12.08.2021

Porträt-Fotograf Maxim Guselnikov im Interview

„Meine Bilder sind eine Hommage an außergewöhnliche Filme.“

Die Porträts von Maxim Guselnikov begeistern durch ein stimmungsvolles Licht und spannende Locations. Der Nikon- und Sony-Fotograf arbeitet gerne mit wenig Equipment und greift deshalb am liebsten zu den kompakten und lichtstarken Zooms und Festbrennweiten von Tamron.

Maxim, stimmt es, dass du dich bei deinen Bildern häufig von Filmen inspirieren lässt?

Ja, ich schätze, das liegt daran, dass ich sehr viele Filme und Fernsehsendungen schaue. Solange ich mich erinnern kann, liebe ich Filme und genieße das visuelle Erlebnis, das sie mir bieten. Am meisten fasziniert mich das Storytelling: Es sind sehr viele Leute in den Prozess einer Filmproduktion eingebunden.

Jeder Aspekt einer Szene, vom Licht, über die Outfits und die Location bis hin zu den Schauspielern ist wohl durchdacht darauf zugeschnitten, dem Zuschauer eine besondere Geschichte zu erzählen.

Aufgenommen mit dem Tamron 70-180mm F/2.8 Di III VXD
120 mm (KB) | f/2,8 | 1/200 s | ISO 400

Wie gehst du an die Planung deiner Bilder heran?

Wenn ich einen Film oder einen Ausschnitt daraus sehe, der mir gefällt, dann kopiere ich nicht das ganze Set, sondern versuche, einzelne Elemente daraus in meinen kreativen Prozess einfließen zu lassen.

Es ist also mehr wie ein Remix oder eine Zusammenstellung von verschiedenen Inspirationen, die ich hier und dort gesammelt habe. Es wäre sonst auch eher schwierig, genau die Kleidung oder bestimmte Drehorte aus dem Film zu finden.

Es ist viel einfacher, die Umsetzung der Bildidee wie eine Hommage an die Film-Vorlage zu betrachten und dabei einzelne Elemente aufzugreifen, ohne sich dabei zu sehr an das Original zu halten. Bei der Wahl meiner Models habe ich genaue Vorstellungen.

Ich kann Monate mit der Suche nach einem geeigneten Model verbringen. Dabei muss es übrigens nicht immer ein Profi-Model sein – oft frage ich Freunde und Bekannte, weil ich finde, dass sie vom Look her besser zu meiner Bildidee passen.

Ich achte auf den Ausdruck meiner Modelle. Sie sollten charismatisch sein und sich möglichst vom Mainstream abheben. Das können auch Merkmale wie zum Beispiel Sommersprossen sein.

Gab es in letzter Zeit neue Filme, deren Storytelling dir gut gefallen hat?

Durch die Pandemie wurden viele Filmpremieren verschoben und Produktionen gestoppt. Deshalb habe ich nicht so viele neue Filme gesehen.

Ich verrate euch aber gerne meine Top-5-Filme, die mich in den letzten Jahren wirklich beeindruckt haben. Das sind die Filme „Heaven’s Gate“, „Neon Demon“, „1917“, „Birdman“ und „There Will Be Blood“. Dazu kommen TV-Serien wie „Too Old To Die Young“, „Stranger Things“, „Fargo“, „Legion“ und „Devs“.

Aufgenommen mit dem Tamron SP 35mm F/1.8 Di VC USD
35 mm (KB) | f/2,2 | 1/125 s | ISO 200

Du arbeitest am liebsten mit dem Available Light. Was gefällt dir daran besonders?

Um ehrlich zu sein, bin ich zu faul, um Blitze aufzubauen und einzurichten. Ich habe früher hin und wieder mit Blitzlicht gearbeitet. Im Endeffekt war es mir aber oft zu kompliziert und so habe ich mich dazu entschieden, das Umgebungslicht und möglichst wenig Ausrüstung zu verwenden.

Ich bevorzuge natürliches Licht wegen seiner Lichtqualität. Es ist viel weicher als Blitze oder LED-Lichter. Außerdem bräuchte ich viel teures Licht-Equipment, um eine vergleichbare Atmosphäre zu schaffen.

Die Lichtstimmung eines Sonnenuntergangs oder einer Dämmerung ist nur schwer mit Kunstlicht nachzustellen. Außerdem benötige ich diese Lichtstimmung häufig für die gesamte Foto-Location und nicht nur auf einer Person.

Einige deiner Porträts sind in eher dunklen Räumen aufgenommen. Wie schaffst du es, ohne Blitz genug Licht in deine Aufnahmen zu bringen?

Ich bevorzuge dunklere Locations und Hintergründe, weil sie meinen Bildern eine besondere Atmosphäre verleihen. Die Ausleuchtung ist dabei gar nicht so schwer. In fast jedem Raum gibt es Vorhänge, mit denen ich den Lichteinfall steuern kann.

Manchmal muss ich das Fenster komplett öffnen, um die Location richtig auszuleuchten. Aber auch das Gegenteil ist möglich, indem ich so viel Licht wegnehme, dass mein Model nur durch einen kleinen Lichtstreifen hervorgehoben wird.

Aufgenommen mit dem Tamron SP 45mm F/1.8 Di VC USD
45mm (KB) | f/2,0 | 1/320s | ISO200

Lass uns einen Blick in deine Fototasche werfen. Mit welcher Ausrüstung bist du unterwegs?

Ich arbeite mit zwei Systemen. Das eine besteht aus einer Sony Alpha 7R III und drei Tamron-Zooms: dem 17-28mm F/2.8 Di III RXD, dem 28-75mm F/2.8 Di III RXD und dem 70-180mm F/2.8 Di III VXD. Zum anderen System gehören eine Nikon D850 mit einigen Festbrennweiten, wie zum Beispiel dem Tamron SP 35 mm F/1.8 Di USD, dem Tamron SP 45mm F/1.8 Di VC USD und dem Tamron SP 85mm F/1.8 Di VC USD.

Was gefällt dir an den Tamron-Objektiven?

Ich mag die Ausgewogenheit, die mir Tamron bietet. Die Objektive zeigen eine großartige Bildqualität und bleiben dabei kompakt und leicht.

Sie sind mit Dichtungen gegen raues Wetter geschützt und haben teilweise einen Bildstabilisator an Bord. Darüber hinaus bietet Tamron eine erweiterte Garantie. Das Ganze gibt es dann auch noch zu einem sehr attraktiven Preis.

Bei den Zooms für das spiegellose Sony-System gefällt mir vor allem die Kombination aus den flexiblen Brennweiten und dem handlichen Gehäuse. Dabei ist das Tamron 70-180mm F/2.8 Di III VXD definitiv mein Favorit. Die Bildqualität und das Bokeh sind auf dem Niveau von Festbrennweiten und der Autofokus ist erstklassig.

Damit lässt sich problemlos jede dynamische Szene scharfstellen. Auch die SP-Festbrennweiten sind perfekt ausbalanciert.

Dabei ist die Qualität des Bokehs für mich sehr wichtig. Ich bin kein großer Fan von Effekten, wie zum Beispiel einem Strudel-Bokeh. Ich bevorzuge die klare und weiche Wiedergabe der Tamron-Festbrennweiten in der Unschärfe.

Maxim Guselnikov stammt aus Moskau und lebt inzwischen in Sankt Petersburg. Er startete mit 25 Jahren eher spät in die Fotografie, machte sich dann wenige Jahre danach als Fotograf selbstständig und arbeitet heute unter anderem mit Tamron zusammen.
@max.guselnikov

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