15.12.2019

Sterne fotografieren

Der Blick hinauf zu den Sternen öffnet uns ein Tor in eine magische Welt. Sie wecken in uns eine Sehnsucht, die sich nur schwer in Worte fassen lässt: Die Sterne und die Milchstraße befinden sich Lichtjahre entfernt und wirken doch so nah. Sie zu fotografieren, erscheint oft schwierig. Ist es aber gar nicht. Mit diesen Tipps kannst du den leuchtenden Nachthimmel für dich erobern.

Wie kannst du die Aufnahme optimal planen?

Der Sternenhimmel lässt sich am besten während einer klaren, wolkenlosen Nacht beobachten. Mobile Apps wie „The Photographer‘s Ephemeris“ zeigen dir genau, wo und wann die Sonne und der Mond auf- und wieder untergehen und geben Aufschluss darüber, wann noch Restlicht vorhanden ist und zu welcher Zeit es wirklich dunkel wird. Versuche einen möglichst weiten Abstand zu großen Städten zu halten, um eine Lichtverschmutzung durch Straßenlaternen und Lichter zu vermeiden.

Mit einem Bildwinkel von
110 Grad ist das Superweitwinkel
ZEISS Milvus 15mm f2,8 ein
idealer Begleiter.

Welche Ausrüstung gehört in deine Tasche?

Pflicht ist ein Objektiv mit einem großen Bildwinkel von mindestens 90 Grad in der Diagonalen, um einen großen Teil des Sternenhimmels bis zum Zenit aufzunehmen und gleichzeitig den Horizont zur Bildgestaltung in die Astroaufnahme mit einzubauen. Du greifst daher am besten zu einem Weitwinkelobjektiv, zum Beispiel das ZEISS Milvus 15mm f2,8. Mit einem Bildwinkel von 110 Grad ist das Superweitwinkel ein idealer Begleiter. Als weitere Ausstattung empfiehlt sich ein stabiles Dreibeinstativ, eine Stirnlampe, eine Taschenlampe, um Objekte im Vordergrund aufzuhellen, ein Fernauslöser warme Kleidung und natürlich eine Kamera.

Wie wird im Dunkeln richtig scharfgestellt?

Ein Autofokus hat in der Dunkelheit praktisch keine Chance, sein Ziel zu finden. Einfacher ist es, wenn du manuell fokussierst. Du kannst zum Beispiel einen Baum oder einen Felsen im Vordergrund anleuchten und den gewünschten Schärfepunkt manuell über die Livebild-Ansicht deiner Kamera mithilfe der digitalen Lupe setzen. Möchtest du ganz sichergehen, bietet dir die Entfernungsanzeige deines Objektivs eine Hilfestellung. Hier ein Beispiel anhand des manuellen ZEISS Milvus 15mm f2,8. Ist die Blende auf f/11 eingestellt, wird eben jener Entfernungsbereich scharf abgebildet, der durch die 11er-Markierungen links und rechts vom dicken Strich in der Mitte eingeklammert ist. Man spricht dabei auch von der sogenannten hyperfokalen Distanz. Drehst du die Entfernungsanzeige so weit nach links, bis das kleine Unendlich-Symbol über der 11 steht, dann kannst du sicher sein, dass von 0,6 Metern bis unendlich alles scharf abgebildet wird.

Welche ISO-Empfindlichkeit ist sinnvoll?

Du solltest die ISO-Empfindlichkeit nicht einfach nach Belieben erhöhen. Teste erst einmal anhand einer ISO-Reihe, ab wann das Bildrauschen bei deiner Kamera zu stark wird. Auch Vergleichsaufnahmen mit und ohne den kamerainternen Rauschfilter sind sinnvoll. Werden Sterne durch den Filter ungewollt entfernt, dann solltest du ihn deaktivieren.

Wie findest du die optimale Belichtungszeit?

Vor der Aufnahme stellt sich die Frage, ob du die Sterne als scharfe Punkte oder als Sternenspuren in deine Astroaufnahme einbauen möchtest. Für ersteres gibt es eine hilfreiche Faustregel. Bei Vollformatkameras rechnest du 500 geteilt durch die Brennweite und erhältst dadurch die längste Belichtungszeit, bei der die Sterne gerade noch scharf als Punkte dargestellt werden. Am Beispiel des ZEISS Milvus 15mm f2,8 ergeben sich aus 500: 18 = rund 28 Sekunden. Bei Kameras mit kleinerem Sensor rechnest du 500 durch die Brennweite mal den Cropfaktor.

Für Sternenspuren sind umgekehrt lange Belichtungszeiten nötig. Um richtig schöne Sternenspur-Fotos hinzubekommen, brauchst du eine lange Belichtungszeit – das können schnell mal 30 Sekunden sein. Dafür brauchst du definitiv einen externen und programmierbaren Fernauslöser wie den Funk-Fernauslöser von Rollei. Mit einem Belichtungsspektrum von 1 Sekunde bis 100 Stunden solltest du deine Ideen auf jeden Fall verwirklichen können. Diese Zeiten sind dann auch noch stufenlos bis zu einer Vorlaufzeit von 100 Stunden einstellbar.

Für gute Sternenspur-Bilder brauchst du eine Belichtungszeit von etwa 30 Minuten – plane also ein bisschen Zeit ein. Stell die Kamera auf ein Stativ, mache einen Testschuss mit einer Minute und schau mal, welche Einstellungen sich da ergeben. Wenn du die Zeit verdoppelst, musst du die Blende um einen Stop schließen – alternativ kannst du einen ND-Filter verwenden. Die ISO sollte auf jeden Fall weit herunter gehen.

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