15.06.2022

Starkes Update: Sony FE 24–70 mm f/2,8 GM

Sechs Jahre nach dem ersten FE 24–70 mm f/2,8 GM legt Sony die zweite Generation nach. Zeit für einen ausführlichen Test.

Wenn ein Kamerahersteller wichtige Objektive wie ein lichtstarkes Standardzoom mit 24–70 mm und durchgängiger Blende f/2,8 für professionelle Fotograf:innen neu auflegt, dann geht eine solche Ankündigung mit einer hohen Erwartungshaltung einher.

Vor allem dann, wenn es wie bei Sony sechs Jahre dauert.

Kann das neue FE 24–70 mm f/2,8 GM II für Vollformat-DSLMs im E-System das Vorgängermodell toppen? Eines können wir vorab schon verraten: Sony hat an vielen Stellschrauben gedreht und eine erstklassige Neuauflage im kleineren und leichteren Gehäuse an den Start gebracht.

Über den neuen Blendenring kann die Blende am FE 24–70 mm f/2,8 GM II zwischen f/2,8 und f/22 auch manuell gewählt werden.

Zahlreiche Verbesserungen

Für unseren Praxistest kam das neue FE 24–70 mm f/2,8 GM II an der Sony Alpha 7R IV mit 61 Megapixel zum Einsatz. Schon beim Auspacken und Ansetzen an die Kamera fällt auf, dass das Objektivgehäuse etwas leichter und kompakter ausfällt als das FE 24–70 mm f/2,8 GM der ersten Generation.

Tatsächlich ist das GM-II-Modell rund 1,6 Zentimeter kürzer und 191 Gramm leichter. Das ist vor allem deshalb durchaus beeindruckend, weil die technischen Daten beider Objektive Aufschluss darüber geben, dass Sony die Anzahl der Linsen im optischen System von 18 auf jetzt 20 Elemente im FE 24–70 mm f/2,8 GM II erhöht hat.

Wie Sony erklärt, war diese Optimierung möglich, weil alle wichtigen Technologien aus eigener Produktion stammen.

Auf diese Weise lassen sich Wünsche und Anmerkungen von Fotograf:innen zum ersten Modell gezielter umsetzen.

Durch das geringere Gewicht und das kleinere Gehäuse ist das 24–70 mm ein guter Allrounder für unterwegs.

Ein wichtiger Faktor beim Schrumpfkurs des neuen FE 24–70 mm f/2,8 GM II ist der Einsatz von speziellen Linsen, wie unter anderem einer zweiten extrem asphärischen XA-Linse. Das Vorgängermodell hatte nur eine.

Die XA-Linsen sind darüber hinaus für eine hohe Bildschärfe bis in die Ecken verantwortlich. Dazu später mehr. Legt man das ältere und das neue Standardzoom nebeneinander, fällt eine weitere Neuerung auf, die vor allem Fans der manuellen Bedienung gefallen wird.

Das FE 24–70 mm f/2,8 GM II ist mit einem manuellen Blendenring ausgestattet, der zusätzlich zwei Besonderheiten mitbringt.

Zum einen hat Sony einen »Iris Lock«-Schalter integriert. Wird er im Bereich zwischen f/2,8 und f/22 eingeschaltet, sorgt die Sperre dafür, dass man nicht versehentlich auf das rote »A« für die Blendenautomatik rutscht.

Soll hingegen gezielt mit der Automatik gearbeitet werden, um die Blende über die Kamera einzustellen, dann lässt sich das Blendenrad mit dem Sperrschalter auf der A-Stellung fixieren.

Bei Blende f/2,8 erzeugt das FE 24–70 mm f/2,8 GM II Freisteller mit einer schönen Hintergrundunschärfe.

Die zweite Besonderheit findet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Objektivs.

Über einen Klickschalter mit einer »On/Off«-Position können Foto- und Videograf:innen entscheiden, ob das Blendenrad einrasten soll oder ob, zum Beispiel im Filmmodus der Kamera, eine geräuschlose Drehung ohne Rastung gewünscht ist.

Eine weitere Neuerung bezieht sich auf den Zoomring des Objektivs. Über einen seitlichen Schalter lässt sich der Drehwiderstand des Zooms von »smooth» (weich) auf »tight« (fest) umstellen.

Der Unterschied ist deutlich spürbar, wobei uns »tight« schon fast etwas zu schwergängig ist – aber das ist selbstverständlich Geschmackssache.

Mit der Brennweitenspanne von 24–70 mm lassen sich in der Stadt jede Menge Motive entdecken.

Wir haben die »tight«-Stellung des Schalters in erster Linie wie eine Zoomsperre verwendet, um beim Transport ein ungewolltes Ausfahren des Tubus zu verhindern.

Wie das Vorgängermodell ist auch das neue FE 24–70 mm f/2,8 GM II mit einer kombinierten Fokus-Lock- und Fn-Taste an der linken Seite ausgestattet.

Im Zuge der Optimierung legt Sony noch eine Schippe drauf und ergänzt eine zweite Fokus/Fn-Taste auf der Oberseite.

Die bietet vor allem bei hochformatigen Aufnahmen einen schnellen Zugriff auf eine vorher definierte Kamerafunktion.

Welche das sein soll, lässt sich über das Menü der Kamera einstellen. Zur Auswahl stehen hier zum Beispiel das Fokusfeld, die Tracking-Funktion, der Augen-Autofokus oder die ISO-Empfindlichkeit.

Neues Autofokussystem

Während die erste Generation des FE 24–70 mm f/2,8 GM mit einem »Direct Drive SSM«-System per Ultraschallmotor scharf stellte, hat sich Sony beim neuen FE 24–70 mm f/2,8 GM II für eine Fokussierung mit vier XD-Linearmotoren entschieden.

Das Kürzel XD steht dabei für extreme Dynamik. Ziel ist es, über die vier Motoren einen höheren Schub zu generieren.

Verkürzte Naheinstelldistanz: Bei 70 mm kann man bis zu 30 cm und bei 24 mm bis zu 21 cm an Motive herangehen.

Gut gefällt uns auch die im Vergleich zum ersten FE 24–70 mm f/2,8 GM verkürzte Naheinstellgrenze. Im Gegensatz zu den 38 Zentimetern beim GM-I können Fotograf:innen beim GM-II bei 24 mm bis auf 21 Zentimeter an ihre Motive herangehen.

Bei 70 mm verlängert sich der Mindestabstand leicht auf 30 Zentimeter. Auch die sehr gleichmäßigen Fokusverlagerungen im Videomodus machen einen guten Eindruck.

Dabei haben wir festgestellt, dass Sony das sogenannte Focus Breathing, bei dem sich während der Fokussierung auch der Bildausschnitt ungewollt leicht verändert, sehr gut im Griff hat.

Fazit: Ein Top-Standardzoom für hohe Sensorauflösungen

Sony hat mit dem FE 24–70 mm f/2,8 GM II eine rundum verbesserte Neuauflage vorgestellt, die kleiner und leichter ist und neben dem neuen Blendenring auch eine starke Abbildungsleistung mit sich bringt. Das Objektiv liefert eine erstklassige Schärfe über das gesamte Bild.

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