08.12.2020

Streetfotografie mit der Leica Q2 Monochrom

Die Leica Q2 Monochrom ist die erste Vollformat-Kompaktkamera mit exklusiv entwickeltem Schwarzweiß-Bildsensor. Der Streetfotograf Siegfried Hansen ist mit ihr durch Hamburg gezogen – und erlebte dabei ein paar Aha-Momente.

Siegfried Hansen zieht los, die nagelneue Leica Q2 Monochrom über der Schulter. Der Fotograf folgt, man könnte sagen: seinem fußläufigen Workflow.

Streetfotograf Siegfried Hansen

Siegfried Hansen weiß, was er kann. Durch sein geschultes Auge und seine jahrelangen Erfahrungen ist er in der Lage, binnen kürzester Zeit gute Bilder zu erstellen. Trotzdem ist der Hamburger, der vor ca. 20 Jahren autodidaktisch zur Streetfotografie kam, ein eher bescheidener Mensch, das versteht auf Anhieb jeder, der mit ihm spricht. Einer der nicht vom hehren Künstlertum redet, vom Kuss der Muße, von Inspiration, die vom Himmel fällt oder gar angeboren ist. Vielmehr hat Können und ästhetisch inspirierende Fotografie für ihn viel mit Wissen zu tun, mit visueller Schulung, mit analytischem Sehen. Mit einem Handwerk, das man in großen Teilen erlernen kann, wenn man hinreichend begeistert ist, wenn man dran bleibt. Dieses Wissen gibt er in seinen Workshops weiter; er tut das gerne und steckt dabei andere mit seiner eigenen Begeisterung an, so erzählen es ehemalige Teilnehmer.

Leica Q2: In diesem „Weniger“ steckt ein „Mehr“

Lange Zeit hat Hansen mit einer APS-C-Kamera und einem 24-70-mm-Zoom gearbeitet. Doch dann fiel ihm vor ein paar Jahren in einem Münchner Fotoladen die Leica Q in die Hände. Er hat ein paar Mal auf den Auslöser gedrückt. Und dann die kompakte Vollformatkamera mit dem lichtstarken 28-mm-Objektiv vom Fleck weg gekauft. Heute fotografiert er mit dem Nachfolgemodell Leica Q2 – ausschließlich. Am Anfang, so erzählt er, habe er sich schwer getan mit der Beschränkung auf die Weitwinkel-Festbrennweite. Dann aber merkt er, dass genau in dieser Beschränkung, in diesem „Weniger“ ein „Mehr“ steckt. Die Q2 habe ihn gezwungen, sich mehr zu bewegen und noch näher an das Objekt heranzugehen, um sich noch intensiver mit diesem auseinanderzusetzen. Die bewusste Reduktion der Möglichkeiten als Motor für eine bewusstere Art des Fotografierens – und am Ende damit für bessere Bilder. „Die Q2 ist das Werkzeug, das zu mir passt“, konstatiert der Hamburger mit typisch norddeutscher Nüchternheit.

Das Beschränken auf das Wesentlich

Reduktion, das Beschränken auf das Wesentliche. Genau das ist der zentrale Moment der neuen Leica Q2 Monochrom, einer Kompaktkamera mit eigens entwickelten Vollformat-Schwarzweiß-Sensor. Dieselbe Formgebung, nahezu dieselben technischen Grunddaten wie bei der klassischen Q2, allerdings nochmals reduzierter, in diesem Fall: um die Farbinformation. Ist das etwas, mit dem Hansen, der das Gros seiner Bilder in Farbe macht, etwas anfangen kann? Etwas, das ihn inspiriert? Genau das wollte der Leica wissen und hat dem Fotografen, der (neben historischen Größen wie Cartier-Bresson oder Elliott Erwitt) im Straßenfotografie-Standardwerk „Street Photography. A history in 100 iconic images“, gefeatured wurde, die Q2 Monochrom für einen Fotostreifzug durch seine Heimatstadt für diesen Zweck ausgeliehen.

Bewusstes Sehen in Schwarzweiß

Hamburg vor ein paar Wochen: Hansen zieht los, die nagelneue Leica Q2 Monochrom über der Schulter. Statt ständig nach neuen Locations Ausschau zu halten, zieht es ihn meist zu denselben Orten. Die Motive aber scheinen ihm nie auszugehen. Auch diesmal wählt er eine seiner angestammten Runden. Von den Landungsbrücken am Nordrand des Hamburger Hafens, zum Baumwall an der Norderelbe und schließlich zur Elbphilharmonie.. „Ich bin diese Strecke vielleicht schon ca. 500 Mal gegangen in den letzten 20 Jahren“, sagt Hansen, „und eigentlich dachte ich, ich hätte alle fotografischen Spots inzwischen im Kopf. Tatsächlich war es so, dass dieser Umstellungsprozess, dieses bewusste Sehen in Schwarzweiß etwas Spannendes in mir ausgelöst hat. Ich sah mich gezwungen, mich noch mehr als üblich auf das Licht, die Formen und Strukturen zu konzentrieren. Durch diese im gewissen Sinne fokussiertere Sehweise habe ich tatsächlich drei, vier neue Ecken entdeckt, an denen ich bislang vorbeigelaufen bin.“ Hansen spricht in diesem Zusammenhang von Aha-Momenten und sagt: „Ohne die Q2 Monochrom wäre ich an bestimmte Motive nie so herangegangen. Das war eine interessante Erfahrung.“

Die Kameras liegen einfach toll in der Hand

Was die Formgebung, die Haptik und die Benutzerstruktur angeht, sind die Modelle der Leica Q-Serie für ihn ohnehin wie gemacht: „Die Kameras liegen einfach toll in der Hand. Das Bedienkonzept ist intuitiv, sie lassen sich mit zwei, drei über Knöpfe verstellbaren Einstellungsschritten auf das jeweilige Motiv abstimmen. Die 28mm-Brennweite hat sich definitiv zu meiner entwickelt und der Autofokus reagiert superschnell“, sagt Hansen. „Die Kamera lässt sich auch schnell in den manuellen Fokus bringen, welchen ich insbesondere in Kombination mit Blende 1,7 liebe. Die Bildqualität ist ohnehin herausragend. Die Leica-Objektive gelten nicht von ungefähr als exzellent, und bei den Schwarzweißaufnahmen gefallen mir die Grauabstufungen und die Zeichnung, die der 47-Megapixel-Sensor auch in schwierigen Gegenlicht-Situationen liefert, wirklich gut. Kurz: Die Kameras der Leica Q-Familie sind das perfekte Werkzeug für mich, um mich künstlerisch auszudrücken.

Über Siegfried Hansen

(*1961) gehört zu den renommiertesten deutschen Streetfotografen. Seine Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit gezeigt. Er ist Mitbegründer des „German Street Photography Festival 2019“ und der Webseite „German Street Photography“, die 2018 ins Leben gerufen wurde. Hansens Arbeiten sind in mehreren Street Photography Büchern vertreten; darunter in „Street Photography Now“ (2011), „Streetfotografie made in Germany“ (2018) sowie „Street Photography. A history in 100 iconic images“ (2019). Seine eigenen Bücher „Hold the Line“ (2015 erschienen im Kettler Verlag) sowie das gerade veröffentlichte Werk „THE FLOW OF LINES“ (2020 erschienen im Eyeshot Verlag) wurden sehr erfolgreich publiziert. Hansen lebt und arbeitet in Hamburg und gibt sein Wissen in national und internationalen Workshops weiter. Weitere Infos: www.siegfried-hansen.de

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