01.06.2022

Roadtrip mit der Panasonic Lumix S5

Mit der L-Mount-Allianz steht ein flexibles System bereit, dass vielfältige Kombinationsmöglichkeiten verspricht. Zu Recht? Wir haben es bei einer Reise durch den Westen der USA getestet.

Bevor es mit unserem Praxis-Check los geht, beginnen wir mit einem kurzen Rückblick auf die Photokina 2018. Damals verkündeten Leica, Panasonic und Sigma den Start der L-Mount-Allianz, um einen gemeinsamen Bajonett-Standard zu etablieren.

Der von Leica Camera entwickelte Anschluss soll dabei zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten von Objektiven an den Kameras der unterschiedlichen Partner ermöglichen.

Später schloss sich Leitz Cine Lenses der Kooperation an – weitere sollen laut aktuellen Gerüchten folgen.

Panasonic Lumix S5
Die Lumix S5 gibt es auch mit Kit-Objektiv. Dem Lumix S 20-60 mm f/3,5-5,6. Bei unserem Roadtrip blieb es aber im Rucksack.

Clever kombinieren

Fotograf:innen können also in der Theorie aus einem umfangreichen Objektivsortiment schöpfen und unterschiedliche Festbrennweiten und Zooms an ihrer L-Mount-Kamera nutzen.

Zu Letzterer gehört auch die vergleichsweise kompakt gehaltene Systemkamera Panasonic Lumix S5, die uns auf unseren Roadtrip durch die Vereinigten Staaten begleitet hat.

Der Preis liegt aktuell bei rund 1.500 Euro – und ist entsprechend für das Gebotene sehr attraktiv. Denn sie beweist sich in unserem Test als starker Herausforderer der kompakten Vollformat-Kameras von Sony, Canon oder Nikon.

Perfekt gerüstet für den Roadtrip durch den Westen der USA.

Neben einer konstant hohen Auflösung über alle ISO-Werte hinweg und einer üppigen Ausstattung glänzt sie mit guter Bedienbarkeit und Haptik. Ihre Videofunktion mit vielen Profi-Features sticht besonders positiv hervor. Zudem ist sie mit 700 Gramm eine relativ leichte Begleiterin – also ideal für Reisen.

Das Angebot an Wechselobjektiven ließ 2020 allerdings noch zu wünschen übrig. Dies hat sich aber heute gewandelt.

Gerade Panasonic und Sigma haben ihren Objektivfuhrpark kräftig ausgebaut, sodass in Summe praktisch kaum noch Wünsche offen bleiben.

Insbesondere, wenn die Auswahl noch durch die sehr hochwertigen (und sehr hochpreisigen) Leica-Objektive ergänzt wird.

Leicht unterwegs

Bei der Zusammenstellung der Reiseausstattung haben wir vor allem einen guten Kompromiss aus Abbildungsqualität und Gewicht gesucht. Fündig wurden wir letztlich vor allem bei Panasonic und Sigma.

So liefert etwa letzterer mit 835 Gramm ein etwas leichteres 24-70 mm-Standard-Zoom mit durchgehender Lichtstärke f/2,8 als der Kamerahersteller.

Hier bringt das vergleichbare Modell (Panasonic Lumix S Pro 24-70mm f2,8) 935 Gramm auf die Waage.

Ebenfalls dabei ist das Sigma 14-24 mm f/2,8 DG DN | Art, um etwa die weitläufige Landschaft des Grand Canyon bildgewaltig einzufangen.

Alternativ stände bei Panasonic das S PRO Weitwinkelzoom 16-35 mm f/4 bereit. Durch die geringe Lichtstärke fällt es bei unserer Zusammenstellung aber durch das Raster.

Dafür kommt das Lumix S 70-300 mm f/4,5–5.6 MACRO O.I.S. in den Rucksack, da sich das kompakte Telezoom – trotz nicht durchgehender Lichtstärke – prima zum Verdichten von Landschaften oder zum Ablichten ferner Details eignet.

Der Antelope Canyon ist der meistbesuchte Slot-Canyon im Südwesten der USA. Er befindet sich in der Nähe von Page in Arizona. Fotografisch absolut spektakulär

Während des Roadtrips kommt es allerdings nur selten zum Einsatz. Hier ist der Klassiker, das 24-70 mm, in fast allen Aufnahmesituationen das Standardzoom der Wahl, da es mit seiner Brennweitenspanne sich für eine Vielzahl von Motiven anbietet.

Erst Recht in Kombination mit der durchgehenden Lichtstärke von f/2,8, die sich übrigens erstklassig mit integrierten Bildstabilisator der Lumix S5 versteht.

So können wir auch am frühen Morgen, bei – 10 Grad Außentemperatur, oder am späten Abend in der Dämmerung häufig Freihand fotografieren.

Diese Flexibilität macht Spaß und das Fotografieren meist zu einem Kinderspiel, da wir uns nicht um leichte Verwackler zu sorgen brauchen.

Vor allem nicht, wenn wir in der S5 noch die Funktion Auto-ISO aktivieren, die im Zweifelsfall die Empfindlichkeit automatisch nach oben regelt, falls die Lichtsituation zu kritisch sein sollte.

Mit einem Stativ lassen sich auch Langzeitbelichtungen prima ablichten, wie dieses Bild, fotografiert am Grand Canyon bei -12 Grad, zeigt.

Ebenfalls gut: die Bedienung der spiegellosen Systemkamera.

Sie bietet recht viele Direkttasten und sämtliche Knöpfe, Rändelräder und Schalter sind sehr gut erreichbar und auf Wunsch mit teilweise frei wählbaren Funktionen belegbar.

Fotografiert wird dabei sowohl über den elektronischen 120-Hz-Sucher oder das 3-Zoll-große Display (1,8 Millionen Bildpunkte).

Letzteres lässt sich übrigens ausklappen sowie drehen und schwenken – prima für das bequeme Aufnehmen aus tiefen oder hohen Winkeln.

Spaß mit Filtern

Während unserer Rundreise – von Las Vegas nach Kanab in Utah, vorbei am Antelope Canyon und weiter zum Grand Canyon bis zur Rückfahrt über die legendäre Route 66 zur Glitzerstadt in der Wüste Nevadas, finden sich zahlreiche spektakuläre Fotomotive.

Von beeindruckender Natur bis hin zu aus der Zeit gefallenen Städten mitten im Nirgendwo reicht das fotografische Spektrum.

Clever also, wenn man entsprechend gut gerüstet unterwegs ist. Unbedingt empfehlenswert ist dabei – trotz Bildstabilisator in der Kamera und ggf. im Objektiv – auch ein leichtes Reisestativ, wie das Rollei Compact Traveler No. 1 aus Carbon.

Gerade beim Sonnenaufgang lohnt sich ein Grauverlaufsfilter, um das grelle Gegenlicht gekonnt abzusoften.

Ebenfalls dabei sein sollten mindestens zwei Filter. In unserem Fall ein Grauverlaufs– und ein Polfilter.

Während ersterer etwa beim Sonnenaufgang perfekt seine Stärken ausspielt, bietet zweiterer einen echten Kontrast-Kick für die Bilder. Vor allem bei strahlend blauem Himmel, wie er sich im Westen der USA häufig zeigt.

Praktisch war dabei vor allem auch das schnelle Einrichten der Filter am jeweiligen Motivort. Kamera aufs Stativ und Filter vor das 24–70 mm Filter montiert.

Kurzum: In unserem Check zeigt sich das L-Mount-System vielseitig und flexibel.

Der größte Vorteil sind dabei die herstellerübergreifenden Kombinationsmöglichkeiten. So ist man unterwegs prima gerüstet.

Fazit: Der L-Mount punktet mit hoher Flexibilität

Die Lumix S5 von Panasonic hat sich auf unserer Reise von ihrer besten Seite gezeigt: Leicht, flexibel und leistungsstark überzeugte sie in praktisch jeder Aufnahmesituation und bei jedem Wetter.

Von grellem Sonnenschein bis eiskaltem Schneefall war alles dabei. Ebenfalls stark zeigten sich alle Objektive. Sie boten die nötige Flexibilität, um schnell auf neue Motive zu reagieren. Abgerundet wurde der Roadtrip durch ein leichtes Stativ und tolle Filter.

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