04.12.2019

Spektakuläre Wildlife-Fotografie

Wildlife-Fotografie ist eine der Königsdisziplinen unseres Hobbys – ein gut gepackter Equipmentkoffer ist die Grundlage, Erfahrung über das Motiv sollte vorhanden sein. Dazu gilt auch im wirklichen Dschungel: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“; denn wilde Tiere sind scheu, neugierig, aggressiv oder verspielt. Als Fotograf sollte man etwas über die Tierart wissen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Und viel Geduld mitbringen, schließlich sind Tiere zwar mitunter die schönsten, aber auch die stursten Models auf dem Planeten.

Grundsätzliche Equipment-Tipps für die Wildlife-Fotografie

Bei der Wildlife-Fotografie brauchst du auf jeden Fall ein langes Objektiv der 400mm-und-aufwärts-Klasse. Gute Vertreter zum Einstieg sind die Modelle mit 150-600mm von Sigma und Tamron. Wenn du in einen düsteren Wald gehst, nimm besser ein lichtstarkes Objektiv vom Schlage eines 400mm mit f/2.8 oder f/4 mit – das bieten Canon, Nikon und Sony allesamt an. Diese Linsen verlangen zwar eine etwas größere Investition, sind aber extrem Wertstabil und messerscharf. Als Kamera kommt am besten ein Modell wie die neue Canon 90D, 7D Mark II, Nikon D500 oder Sony Alpha 6400 zum Einsatz. Ein Stativ und ein Tarnüberwurf können überdies helfen, entspannter zu arbeiten.

Bereite dich gut vor!

Eine gute Planung und Vorbereitung ist für gute Wildlife-Fotografie unerlässlich. Wir müssen versuchen, die manchmal unvorhersehbare Natur vorherzusagen. Wenn wir das nicht tun, verschwenden wir unsere Zeit und Ressourcen. Stelle dir bei der Planung folgende Fragen:

  • Was?
    Es ist wichtig, sich das ganz genau zu überlegen. Sag nicht nur: Ich will Tiere fotografieren. Welche Art von Tieren suchst du? Welche Arten von Verhalten, Landschaft und Wetter sind ideal für dein Bild?
  • Wo?
    Beschränke dich auf die kleinsten Details, wie auf welcher Seite des Parks oder der Insel du die besten Winkel finden wirst.
  • Wann?
    Verschiedene Zeiten des Jahres können einen großen Unterschied machen. Ob ich die große Migration in Tansania, die Eisbärenjagd oder die Pinguinküken in der Antarktis fotografieren möchte – Timing ist alles.
  • Wie?
    Dies ist der unattraktivste Teil: die Logistik. Welche Ausrüstung brauchst du? Sind spezielle Genehmigungen erforderlich? Wer bringt dich hin und zurück?
  • Warum?
    Dies ist die wichtigste Frage, die oft übersehen wird. Warum möchte ich mich mit Wildlife-Fotografie beschäftigen? Warum werden gerade mir tolle, neue, andere Bilder gelingen?
  • Was muss ich wissen?
    Recherche ist alles! Suche online nach allen Informationen, die du über die Tiere und das Ziel bekommen kannst und schaue dir dort aufgenommene Bilder an.
  • Wie manage ich das Risiko?
    Zeit, Geld und deine Sicherheit sind wichtig, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Schätze die Risiken ab, die du eingehen möchtest, und übertrete diese Grenzen nicht. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du mit deinem Traumbild sicher nach Hause kommst und was wirst du tun, um es zu bekommen?

Kenne die Regeln

Um die Natur zu schützen, haben einige Länder und Behörden wichtige Grenzen gesetzt: Begrenzte Zeiten im Jahr, um das Nisten nicht zu stören; verbotenes Fahren im Gelände; ein Verbot von Drohnenflügen oder sogar die Einschränkung von Gebieten insgesamt. Finde heraus, ob Genehmigungen erforderlich sind und wie du sie bekommst.

Vertraue auf Fixer: Ein „Fixer“ ist ein lokaler Spezialist, der dich ins Gebiet führt und dir hilft, die Themen deiner Wünsche zu finden. Der „Fixer“ kennt den Bereich wie seine Westentasche und zieht die Grenze, wenn es zu gefährlichem Verhalten kommt. Er oder sie kann Situationen vorhersagen, die wir nicht können, da diese Leute den Großteil des Jahres in der Region verbringen.

Der wichtigste Tipp: Richtig fokussieren

Jetzt ist es Zeit, sich zu konzentrieren. Nutze am besten immer den Continuous Focus (AF-C in Nikon und AI Servo in Canon) für Wildtiere. Obwohl die heutigen Kameras für ihre Dutzende von Fokuspunkten bekannt sind, musst du nicht alle verwenden. Es ist einfacher, nur einen einzigen Fokuspunkt zu nutzen, um sicherzustellen, dass sich die Augen des Motivs genau an diesem Punkt befinden. Du kannst dich auf den Bauch legen und kriechen, um einen niedrigen Winkel zu bekommen, um die Tiere größer erscheinen zu lassen, und von dieser Position wartest du auf das perfekte Bild.

Mache viele Bilder…

Fotografiere immer im kontinuierlichen Modus und mach viele Bilder – es ist einfacher, hundert Fotos zu löschen, als ein perfektes Bild wiederherzustellen. Sei auf der Hut, die Action wird in der Regel stattfinden, wenn du es am wenigsten erwartest! Um diesen entscheidenden Moment festzuhalten, musst du ihn im Voraus abschätzen und darauf vorbereitet sein. Wenn du die Wildtiere kennst, weißt du, was nach jedem Verhalten passiert. Zum Beispiel: Wenn ein Tier aus dem Wasser geht, wird es sein Fell oder seine Federn schütteln. Wenn du eine Jagd fotografierst, konzentriere dich nicht darauf, dass ein Tier gejagt wird, weil du nicht weißt, wohin es geht. Konzentriere dich auf den Jäger – und so weiter.

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