28.07.2021

Die neue Vlog-Kamera Sony ZV-E10: Starkes Paket für Streamer

Erst kürzlich brachte Sony eine Vlog-Kamera auf den Markt, die ganz gezielt auf Video-affine Content-Creator ist – die ZV-1. Insbesondere bei der Bildqualität konnte die Kompaktkamera mit fest integriertem Objektiv auf ganzer Linie überzeugen. Jetzt bringt der Hersteller ein ähnliches Modell auf den Markt; Sony ZV-E10 mit großem APS-C-Sensor und Wechselobjektiv-Bajonett.

Ein Manko war in der Praxis allerdings zu beobachten bei der ZV-1: Für Selfie-Filmer:innen hätte es unserer Meinung nach etwas weniger Brennweite und somit ein größerer Bildwinkel sein können.

Wir hatten bereits vorab die Möglichkeit, die DSLM ausführlich auf die Probe zu stellen.

Sony ZV-E10
Introducing vlog camera ZV-E10 | Sony | α

Bewährte Technik ergänzt mit cleveren Features

Die starken Gene der Alpha 6000er Serie fallen beim ersten Anfassen der Vlog-Kamera sofort ins Auge: So nutzt die DSLM das bekannte E-Bajonett, für das aktuell über 60 verschiedene Sony-Objektive erhältlich sind.

Auch das Button-Layout auf der Rückseite der Kamera kommt klassisch daher: Neben der praktischen Daumen-Ablage finden sich vier Direkttasten und der große Multi-Controller.

Auf den zweiten Blick entdecken wir allerdings jede Menge Details, die sich im Vergleich zu den Geschwistern aus der Alpha-Serie geändert haben – etwa die seitliche Aufhängung des 3-Zoll-Touchscreens.

Schade nur, dass die ZV-E10 nach wie vor auf das alte Menü-System ohne Touch-Funktionalität setzt – das hat uns bei der Alpha 7S III deutlich besser gefallen; insbesondere, wenn mit der Kamera hauptsächlich gefilmt werden soll.

Sony ZV-E10
Sony ZV-E10

Auf einen elektronischen Sucher verzichtet die Vlog-Kamera bewusst. Anstelle dessen finden wir ein integriertes Mikrofon mit drei gerichteten Kapseln.

Die Ton-Qualität stimmt; erst recht, wenn der mitgelieferte Windschutz beim Drehen im Freien zum Einsatz kommt. Für erweiterte Audio-Optionen bietet die ZV-E10 eine digitale Audioschnittstelle im Multi Interface (MI)-Zubehörschuh sowie eine konventionelle 3,5mm-Klinkenbuchse.

Neben dem Hauptschalter weist die Oberseite der Kamera schließlich noch den großen Videoaufnahme-Knopf, eine Zoom-Wippe für motorisierte Objektive sowie einen Umschalter zwischen dem Foto-, Video- und S&Q-Modus auf.

Neu an Bord die Direkttaste zum Aktivieren der Hintergrund-Unschärfe beim Filmen. Der sogenannte Bokeh-Schalter lässt schnell zwischen Offenblende und geschlossener Blende umschalten; praktisch.

Alles was das Vlogging-Herz begehrt

An den Video-Features der Vlog-Kamera gibt es nichts zu meckern; im Gegenteil: UHD-Clips mit bis zu 30 Bilder und Videos in FullHD-Auflösung mit bis zu 120 fps stehen der Sony ZV-E10 sehr gut zu Gesicht. Gleiches gilt für die 4:2:2 Farbunterabtastung bei 8 bit Farbtiefe und die optionale All-Intra Kodierung.

Obendrauf gibt es die flachen SLog-Bildprofile für gesteigerten Spielraum in der Nachbearbeitung. Großen Wert legten die Ingenieur:innen bei Sony erneut auf ein der größten Stärken der Marke; die individuelle Anpassbarkeit.

So ist unter anderem die Reaktionsfreudigkeit und auch das Ansprechverhalten des Autofokus voll einstellbar; je nachdem, ob die Kamera eher flott oder doch lieber gleichmäßig und weich scharfstellen soll.

Im sogenannten Präsentations-Modus erkennt die Kamera dagegen, ob der Creator Produkte ins Bild hält und fokussiert entsprechend.

Sony ZV-E10
Sony ZV-E10

Apropos Autofokus: Das aus vielen Schwestermodellen bekannte System mit seinen 425 Phasen-AF-Punkten deckt rund 84 Prozent der Sensor-Fläche ab. Die Erkennung von Augen und Gesichtern funktioniert bei der ZV-E10 jederzeit einwandfrei.

Dank Tracking in Echtzeit folgt die Schärfe dem Motiv beim Filmen zuverlässig. Dank UVC/UAC-Standard überträgt die Vlog-Kamera Bild und Ton über USB und wird so im Handumdrehen zur Hochleistungs-Webcam.

Ebenfalls über USB verbindet sich die DSLM sogar mit einem Xperia-Smartphone und erlaubt Livestreaming auch außerhalb des heimischen WLAN-Netzwerks; eine enorm spannende Funktion.

Alternativ lässt sich das Signal aber auch nach wie vor über microHDMI abgreifen und bei Bedarf auf einem Rekorder aufzeichnen oder zu OBS-Studio und ähnlichen Streaming-Programmen durchschleifen.

Der USB-Port bleibt so frei und kann zum Laden der Kamera im laufenden Betrieb genutzt werden.

Sony ZV-E10
Sony ZV-E10

Vergleich: Sony ZV-E10 vs Sony Alpha 6400 vs Sony ZV-1

Sony ZV-E10Sony Alpha 6400Sony ZV-1
KategorieSystemkameraSystemkameraKompaktkamera
Sensor, AuflösungAPS-C, 24 MPAPS-C, 24 MP1-Zoll-CMOS, 20 MP
Video-Auflösung2160p/30, 1080p/1202160p/30, 1080p/1202160p/30, 1080p/120
BildstabilisatorNein (nur stabilisierte Objektive)Nein (nur stabilisierte Objektive)Optische Stabilisierung im Objektiv integriert
Serienbilder11 Bilder/s11 Bilder/s25 Bilder/s
ISO-EmpfindlichkeitISO 50 – ISO 51.200ISO 100 – ISO 102.400ISO 80 – ISO 12.800
Suchernein0,39 Zoll mit 2,4 Mio. Bildpunktennein
Display3 Zoll mit 921.600 Bildpunkten3 Zoll mit 921.600 Bildpunkten3 Zoll mit 1.228.800 Bildpunkte
Abmessungen, Gewicht115 x 64 x 45 mm, 343 Gramm120 x 67 x 60 mm, 403 Gramm106 x 60 x 44 mm, 294 Gramm
Preisca. 750 Euroca. 900 Euroca. 700 Euro
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Das Herz eines Champions

Beim Sensor der Vlog-Kamera wagt Sony keine Experimente: Der aus vielen Schwestermodellen bekannten Bildchip mit 24 Megapixeln verzichtet allerdings auf eine bewegliche Aufhängung und somit eine optische Bildstabilisierung.

SO 100 bis ISO 32.000 – nach unten ISO 50 und nach oben auf ISO 51.200 erweiterbar – meistern alle gängigen Aufnahmesituationen zuverlässig.

In punkto Rauschverhalten gefallen uns sowohl Videos als auch Fotos im niedrigen und mittleren ISO-Bereich sehr gut.

Die Auflösungsleistung stimmt indes auch in hohen ISO-Regionen. Die Darstellung feiner Details überzeugt bei viel Umgebungslicht auf ganzer Linie, nimmt allerdings bei wenig Umgebungslicht immer mehr ab.

Sony ZV-E10: Unser erster Eindruck

Die Sony ZV-E10 nimmt ganz klar Kreative mit Vorliebe für das bewegte Bild ins Visier; so viel steht fest. Und dennoch: Fotos aus der Vlog-Kamera können sich jederzeit sehen lassen; in Sachen Ergonomie und Bedienung müssen Fotograf:innen dennoch markante Abstriche machen.

So fehlt ein zweites Rädel-Rädchen genauso wie der elektronische Sucher. Wer zu gleichen Teilen Fotografieren und Filmen möchte fährt mit einer klassischen Spiegellosen aus der 6000er-Serie schlicht besser; auch wenn Details, Schärfe und Auflösung bei den ganz Großen unter den APS-C-Kameras mitspielen.

Videograf:innen können dagegen bedenkenlos zugreifen und finden die derzeit flexibelste APS-C-DSLM für Bewegtbild mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.

Vorgestellt: Sony Alpha ZV-E10 - Vloggen für alle, flexibel und einfach!

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