12.05.2021

PANASONIC LEICA DG SUMMILUX 12 mm F1,4 ASPH.

Kleiner Lichtriese

MFT-Fotografen haben es beim Thema Weitwinkel-Freistellung traditionell schwerer als andere. Mit dem 12 mm F1,4 durchbricht Panasonic dieses Vorurteil – mit kleinen Einschränkungen.

Kameras von Olympus oder Panasonic zeichnen sich meist durch ihren gemeinsamen Objektiv-Anschluss und die gemein-same Sensorgröße aus. Doch die sogenannten Micro-Four-Thirds-Sensoren sind kleiner als etwa das klassische Kleinbild. Und grundsätzlich gilt: Je kleiner ein Sensor ist, desto weniger Unschärfe lässt sich damit erzeugen. Aus diesem „Dilemma“ kann man nur ausbrechen, indem man besonders offenblendige und lichtstarke Objektive baut und verwendet. Das Leica DG Summilux 12 mm / F1,4 ASPH. ist genau so ein Objektiv: Umgerechnet auf Vollformat oder Kleinbild handelt es sich um ein 24-mm-Objektiv mit einer hohen Lichtstärke. Perfekt für starke Bilder und besonders Reportagefotos.

Ausstattung

Gleich vorne auf dem Objektiv prangt das Leica-Label – ein Versprechen für besonders hohe Bildqualität durch das optische Design, das auch in Wetzlar entwickelt wurde. Im Inneren gibt es diesmal keinen Bildstabilisator – den die meisten MFT-Kameras ohnehin im Gehäuse haben. Dafür aber einen sehr schnellen und treffsicheren Autofokus. Wie bei Festbrennweiten üblich, gibt es auch einen breiten Ring zum manuellen Fokussieren, in diesem Fall funktioniert das sehr präzise. Zudem hat Panasonic dem 12 mm einen Blendenring mitgegeben, der aber nur elektronisch arbeitet
– und nicht an Olympus-Kameras funktioniert.

Mit dem Blendenring steuern Fotografen eine nahezu kreisrunde Blende aus neun Lamellen, was für ein sehr ansprechendes Bokeh sorgt. Der Blendenbereich von 1.4 bis 16 ist gut zu nutzen. Die Naheinstellgrenze liegt unterdessen bei 20 Zentimetern, da das Objektiv aber sehr weitwinklig ist, wird nur ein Abbildungsmaßstab
von 1:10 erreicht. Bleibt noch ein Lob für die Verarbeitung: Die Konstruktion wirkt robust und ist mit Dichtungen geschützt.

Bildqualität

Auf so ein Objektiv haben viele Fotografen lange hingefiebert, entsprechend groß war die Erwartung bei der Schärfe und Abbildungsleistung. Hier gehen die Meinungen etwas auseinander: Digitalkamera.de schreibt: „Bei
Offenblende F1,4 liegt die Zentrumsauflösung bei mageren 28 lp/mm und bestätigt damit den Eindruck, dass das Objektiv bei Offenblende etwas weich ist. Am Bildrand bekleckert sich die Festbrennweite nicht unbedingt mit
Ruhm.“ Chip konnte dagegen keine Schwächen feststellen. Martin Krolop testete das Objektiv in der
Praxis und stellte fest: „Die optische Qualität ist herausragend.“

Das sagen die Kollegen …

Chip:
„Das Objektiv Leica DG Summilux 12 mm / F1,4 ASPH. konnte uns in allen Belangen überzeugen und liegt im Test auf
sehr gutem Niveau. Starke Ergebnisse erreicht der Testkandidat in den Kategorien Autofokus, Ausstattung, Objektivgüte und Auflösung – eine überzeugende Leistung. Eine gute Nachricht für alle, die sich für das Gerät interessieren – im Test konnten wir keine besonders auffälligen Defizite feststellen.“

digitalkamera.de:
„Unter mechanischen Gesichtspunkten wird das Panasonic Leica DG Summilux 12 mm F1.4 Asph. dem hohen Preis von
1.400 Euro absolut gerecht. Die hochwertige Konstruktion aus Metall wirkt langlebig und robust. Insgesamt bietet das
Objektiv für die 1.400 Euro zwar eine konkurrenzlose Lichtstärke, die mit einer weichen Auflösung einhergeht. Bei kleineren Blenden gibt es Alternativen“ (Benjamin Kirchheim)

Krolop & Gerst:
„Das Objektiv ist ein Ausnahmeobjektiv. Das bekommt man natürlich nicht geschenkt. Mit rund 1400 € muss man auch
ordentlich tief in die Tasche greifen. Ob es das wert ist, das muss jeder Fotograf selbst entscheiden. Ich würde liebend
gerne einige andere Objektive gegen dieses eine Objektiv in Kombination mit dem 42,5er Noctilux hergeben.“ (Martin
Krolop)

Das PhotoWeekly-Urteil

Das hat uns gefallen: Die Verarbeitungsqualität ist auf Spitzenniveau, das 12er bietet eine tolle Lichtstärke, schönes Bokeh und – wenn man sich von den Labor- auf die Praxistests fokussiert – eine gute Schärfeleistung. Dazu kommt ein
verhältnismäßig fairer Preis.

Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Die Performance bei Gegenlicht zeigt eine gewisse Anfälligkeit für (hässliche) Flares. Eine andere Gegenlichtblende wäre schön, ebenso wie ein Bildstabilisator.

Über den Autor:

Diese Artikel wurde uns freundlicherweise vom Magazin photo weekly, Heft 47/2018 zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zum Magazin erhaltet Ihr hier.

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