Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm f/4,5 TC1.25x IS Pro

Wer sagt denn, dass leistungsstarke Telezooms immer unhandlich und schwer sein müssen? Mit dem neuen M.Zuiko Digital ED 150-400 mm f/4,5 TC1.25x IS Pro spielt Hersteller Olympus die Stärken des MFT-Systems gekonnt aus und zaubert nicht nur Wildlife-Fotografen ein Lächeln ins Gesicht.

Trotz der Tatsache, dass Olympus bereits Mitte des Jahres das hauseigene Kamerageschäft an das Investment-Unternehmen JIP veräußert hatte, wird es noch lange nicht still um den Traditionshersteller. Ganz im Gegenteil: Mit dem Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm f/4,5 TC1.25x IS Pro kommt im Januar 2021 ein Profi-Telezoom auf den Markt, dass sich gewaschen hat.

Auf den ersten Blick wirkt die neue Optik riesig – besonders wenn der Fotograf die ansonsten äußerst kompakten Objektive mit MFT-Bajonett gewohnt ist. Stellt das wuchtige Telezoom also einen krassen Gegensatz zum ansonsten für seine Portabilität geschätzten System dar? Keinesfalls! Was Wildlife- oder Sport-Fotografen hier geboten bekommen, sucht bei anderen Herstellern schlicht seinesgleichen. Mit einem auf das Kleinbild-Format gerechneten Brennweitenbereich von 300 bis 800 Millimetern deckt die Optik eine sehr große Bandbreite zuverlässig ab. Der integrierte Telekonverter mit Vergrößerungsfaktor 1,25 verlängert die Brennweite nochmals um 200 Millimeter auf dann stolze 1.000 Millimeter. Als wäre das nicht schon genug, ist die Optik zusätzlich noch mit den beiden separaten Telekonvertern des Unternehmens kompatibel. Damit wächst die Brennweite bei Bedarf erneut um den Faktor 1,4 oder 2. Die große Offenblende von f/4,5 verringert sich beim Einsatz eines Telekonverters – gleich ob intern oder extern – entsprechend um den verwendeten Vergrößerungsfaktor.

Flexibel, in jeder Aufnahmesituation

Mit an Bord des M.Zuiko Digital ED 150-400 mm f/4,5 TC1.25x IS Pro ist alles, was Profi-Fotografen für den herausfordernden Alltag am Spielfeldrand oder in der freien Natur benötigen. Das beginnt bei einem leistungsstarken optischen Bildstabilisator, der nicht nur nahtlos mit etwaigen kamerainternen Stabilisierungssystemen zusammenarbeitet, sonders für sich allein genommen rund 4,5 Blendenstufen mehr Toleranz gegen Wackler bringen soll. Angesetzt am Flaggschiff des Herstellers, der OM-D E-M1X verspricht Olympus hier sogar bis zu 8 Blendenstufen. Diese Kombination erlaubt, Aufnahmen selbst bei längster Brennweite noch aus der Hand gestochen scharf auf die Speicherkarte zu bannen.

Dass das angesichts dieser Eckdaten dennoch vergleichsweise handlich ausfällt, verdankt es wie eingangs erwähnt dem MFT-Standard: Mit einem Gewicht von 1.875 Gramm, einer Länge von 314 Millimetern und einem maximalen Durchmesser von rund 116 Millimetern bei einem Frontfilter-Durchmesser von 95 Millimetern ist die Optik deutlich leichter und kompakter als vergleichbare Kleinbild-Objektive. Zum Vergleich: Ein Telezoom der Konkurrenz mit ähnlichen Eckdaten bringt es auf knapp die doppelte Länge und das dreifache Gewicht.

Ausstattung für professionelle Bilder

Der in weiß gehaltene Tubus mit seinen schwarzen Einstellringen und frei belegbaren Funktionsknöpfen ist gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser aufwändig abgedichtet und somit selbst für härteste Aufnahmebedingungen hervorragend vorbereitet. Dank Fokusvoreistellung lassen sich vorher fest definierte Positionen schnell und bequem abrufen. Eine abnehmbare Stativschelle sichert eine ausgewogene Balance auf dem Dreibein; die große Gegenlichtblende reduziert einfallendes Streulicht. Alles zusammen findet Platz in der mitgelieferten Tasche. Ein in drei Stufen einstellbarer Fokus-Begrenzer sowie zusätzliche Schiebeschalter an der Seite des Tubus zum lautlosen Auslösen, dem Wechsel zwischen AF und MF sowie zur Deaktivierung des Stabilisators runden das umfangreiche Angebot gekonnt ab.

Im Inneren verrichten schließlich insgesamt 28 Elemente in 18 Gruppen ihren Dienst: Darunter eine neu entwickelte asphärische Linse mit großem Durchmesser sowie Extra-Low Dispersion und vier Super-Extra-Low Dispersions-Linsen. Diese Kombination soll bei einem Objektiv mit derart großem Durchmesser und Offenblende f/4,5 über den gesamten Zoombereich reduzierte Reflexionen, sanfte Farbverläufe sowie eine hohe Auflösung bis zu den Bildränder hin garantieren. Das sogenannte Z-Coating, eine Beschichtung in Nano-Technologie, soll darüber hinaus für klare Aufnahmen bei schwierigen Aufnahmeumgebungen, wie etwa bei Gegenlicht, sorgen. Ein sensationelles Gesamtpaket, dass am Ende allerdings einen Tribut fordert: Wer das Profi-Telezoom sein Eigen nennen möchte, kommt um den Anschaffungspreis von knapp 7.000 Euro nicht herum. Und dennoch: Ein gutes Angebot, spätestens wenn der Blick zu vergleichbaren Objektiven für andere Kamera-Systeme wandert.

Spezifikationen im Überblick