20.04.2020

So machst du schöne Porträts

Porträts lassen sich eigentlich immer aufnehmen – und machen nebenbei eine Menge Spaß. Wir zeigen dir, wie du schöne Porträts machen kannst und was du dazu brauchst. Denn für starke Porträts solltest du auf jeden Fall das richtige Equipment dabei haben. Daher haben wir hier mal drei Sets aus verschiedenen Preisbereichen zusammengestellt, mit denen du bei deinem nächsten Shooting garantiert gut unterwegs bist. Anschließend geben wir dir noch ein paar Tipps mit, damit du auf jeden Fall mit wunderschönen Bildern von deinem nächsten Shooting zurückkehrst.

Die Einsteigerklasse: Rund 500 Euro Budget

Der Kern eines guten Porträt-Sets ist immer das lichtstarke Objektiv, idealerweise eine Festbrennweite. Die Kamera steht da tatsächlich eher hinten an. Canon bietet in diesem Bereich einen unschlagbaren Vorteil: Das 50mm f/1,8 STM-Objektiv für gerade einmal rund 100 Euro. In der Kombination mit der Canon 2000D bleibst du sogar deutlich unter 500 Euro und kannst noch in einen Reflektor, Blitz oder Filter investieren.

Für Fortgeschrittene: Rund 1.000 Euro Budget

Tatsächlich erweisen sich 1.000 Euro als relativ schwierige Klasse: Es ist natürlich möglich, eine Einsteigerkamera wie oben mit einem hochwertigeren Objektiv zu verbinden, etwa einem lichtstarken 85mm. Diese Möglichkeit bietet sich auch bei Sony: Mit der Alpha 6000 und dem Sony 85mm f/1.8 bist du für Porträtshootings in Profi-Schärfe gerüstet.

Für Enthusiasten: Etwa 2.000 Euro Budget

In diesem Preissegment ist eine Vollformatkamera Pflicht: Neben Canon mit der EOS RP bietet auch Sony mit der Alpha 7 II eine spiegellose Vertreterin. Nikonianer werden bei der D750 froh – eine spiegellose Kamera macht noch keinen Sinn, da wir die übrigen Euros besser in eine richtig hochwertige Linse stecken. Neben 85mm f/1,4ern von Sigma oder Nikon gibt es auch noch 105mm oder sogar richtig gute 135er, die gut passen.

Für Vollprofis: Bis 5.000 Euro

Zwischen 2.000 und 5.000 Euro ist eine Menge Luft, klar soweit. Allerdings ist kaum noch ein signifikanter Sprung im Bereich der Porträt-Bilder zu erkennen – spätestens für 3.000 Euro hat man auch das dickste und beste Objektiv und die Vollformat-Boliden machen alle ausgezeichnete Bilder. Das übrige Geld kannst du in Zubehör, wie große Reflektoren, Diffusoren, Blitze und ähnliches stecken. Qualitativ kommt der nächste Sprung im Kamera-Segment erst im teuren Mittelformat. Alternativ kannst du natürlich zu einer sehr hochauflösenden Vollformat-Kamera greifen: Die Sony Alpha 7RIV hat zum Beispiel über 60 Megapixel. Viel Spaß bei der Retusche!

Tipps für bessere Porträts

Grundsätzlich versuche, zu den goldenen Zeiten des Tages zu fotografieren, also morgens und abends. Zumindest sollte es aber Schatten durch die Sonne geben. Nutze immer natürliches Licht und teste verschiedene Variationen aus. Dämmerlicht ist ideal, hier wirken Schatten angenehmer und die Sonne am Horizont erzeugt ein warmes Glühen. Licht von der Seite erzeugt schon erste Kontraste im Gesicht und kann mit eingestellter Spot-Messung sehr effektiv eingesetzt werden.

Blickt unser Model in die Sonne, wirkt das Gesicht besonders warm – das sorgt für äußerst angenehmes Aussehen. Aber auch zur Mittagszeit ist Fotografieren Pflicht, hier muss der Fotograf nur ein bisschen tricksen: Bäume brechen Licht und bieten Schatten, ebenso wie Hauseingänge oder ein Wechsel der Straßenseite. Auch ein Schirm gibt die Möglichkeit, der Intensität unserer Sonne zu entgehen. Natürliches Fensterlicht kann sehr spannende Reflexionen erzeugen und wenn Staub oder Rauch in der Luft liegen ergeben sich oftmals sichtbare Lichtstrahlen. In dieser Atmosphäre kannst du Bilder machen, die unnachahmlich sind.

Kameraeinstellungen

Ich empfehle die Spot-Messung der Kamera immer dann, wenn ich ein gut ausgeleuchtetes Porträt vor einem dunklen Hintergrund fotografieren möchte, oder generell, wenn es starke Helligkeitsunterschiede gibt. Bei diesem Bild habe ich auf eine hellere Stelle im Gesicht „Spot-Gemessen“, so war dieses korrekt belichtet, der Rest fließt ins Schwarz.

Der Nutzen von Schwarz-Weiss

Wenn die Farbe entzogen wird, bekommt das Porträt unten einen viel ansprechenderen Geschmack. Die Aufmerksamkeit wandert nun direkt hin zum runzligen Ausdruck der Frau und ihrem eindringlichen Blick. Es geht dabei aber nicht darum, durchschnittliche Bilder zu verbessern! Gerade die Umwandlung verlangt, dass das Porträt schon vorher stark war.

Nutze Lichteinfälle

Auf der Suche nach perfektem Licht für besondere Porträts gilt es zunächst, das Licht zu verstehen. Achte daher darauf, aus welcher Richtung Licht kommt und wohin die Schatten fallen. Ein ideales Übungsfeld finden wir an Fenstern: Hier kann Licht nur von einer Seite kommen. Fotografieren wir nun eine Person an diesem Fenster, können wir schnell erkennen, wie Schatten fallen.

Es gibt hier in der Regel eine helle und eine dunkle Gesichtshälfte – das zeigt Charakter, da nun jede Falte durch Licht und Schatten betont wird. Auch erreichen wir hier eine perfekte Blickführung des Betrachters, denn der Hintergrund wird dunkler sein als das Motiv am Fenster. Und natürlich ist dieses Vorgehen nicht nur auf Fenster beschränkt: Auch Straßenlaternen oder Seitengassen bieten viel Platz für Experimente.

Passende Produkte

Haben Sie eine Frage an unsere Experten?

Finden Sie die Antwort schnell und einfach auf unserer Kundendienstseite

Nichts mehr verpassen -
Der Foto Erhardt Newsletter!

Einfach abonnieren und als Newsletter-Empfänger jede Woche profitieren:

Es gelten unsere Datenschutzbestimmungen.