Mit der neuen Lumix G91 hat Panasonic seine aktuelle Mittelklasse-Systemkamera angekündigt. Entgegen aller Unkenrufe handelt sich um ein Modell mit MFT-Sensor, welches die Lumix G81 ablösen wird. Viele waren ja nach der Ankündigung der Panasonic Vollformatkameras Lumix S1 und Lumix S1R der Meinung nun werden die MFT-Kameras langsam zu Grabe getragen und Panasonic konzentriert sich nur noch auf das Vollformat. Dem ist aber augenscheinlich nicht so, denn neben der neuen Panasonic Lumix G91 wurde auch eine modifizierte und weiter verbesserte Version des beliebten Allround-Zooms 14-140mm vorgestellt.
Der Autofokus in der G91 hat eine Reaktionszeit von nur 0,07 s Reaktionszeit und die Kamera kann Serienaufnahmen mit zu 9 B/s in Single-AF-Modus aufnehmen. Mit kontinuierlichem AF sind es immerhin noch 6 Bilder pro Sekunde. Gesichts-/Augenerkennung ist selbstverständlich auch möglich.
Inhalt
- 1 20 Mio Pixel ohne Tiefpassfilter
- 2 Duale Stabilisierung bis zu 6 Blendenstufen
- 3 Staub- und Spritzwasserschutz
- 4 4K-Videos fast ohne Limit
- 5 Schnelle Scharfeinstellung und Bildserien
- 6 Verbesserte Ergonomie
- 7 Lumix G Vario 14-140 mm 3.5-5.6 ASPH. II Power OIS
- 8 Mein Vorabfazit
- 9 Warum überhaupt MFT
20 Mio Pixel ohne Tiefpassfilter
Die neue Lumix G91 besitzt statt einem Sensor mit 16 Megapixel nun einen 20 Megapixel Sensor und damit schließt sie gleichauf mit dem derzeitigem Spitzenmodell Lumix DC-G9. Natürlich besitzt auch der Sensor der G91 keinen Tiefpassfilter und erzeugt damit knackige Bilder. Der zu befürchtende Moiré-Effekt kann heutzutage per Software entfernt werden, so er denn auftreten sollte.
Duale Stabilisierung bis zu 6 Blendenstufen
Selbstverständlich kommt in der G91 der bewährte 5-Achsen-Dual-Bildstabilisator zum Einsatz. Somit kann das Bild, wenn ein Objektiv mit OIS verwendet wird, doppelt stabilisiert werden. Zum einen über den schwingenden Sensor und zum anderen mit dem Stabilisator in der Optik. Genau das fasziniert mich an meiner G9, da ich dort öfter mit 600mm oder gar 800mm fotografiere und somit selbst Zeiten länger als 1/30 Sekunde aus der Hand halten kann. Das klappt natürlich nur bei Motiven die entsprechend lange stillhalten.
Staub- und Spritzwasserschutz
Bereits die Lumix G81 hat ein Gehäuse, dass gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet ist. Dieses speziellen Dichtungen besitzt auch die neue Lumix G91.
4K-Videos fast ohne Limit
Gegenüber der G81 zeichnet sie sich durch die Möglichkeit aus 4K-Videos mit bis zu 30 fps aufnehmen zu können. Hier bietet das MFT-Flagschiff G9 dem Filmer noch deutlich bessere Videomodi an. Die Videoaufzeichnung wird außerdem nun nur durch den verfügbaren Speicherplatz limitiert und verfügt über keinerlei zeitliche Begrenzung.
Bei der Lumix G91 fehlt ebenso wenig ein Anschluss für ein Mikrofon oder einen Kopfhörer. Bluetooth, Wi-Fi und GPS sind bei Panasonic selbstverständlich und ich darf sagen, dass die Steuerung der Kamera per Smartphone wirklich genial ist und nebenher hat mich dies den ein oder anderen Euro, den ich sonst für Fernsteuerungszubehör ausgegeben hätte, sparen lassen.
Schnelle Scharfeinstellung und Bildserien
Der Autofokus in der G91 hat eine Reaktionszeit von nur 0,07 s Reaktionszeit und die Kamera kann Serienaufnahmen mit zu 9 B/s in Single-AF-Modus aufnehmen. Mit kontinuierlichem AF sind es immerhin noch 6 Bilder pro Sekunde. Gesichts-/Augenerkennung ist selbstverständlich auch möglich.
Verbesserte Ergonomie
Laut Panasonic wurde die Ergonomie verbessert: Es wurden drei weitere Tasten für Belichtung, ISO und Weißabgleich hinzugefügt. Wie üblich erfolgt die Bildkontrolle wahlweise über den OLED-Sucher, der 2,36 Millionen Bildpunkte und eine 0,74-fache Vergrößerung besitz, oder mitztels des in allen Richtungen schwenkbaren 7,5 cm großen OLED-Touchscreen mit gut einer Million Bildpunkten.
Videofilmer können Ihre Videoaufnahmen auch über einen per per HDMI angeschlossenen Monitor kontrollieren. Die Kamera gibt das Signal in 4:2:2 / 8-bit während der Ausnahme auf dem Monitor aus. Selbst V-Log L für vergrößeren Dynamikbereich zur verbesserten Farbdarstellung in der Nachbearbeitung ist in der G91 vorinstalliert.
Die neue Panasonic Lumix G91 wird ab Juni 2019 im Handel zu finden sein. Bei Foto Erhardt treffen die ersten Kameras Ende Mai ein. Da hier first-in, first-out ausgeliefert wird, gehören Kunden, die vorbestellen zu den ersten, die mit dieser Kamera in Deutschland fotografieren können.
Lumix G Vario 14-140 mm 3.5-5.6 ASPH. II Power OIS
Mit der G91 veröffentlicht Panasonic auch das neue Lumix G Vario 14-140 mm 3.5-5.6 ASPH. II Power OIS Allroundobjektiv, das wie die Kamera auch gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist. Es besitzt wie die Vorgänger einen eingebauten Bildstabilisator für die beschriebene Dual-IS-Technik und wiegt 265g.
Dank einer maximal möglichenvon 240Hz eignet sich das Objektiv für High-Speed-Autofokus aktueller Lumix G-Kameras sowohl bei Foto- als auch bei Videoaufnahmen.
Das neue Objektiv wird ebenfalls ab Juni ausgeliefert und soll keine 700 Euro kosten.
Mein Vorabfazit
Ohne die G91 in der Hand gehalten zu haben wage ich mal ein (vorschnelles?) Fazit.
Wer weniger filmt und mehr fotografiert für den ist die neue G91 sicher eine sehr interessante Alternative zur G9. Wer mehr filmt als fotografiert sollte lieber etwas mehr Geld ausgeben und die Lumix G9 ins Auge fassen.
Warum überhaupt MFT
Warum empfehle ich keine Vollformat oder arbeite mit einer Lumix S1, werden nun sicher einige fragen. Ich habe mich bewusst für MFT entschieden, da ich öfter mit Freunden, die eine Vollformat ihr eigen nennen unterwegs war und feststellen durfte, dass meine belächelte Kamera absolut nahezu ebenbürtige Bilder produziert. Mittlerweile ist einer meiner Freunde auch auf MFT umgeschwenkt und hat seine Vollformat-Ausrüstung veräußert.
Ja, ich weiß, selbst mein Nocticron mit Lichtstärke 1,2 hat leider nicht das Freistellungspotential eines 1,4/85mm an einer Vollformatkamera, aber ich bin Hobbyfotograf und kein Packesel, werde zum Glück immer älter und bin absolut zufrieden mit den Ergebnissen der erworbenen Leica-Linsen an der G9 und kann mir nebenher sogar noch einen Fernurlaub pro Jahr leisten.
Natürlich muss so etwas jede und jeder für sich selbst entscheiden. Wie ist, wird oder war Deine Entscheidung und warum? Schreib es einfach in die Kommentare.
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4 Kommentare zu "Panasonic Lumix G91"
Kommentarfunktion ist geschlossen.
Es ist doch einfach nur toll, dass es für jeden kreativen Einsatz mittlerweile ein passendes System am Markt gibt. Und noch toller finde ich, wie sehr Deine ehrliche Begeisterung für die Kamera und das MFT-System deutlich wird.
Ich persönlich muss jedoch gestehen, lieber zu den von Dir angesprochenen Packeseln zu gehören – aus zwei Gründen. Für Fotos, wie ich sie mir vorstelle, gibt es im MFT-System keine geeignete Brennweite. Möchte ich eine realistische Tiefe im Bild erhalten, bräuchte ich 50 Millimeter (gibt’s bei MFT gar nicht), hätte dann aber einen 100 Millimeter Bildausschnitt (dank Crop), und für die Freistellung einer Blende f/1.4 im Vollformat bräuchte man ein MFT-Objektiv mit Blende f/0.7 – das dürfte schwierig werden.
Ein 25 Millimeter Objektiv ist kein Substitut für ein 50er, denn die Bildwirkung ist – ungeachtet des 50er-Ausschnitts – eben weitwinklig, und Personen verzeichnen (vor allem im Nahbereich) sehr deutlich.
Wenn ich dann noch Bildrauschen, Dynamikumfang und Detailzeichnung (okay, primär abhängig vom Objektiv, aber die Sensorgröße spielt da definitiv mit rein) ins Feld führe, fühle ich mich mit den Vollformat-Möglichkeiten wohler. Aber das hat wie gesagt mit meinen persönlichen Bildideen zu tun.
Ich habe schon viele Porträts unter kontrollierten Bedingungen mit MFT-Kameras geschossen, die selbst als gewaltige Poster verdammt gut aussehen. In kurz: Die Dinger sind durchaus erwachsen. Warum also diese Zeilen? Simpel.
Du schreibst: „Ich habe mich bewusst für MFT entschieden, da ich öfter mit Freunden, die eine Vollformat ihr eigen nennen unterwegs war und feststellen durfte, dass meine belächelte Kamera absolut ebenbürtige Bilder produziert.“
Nein. Das kann so nicht stehen bleiben. Vielleicht haben Deine Freunde schlechte Gläser. Vielleicht wissen sie schlicht nicht, was sie tun. Manche haben ja Kameras nur deshalb gekauft, weil der Testbericht gut war. Mag alles sein. Aber in einem direkten Vergleich wissen wir beide, das Deine „belächelte“ Kamera keine „absolut“ (!) ebenbürtigen Bilder produzieren kann. Physikalische Grenzen sind physikalische Grenzen.
Hallo Stefan,
ich habe nun ein 25mm MFT mit einem 50mm FX-Objektiv verglichen. Eine Verzeichnung – selbst im Nahbereich (wobei auch dieser ja bisher unspezifiziert ist) – konnte ich nicht feststellen. Wenn ich das nächste Mal in Westerkappeln bin, habe ich meine Ausrüstung dabei ;).
„Die Dinger sind“ nicht nur „erwachsen“, sondern haben den Vorteil, dass sie speziell für den derzeitigen MFT-Sensor optimiert sind. Von daher kann ich die zwei letzten Sätze Deines Kommentars teilweise nachvollziehen. Nein, meine Freunde wissen was sie tun und haben auch keine schlechten Gläser verwendet. Richtig ist, dass ein Objektiv, dass ursprünglich für eine der ersten Generationen der digitalen Spiegelreflexkameras gerechnet wurde mit aktuellen (Vollformat-)Objektiven nicht mithalten kann – vor allem nicht, wenn man dann noch eine Kamera mit mehr als 36 Megapixel verwendet, so dass der Vorteil der größeren Sensorfläche durch die Anzahl der einzelnen Pixel wieder weitestgehend zunichte gemacht wird. Einer der Freunde ist mittlerweile übrigens auf die E-M1 mit 2.8/300mm umgestiegen und hat seine EOS 5D Mark IV mit 4.0/500mm verkauft.
Das ein Freistellen mit einer Vollformatkamera deutlich besser gelingt, ja, dass ist Physik ;). Insofern ist das „absolut“ nicht ganz so absolut ernst gemeint und ich habe das mal im Text entschärft.
Ich freu mich schon, wenn wir beide mal zur gleichen Zeit, das gleiche Objekt fotografieren. Ich wollte schon immer mal sehen, wie groß der Abstand von Leica M mit M-Optik zu G9 mit Leica Nocticron oder auch Summilux 25mm wirklich ist.
Im MFt System gibt es so gut wie alle Brennweiten.In allen Preislagen und Qualitäten.
Die Darstellung zum Thema Bildwinkel stimmt nicht das 50er Kleinbildformat zeigt den gleichen Bildwinkel wie das 25mm MFT Format einziger Unterschied die Tiefenschärfe oder auf neudeutsch Schärfentiefe.
Mit den sehr hoch geöffneten Kleinbildobjektiven bei vollständig geöfffneter Blendenöffnung zu fotografieren kommt nicht unbedingt der Bildqualität zu gute(ein scharfes Auge und matschige Nase?schon mal gesehen?) weiterhin häufen sich die Objektivfehler bei solchen Konstruktionen.
Außerdem spielt auch eine Rolle Abstand zum Motiv, sowie zum Hintergrund.
Mögliche Objektive für Porträts Panasonic 25mm1,7,25mm 1,4,Panaleica Nocticron 42,5mm 1,7,Panasonic 45mm 2,8 Panalsonic , Sigma 60mm DN zusätzlich gibt es noch einige vernünftige Objektive bei Olympus z.B. 60mm 2,8 oder das gleiche von Sigma ferner Olympus 75mm 1,8.
Herzlichen Gruß
Peter Wagner
Juten Tach auch,
sicher sicher professionelle Photonenschiedsdrei oder ambioniertes Hobby, bitte bitte nicht hiervon und davon.
Grundlegend hängt vom jeweiligen Projekt ab. Die Gestaltung, die Idee, das sind Dinge die Zählen unabhängig von technischen Feinheiten wichtig sind. G91, da hab ich zwei am Start, um so Objektivwechsel zu ersparen… Im Dunkeln hilft das nicht viel. So hat man immer eine Leuchte dabei um Erleichterungen beim Einstellen zu haben.
Ein paar Gedanken…
Die LUMIX G91 ist schnell, sehr schnell beim Fokus ohne Frage.
Allerdings sinkt auch die Akkuleistung sichtlich, gegenüber G6, G70 und G81.
Als Ausgleich hilft der optionale Hochformatgriff, der dann ein zweites Akku. Aber keine Möglichkeit überall erhältliche AA Batterien einzusetzen, wie bei Canon oder Nikon und auch Pentax…
Weiter auch der Stabilisator, einfach Klasse. Den haben auch andere. Auflösung nun bei 20MP, besser wären 24MP…
Nun beim Bildformat 4:3, hurra, da haben wir eine Fette Auflösung und Schwierigkeiten beim herauslassen bei DM Prinzen, nicht ohne Verschnitt. Bei 3:2 ist nix mit 20MP, zwar passt das Format besser, erhebt aber die Frage ob da nicht anderes Gerät geeigneter wäre.
Dazu käme noch die Qual-App, die eher eine Zumutung ist, um Bilder zu übertragen oder als Fernbedienung fungieren sollte.
Genug gemeckert, wie gesagt tolles Gerät, aber den Anforderungen entsprechend….. Ich schwanke