen sie gleich mal mit, was die sogenannte Filmempfindlichkeit wirklich bedeutet. Früher gab es 100er Filme (ok, früher hieß das ASA 100/21° und ganz früher 21er-Film), später kamen die 200er Filme und für wenig Licht dann die 400er Filme. Exoten, wie der 3200er Filme (das waren 36 DIN) wurden selten bis nie gekauft, da sie so unglaublich körnig waren. Das Filmkorn, dass damals bei solch hochempfindlichen Filmen bei geringem Licht sichtbar wurde, heißt heute Bildrauschen. Die Ursache ist die gleiche: die Empfindlichkeit wurde zu weit erhöht. War dies damals erst mit dem Einlegen eines anderen Filmes möglich, so machen heutige Kameras das automatisch und dies mit Auslieferung der Kamera komplett von sich aus. Sobald das Licht weniger wird, steigert die Kamera die ISO auf recht hohe Werte und je nach Größe des Sensors kann dies dann ab einem bestimmten Wert zu erwähntem Bildrauschen führen.

Hintergrundrauschen bei zu hoher ISO-Einstellung

Um dir dieses Problem bewusst zu machen, solltest Du die ISO-Einstellung der Kamera auf den geringsten Wert – in den meisten Fällen ISO 100 oder 200 – stellen. Ja, damit hast Du dann ein Problem mit der zu langen Verschlusszeit und verwackelten Bildern, aber dies siehst du eher auf dem Monitor als das Rauschen und kannst ja dann die ISO selbst bewusst anheben. Moderne APS-C-Kamera fangen erst bei vierstelligen ISO Werten an zu rauschen, Vollformatkameras noch später. Und lieber ein verrauschtes Bild als gar keines. Es gibt ja auch recht gute Programme, die das Bild- und Farbrauschen minimieren oder gar eliminieren.

Tipp 1: Die beste Kamera

Um es kurz und schmerzlos zu sagen: Die beste Kamera ist die, die Du dabei hast. Dabei ist es sekundär und nicht ausschlaggebend, ob es sich um ein Smartphone, eine Kompaktkamera für unter 100 Euro, eine Systemkamera oder eine Spiegelreflexkamera handelt. Auch die Firma oder der Hersteller sind dabei vollkommen gleichgültig. Selbst mit einer Leica oder Hasselblad macht man keine besseren Fotos, die Haptik ist eine andere und die Geschwindigkeit bis das Bild aufgenommen wurde, aber ansonsten…

Sinnbegriff von Verarbeitungsqualität und mechanischer Präzision

Und damit ist alles und fast schon zu viel gesagt. Mach Dich frei von diesen Grabenkämpfen Canon ist besser als Nikon und das beste ist eh eine Sony und wenn Du viel Geld hast, dann hol Dir eine Leica

Alles Unsinn, nimm das was Du hast oder Dir leisten kannst und dann … fotografiere und hab Spaß dabei.

Tipp 2: Nicht am falschen Ende sparen

Wo Du allerdings nicht sparen solltest, ist bei der Speicherkarte. Hier kann es bei einem Kauf aus der Grabbelkiste sogar zu Datenverlust und damit Verlust Deiner Bilder kommen. In nicht gar so schlimmen Fällen nur dazu, dass die Kamera immer noch mit Speichern beschäftigt ist, während in Villarriba schon fleißig weiter fotografiert wird.

Leider steht auf den Speicherkarten nicht drauf, wie schnell diese wirklich die Daten speichern. Hier helfen einem nur Vergleichstests und selbst die sind abhängig von der verwendeten Kamera.

Als Kennzahlen dienen eine Zahl in einem C also zum Beispiel C1 bis C10 und eine U mit einer Zahl darüber hier U1 bis U3. Neuerdings gibt es auch noch ein V mit einer Zahl, diese reicht von V6 bis V90. Sowie solch kryptische Angaben wie UHS-I und UHS-II.

SD-Karten mit UHS-I und II

Die Bezeichnung UHS steht für die Anzahl der Kontakte auf der SD-Karte. So hat eine UHS-I Karte neun Kontakte und eine UHS-II Karte derer 17. Das einige dieser Kontakt brach liegen, führt nun zu weit.

Wir merken uns: eine UHS-II Speicherkarte kann schneller Daten speichern als eine UHS-I Speicherkarte. In der Praxis sind dies aber nur wenige Sekunden oder Millisekunden bei einem einzelnen Bild. Aber wer das schnellste und beste haben möchte, sollte tiefer in die Tasche greifen und eine UHS-II-Karte kaufen. Eine UHS-I Karte ist allerdings in den meisten Fällen mehr als ausreichend und bis zu Faktor drei preiswerter. Hier kommt es dann auf den Wer hinter dem V an, wie schnell die Karte wirklich schreiben kann. V90 ist hier der derzeit beste Wert. V90 bedeutet, dass die Daten bis maximal 90MB pro Sekunden von der Karte gelesen werden könnten. Eine Karte mit V30 liest demnach 30MB pro Sekunden. Der Wert beim Schreiben liegt in jedem Fall etwas niedriger. U3 liest bis zu 30MB pro Sekunde und U1 bis zu 10MB pro Sekunde. Auch eine Karte mit dem Symbol C10 liest bis zu 10MB pro Sekunde.

Die Karten mit dem V-Wert sind wichtig um Videos in 4K oder gar 9K zu speichern. Und hier sind tatsächlich Karten mit dem Wert V90 sinnvoll.
Für die meisten Kameras reichen Karten mit C10 absolut aus, will man allerdings viele Bilder in Serie und dies sogar noch unkomprimiert, also als RAW, speichern, dann kann eine V30, V60 oder gar V90 Speicherkarte ebenfalls Sinn machen. Dies hängt dann mit vom Burstspeicher (Zwischenspeicher) der Kamera ab. Dieser sorgt dafür, dann auch noch – während die Kamera im Hintergrund die Daten vom Burstspeicher auf die Karte schreibt – weiter fotografiert werden kann.

Dass ich ausschließlich Speicherkarten von namhaften Herstellern wie Sandisk, Lexar, Kingston und ähnliche klangvollen Namen empfehle, liegt daran, dass ich Schauergeschichten von Noname-Karten erzählen könnte.

Tipp 3: Es gibt auch Hochformat

Du wirst es nicht glauben, aber … eine Kamera kann auch im Hochformat fotografieren und ein Smartphone könnte auch mal im Querformat für ein Foto genutzt werden. Hier bitte das Wort Foto beachten, ein Video im Hochformat aufzunehmen macht beim anschließenden Betrachten auf dem Fernseher wenig Freude.

Auch dies Foto hätte ich eher im Hochformat aufgenommen

Auch die Industrie hat dies erkannt und baut für Handgriffe für Kameras. Mit diesen liegt die Kamera angenehmer in der Hand, da der kleine Finger nun nicht mehr in der Luft hängt. Grade bei Aufnahmen im Hochformat das Halten der Kamera nun deutlich angenehmer und entspannter. Diese Handgriffe besitzen neben zusätzlichen Tasten und Rädchen sowie Platz für einen weiteren Akku zumeist auch einen Hochformatauslöser.

Warum Querformat?
Hochformat passt doch viel besser

Es ist mir unbegreiflich, warum es tatsächlich Menschen gibt, die immer und überall im Querformat fotografieren, aber ich muss dies ja nicht verstehen. Vielleicht schauen sie sich ihre Bilder immer auf dem Fernseher an oder haben noch nicht bemerkt, dass selbst Bilderrahmen einen Aufhänger für quer und einen für hoch besitzen.

Tipp 4: Der Fokuspunkt im Fokus

Tipp und Fehlerquelle zugleich: Der Fokuspunkt, also der Bereich, auf den die Kamera scharf stellen wird und soll, ist fast immer wählbar. Aktuelle Kameras haben teilweise mehrere hundert davon. Entweder kann der Fokuspunkt durch Tippen auf den Touchscreen, mit einem Navigationskreuz oder kleinem Joystick an der Kamerarückseite eingestellt oder auch verstellt werden. Und ich oute mich gleich mal: ich verstelle ihn manchmal auch mal versehentlich.

Fokuspunkte in einer Nikon D7500

Bitte nutze ihn bewusst und achte ab und an mal darauf, auf welchen Fokuspunkt die Kamera tatsächlich fokussiert. In der Anfangszeit der digitalen Fotografie habe ich fast ausschließlich den mittleren Fokuspunkt genutzt, denn dieser war als einziger ein Kreuzsensor. Das heißt nur dieser konnte sowohl horizontale als auch vertikale Linien erkennen. Mittlerweile hat nahezu jede Kamera mehrere Kreuzsensoren oder ein Kontrast- bzw. Phasen-AF. Somit ist es oft schneller Fokuspunkt bewusst zu wählen, als mit der Mitte das Hauptmotiv anzumessen und dann mit gespeicherter Entfernung den Bildausschnitt final zu wählen.

Auch hier gilt: alles eine Frage der Übung.

Tipp 5: Den Blick schärfen

Und genau dies trifft auch beim Schärfen vom fotografischen Blick zu. Fotografieren und auch einen Blick fürs Motiv zu bekommen kann gelernt werden. Alles, was es braucht, ist Zeit und Übung. Entweder beim Betrachten von Fotos oder auch Filmen und natürlich beim Fotografieren selbst.

Du kannst noch so viele Fachbücher lesen. Deinen fotografischen Blick schulst Du am besten, indem Du Bilder anderer Fotofrafen betrachtest und Dich fragst was genau Dich an diesem Bild besonders anspricht und fesselt.

Versteh mich recht: dies ist keine Aufforderung andere zu kopieren. Du wirst mit der Zeit Deinen eigenen Stil entwickeln und auch Deinen Blick schärfen. Da bin ich mir ganz sicher.

Bonustipp: Die EXIF-Daten

Früher – wie oft habe ich dieses Wort nun eigentlich genutzt? Aber ich bin halt etwas älter. Also, früher habe ich einen kleinen Schreibblock mitgeführt und habe Zeit und Blende zu jedem gemachten Bild notiert. Schließlich wollte ich gern wissen, warum dass Bild so geworden ist wie es war. Heute schreibt eine Kamera alle möglichen Daten direkt in die (jpg-)Bilddatei hinein. In den sogenannten EXIF-Daten einer jpg-Datei ist auch nach vielen Jahren noch zu lesen, wann die Aufnahme mit welcher Kamera mit welchen Einstellungen gemacht wurde. Dies geht bis hin zum verwendeten Objektiv, welche Brennweite es zum Zeitpunkt des Fotos eingestellt hatte und auf welche Entfernung bei welchem AF-Modus scharf gestellt wurde.

Besser und leichter können Daten nicht gespeichert und eleganter können Fehler nicht gesucht und Unzulänglichkeiten nicht entdeckt werden. Ah, das Bild ist total blau? Wie habe ich denn den Weißabgleich eingestellt? Oh, dummerweise wieder mal verstellt. Bitte lass den Weißabgleich in Ruhe, es sei denn Du weißt wirklich genau was Du tust!

Bild verwackelt? Ja, 1/4 Sekunde bei 250mm und noch dazu den internen Stabilisator abgeschaltet? Nunja, selbst schuld.

EXIF-Infos im Freeware-Betrachter irfanview

Die EXIF-Daten sind Dein Freund. Jedes halbwegs vernünftige und teilweise auch frei erhältliche Bildbetrachtungs- oder -bearbeitungsprogramm kann solche Daten anzeigen. In der Kamera gibt es bei der Bildwiedergabe in jedem Fall auch einen Modus in welchen diese Infos angezeigt werden können.

xnView gibt es für Windows, Mac und Linux

Mein Tipp: Windows-Nutzer könnten Irfanview nutzen, xnView gibt es für Windows, Mac und Linux. Beides sehr gute und vor allem schnelle Bildbetrachter, die auch einige weitere Features (wie Batch-Convertierung, Diashow uvm.) beinhalten oder sogar Plugins zur Verfügung stellen.

Weiter geht es

Danke, dass Du bis hierher gelesen hast. In Kürze geht es weiter mit den Tipps für Hobbyfotografen. Ja, auch diese können und werden sicherlich noch Fehler machen.

Ich hoffe, Du beherzigst einige Tipps und vermeidest in Zukunft die genannten Fehler. Sofern Du sie selbst überhaupt mal gemacht hast.

Zum Abschluss kommt noch

der vorerst letzte Tipp

Besuche einen Workshop und lies vorher die Anleitung Deiner Kamera. Als Alternative kaufe und lese ein Buch über das Fotografieren.

Und der ultimative Tipp lautet

hab Spaß am Fotografieren

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