Sony Alpha a7R IV

Seit Wochen gibt es Gerüchte über eine neue Sony Kamera. Und seit Tagen ist der heutige Termin in New York um 16 Uhr deutscher Zeit bekannt. Aber erst kurz vor diesem Termin wurde durch die Website Nokishita bekannt, dass wohl ein Nachfolger der Sony a7R Mark III vorgestellt wird. Dies bekam ich mit, als ich noch fest davon überzeugt war, dass Sony das 7er Serie nach unten hin abrundet und mit dem neuen Modell sowohl der Canon EOS RP als auch der Nikon Z6 das Fürchten lehren wird.

Ein weiterer Meilenstein

Ich lag, wie so viele, total daneben. Ebenfalls hat wohl kaum jemand einen 61 Megapixelsensor auf dem Zettel. Und neben diesem bringt die heute vorgestellte Sony a7R IV nicht nur eine höhere Auflösung als alle bisherigen „R“-Modelle sondern auch noch ein paar weitere Verbesserungen mit.

Auflösung und Geschwindigkeit

Die a7R IV ist derzeit die hochauflösendste Vollformat-Wechselobjektivkamera auf dem Markt. Der weltweit erste 61 MP Vollformat-Sensor bringt ihm fast 50% mehr Pixel als sein Vorgänger und etwa 20% mehr als Sensoren der Mitbewerber. Die Sony übertrifft damit sogar viele Angebote im Mittelformat. Mit einem rückseitig beleuchteten (BSI) CMOS-Sensor, der als Exmor R im Fachjargon von Sony entwickelt wurde, wurde die Auflösung der a7R IV enorm verbessert. Die Bilder sollen selbst bei hohen Empfindlichkeiten rausarm sein und die Daten werden dabei auch noch mit ausgezeichneter Geschwindigkeit auf die Speicherkarte übertragen. Der neue Sensor und der BIONZ X-Prozessor liefern sogar sogar einen Dynamikumfang von 15 Stufen. Damit ist die neue a7R IV auch für Landschaftsfotografen eine sehr gute Wahl.

Bis zu 240 Millionen Pixel

Wenn die 60 Megapixel nicht ausreichen, hat Sony ein Upgrade des von der Sony a9 bekannten Pixel Shift Multi Shooting Modus angekündigt, der dann bis zu 16 Bilder aufnimmt. Damit ist die Erstellung von beachtlichen 240 Megapixel-Aufnahmen möglich. Die neue Alpha besitzt natürlich einen im Gehäuse verbauten 5-Achsen Bildstabilisator.

567 AF-Messpunkte

Mit mehr Pixeln kommen in der Kamera auch mehr Autofokus-Messzellen. Die a7R IV besitzt bis zu 567 Phasenerkennungs-AF-Punkte. Dies entspricht 74% Bildabdeckung. Es sind bis zu 10 fps Serienaufnahmen möglich. Und dies bei voller AF/AE-Tracking-Funktion und in voller Auflösung für bis zu 68 Bilder in Folge. Echtzeit-Tracking und Eye AF sind in Standbildern und nun auch Videos für Mensch und Tier möglich. Ein weiterer Vorteil der hohen Auflösung ist, dass die Kamera im APS-C-Crop-Modus immerhin noch 26 Megapixel mit einem 325-Punkte-Phasenerkennungs-AF-System bietet. Durch den Crop-Modus heißt dies, dass die AF-Messpunke die gesamte Bildfläche abdecken.

Weitere Verbesserungen

Die neue Sony a7R IV stellt einen weiteren bedeutenden Sprung für das im Profi-Kamera-Segment noch recht junge Unternehmen dar und die Kamera wird sicher bei allen Sony-Fotografen sehr geschätzt werden. Alle Tasten wurden für ein besseres Druckgefühl und eine schnellere Reaktion neu gestaltet, die Drehregler wurden vergrößert und einige haben einen Feststellknopf erhalten. Dadurch wird verhindert, dass man sich seine Fotos durch ein versehentliches Verstellen ruiniert.

Steckplätze und Anschlüsse

Die mit UHS-I und UHS-II kompatiblen Steckplätze 1 und 2 ermöglichen es, große Datenmengen schnell zu verarbeiten. Simultane oder Relaisaufnahmen, RAW/JPEG-Daten trennen, Daten von einer auf die andere Karte kopieren – kein Problem mit der α7R IV. Diverse Anschlüsse wurden mit der Mark IV gegenüber der Mark III verändert, um die Position zu optimieren und/oder die Haltbarkeit zu erhöhen.
Durch den mit USB 3.2 Gen 1 kompatiblen USB Type-C™-Anschluss überträgst Du problemlos große unkomprimierte RAW-Bilder ohne Unterbrechung des Workflows auf den heimischen Computer.

Verbesserte Menüoberfläche

Die Darstellung der benutzerdefinierten Tasteneinstellungen auf dem Menübildschirm erleichtert die Bedienung. Zudem können Sie mit dem vorderen Drehrad oder der Fn-Taste mit einer Hand zwischen den Menüregisterkarten wechseln.

Robustes Gehäuse

Die a7R IV besitzt derzeit das Gehäuse, das von allen Sony-Kameras am besten gegen Wind und Wetter geschützt ist. Regen oder Staub sollten kein Problem sein.

Neuer elektronischer Sucher

Eine der wichtigsten Neuerungen ist der hochauflösende elektronischen Suchers mit 5,76 Millionen Bildpunkten. Er ist deutlich schärfer und klarer als die Vorgängermodelle und kann – je nach Aufnahmesituation – entweder auf 60 oder 120 fps Bildwiederholrate eingestellt werden.

Die anderen Details

Der Handgriff wurde für eine verbesserte Ergonomie nochmals überarbeitet.
Drahtlose Vernetzung ist jetzt über 2,4/5GHz Wi-Fi, eine schnellere USB Type-C-Verbindung und weitere Änderungen unter der Motorhaube möglich.

Der verbesserte schnelle Hybrid-Autofokus wird den hohen Ansprüchen bei 4K Filmen gerecht. Geschwindigkeit, Präzision und Tracking-Leistung auf Abruf sorgen für flüssige AF-Videos. Anpassung der AF-Tracking-Empfindlichkeit für gleichmäßigen Fokus.

Der AF mit Augenerkennung in Echtzeit erkennt jetzt auch bei Videoaufnahmen die Augen des Motivs. Da die α7R IV das Auge präzise im Fokus behält und kontinuierlich verfolgt, bleibt mehr Zeit für den Bildaufbau.

Digitales Audio

Audio wurde komplett mit einem neuen digitalen Audio-Interface überarbeitet, welches die Qualität von Tonaufnahmen erheblich verbessert. Mit dem neuen digitalen Mikrofon, das ein digitales Audiosignal über den neu gestalteten Multi Interface Schuh sendet, können Videografen eine unglaubliche Qualität ihrer Audioaufnahmen erreichen. Das ECM-B1M Richtmikrofon besitzt acht Hochleistungsmikrofone. Diese nutzen einen neu entwickelten Beamforming-Algorithmus, um eine extrem klare Richtwirkung zu erzielen, die effektiv Geräusche außerhalb der Achse unterdrückt. Dabei ist das Mikrofon mit einer Länge von nur 99,3 mm erstaunlich kompakt.

Neues Zubehör

Zu der neuen Kamera wurde auch neues Zubehör konstruiert, darunter dern VG-C4EM Batteriegriff, der optimal zu den Bedienelementen der Kamera sowie zur Staub- und Feuchtigkeitsbeständigkeit des Gehäuses passt.
Ein überarbeitetes XLR-Adapter-Kit XLR-K3M wird im Oktober ebenfalls erscheinen. Damit wird das Audiosignal in digitaler Form direkt an die Kamera übertragen, sodass keine Tonverluste entstehen. Ein einfacher Umschalter ermöglicht außerdem Kompatibilität mit einer breiten Palette an Kameras über eine analoge Schnittstelle.

Die Sony a7R IV wird voraussichtlich ab dem 10. September erscheinen.

Bist du gespannt auf diese neue Kamera? Besitzt sie genügend Features und Änderungen, dass Du Dich für ein Hardwareupdate entscheidest? Schreibe bitte Deine Meinung zur neuen Sony in die Kommentare!