21.12.2018

Neues Objektiv? Warum, Wieso, Weshalb…

Warum sollte ich mir ein neues Objektiv kaufen? Und vor allem: Warum soll ich mir ein neues Objektiv kaufen, wenn ich bereits das Gleiche (nur 15 Jahre älter) oder den gleichen Brennweitenbereich bereits besitze?

Der Reiz des Neuen

Nun, diese Frage habe ich für mich selbst vor kurzem geklärt. Und nun versuche ich meine Überlegungen zu erläutern und diese auch mit Bildern zur Abbildungsleistung des alten und des neuen zu untermauern. Eventuell steht ihr ja vor der gleichen Frage oder aber ihr stellt sie euch erst nach dem Lesen meines Beitrags.

Der Haken an der Sache

Vorab bin ich grundsätzlich der Meinung: Die alten Sachen (in diesem Fall Gläser und Linsen) sind nicht schlechter „nur“ weil da ein neueres Objektiv auf den Markt kommt. Das neue Glas ist (meist) einfach nur neuer. Gut es ist zumeist auf der Grundlage der aktuellen und modernsten Technik entwickelt und produziert. Vielleicht ist es damit etwas kompakter und leichter, vielleicht sogar kratzfester, aber ist es sichtbar besser?

Schließlich habe ich mit dem alten Objektiv doch bis jetzt auch gute Aufnahmen machen können. Warum also was Geld für etwas neues ausgeben, wenn es mit dem alten doch ebenso geht?!

Und genau da ist der Haken. Dieses ebenso … aber, ist das wirklich so?

Das Karotten-Prinzip

Ich habe mich an einen kleinen Vergleich, ganz ohne Labor und „Profi Tests“ gewagt. Denn gerade in diesem Jahr hat Tamron ein recht altes Objektiv überarbeitet. Und zwar eines mit dem ich seit geraumer Zeit arbeite:

das Tamron 17-35 mm f2,8-4, welches – selbst in der Uralt-Ausführung – bereits für Vollformatkameras geeignet ist.

Geiz ist nicht geil

Ich persönlich habe mir vor 1 Jahr, gleich nach oder besser zu der Anschaffung meiner ersten Vollformatkamera dieses Objektiv (damals natürlich noch in der alten Variante) vom Gebrauchtmarkt zugelegt. Als ich es kaufte, war ich damit zuerst glücklich. Doch dann offenbarte es seine Lichtanfälligkeit. Durch eine – für den aktuellen Stand der Technik – nicht ganz optimale Vergütung, hatte ich des öfteren ungeliebte Lens-Flares gerade bei 17mm Brennweite im Bild. Diese Flares entstanden aber nur, wenn ich mein Bild so aufbaute, dass die Lichtquelle, die für den Flare verantwortlich war, ziemlich mittig im Bild und somit mittig vor der Linse platziert worden war.

Das Problem

Altes Tamron 17-35

Wer sich mit der Fotografie auskennt, weiß, dass es ein Ziel ist, Bilder nach dem Goldenen Schnitt,  der Drittelregel oder zumindest ähnlich aufzubauen. Jedenfalls wiederstrebt es den meisten das Bild durch den Horizont zu zerteilen.

So habe ich mich dann erstmal mit dem Objektiv arrangiert und zumeist nicht den vollen Weitwinkel ausgenutzt, sondern bis max. 20mm gezoomt.

Die Alternativen

Da dies aber nun kein Dauerzustand sein soll, vor allem weil ich gern mit einem Ultra-Weitwinkel-Objektiv fotografiere, habe ich mich nach einer entsprechenden Alternative umgesehen.
Das Tokina ATX 2,8/16-28mm FX hat zwar sogar eine durchgehende Öffnung von Blende 2,8, doch leider besitzt es ebenfalls besagte Lens-Flares und das sogar, wenn die Sonne gar nicht direkt im Bild ist. Zudem lässt die Randschärfe doch zu wünschen übrig und wird erst ab Blende 5,6 akzeptabel. Dann kommt noch das Gewicht und die Größe hinzu und als letztes das Problem, dass meine Steckfilter nebst Halter durch die Bauart nur bis 17mm Brennweite geeignet sind und ich somit alle Filter auch neu kaufen müsste. Damit waren auch die beiden Canon 4/16-35L und Canon 2,8/16-35 L Objektive raus, die sind zwar beide optisch und auch mechanisch hervorragend, aber leider rechtfertigt die optische Qualität nicht den doch recht hohen bis extrem hohen Anschaffungspreis.

Die Lösung

Dies sind also die Gründe, warum es dann doch wieder das Tamron 17-35mm in der aktuellen Ausführung geworden ist. Hier habe die die 2,8, zwar nur bei 17mm, habe den schnellen Fokus durch OSD und eine deutlich bessere Vergütung und damit eine Abbikldunsgleistung, die den Vergleich mit einem Canon L Objektiv nicht zu scheuen braucht.

Natürlich ist auch die Haptik der neuen Optik nicht zu verachten. Sie fühlen sich wertig und griffig an, wobei sie sich doch auch gleich nicht zu groß und klobig anfühlen. Wie soll ich nun ein Gefühl beschreiben? Schwierig, nimm es einfach mal in die Hand.

Solltet ihr ebenfalls ein altes Objektiv besitzen, an dem Ihr gewisse Schwächen ausgemacht habt, die euch in diversen Aufnahme-Momenten stören, dann denkt doch auch mal drüber nach, ob es vielleicht – wie bei mir – ein anderes oder neueres Objektiv für bzw. gegen diese Probleme gibt.

 

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