15.07.2022

Neue Objektive für Sonys APS-C-Klasse

Nachdem sich Sony sehr stark auf Vollformatkameras und -objektive konzentriert hat, stellte sich die berechtigte Frage, ob die APS-C-Sparte des E-Systems vor dem Aus steht. Jetzt sendet der Hersteller ein wichtiges Lebenszeichen und stellt gleich drei neue Weitwinkelobjektive für die APS-C-Klasse vor.

Sony hat in den letzten Jahren keinen Hehl daraus gemacht, dass der Fokus für neue Produktentwicklungen ganz klar auf der Vollformat-Sparte des spiegellosen E-Systems liegt.

Von der Alpha 7 IV über das Flaggschiff Alpha 1 bis hin zu Updates wichtiger Objektive drehten sich die Neuerungen hauptsächlich um das große Sensorformat.

Umso überraschter waren wir, als Sony im Juli letzten Jahres mit der ZV-E10 eine neue spiegellose APS-C-Kamera aus dem Hut zauberte. Als Zielgruppe hat der Hersteller vor allem Vlogger:innen und Content Creator ausgemacht.

Ließ Sony zur ZV-E10 noch neue Objektive vermissen, zieht der Hersteller jetzt nach und präsentiert mit dem E PZ 10–20 mm f/4 G, dem E 11 mm f/1,8 und dem E 15 mm f/1,4 G gleich drei neue Weitwinkelobjektive für das APS-C-Format.

Auch hier hat Sony in erster Linie Vlogger:innen im Blick, die für Videos aus kurzer Distanz einen großen Bildwinkel benötigen.

Sony E PZ 10–20 mm f/4 G

  • Linsen/Gruppen: 11 / 8
  • Blendenlamellen: 7
  • Naheinstellgrenze: 0,13m
  • Filtergröße: 62 mm
  • Größe / Gewicht: 70 x 55 mm / 178g
  • Preis: 849 Euro

Sony E 11 mm f/1,8

  • Linsen/Gruppen: 12 / 11
  • Blendenlamellen: 7
  • Naheinstellgrenze: 0,12m
  • Filtergröße: 55 mm
  • Größe / Gewicht: 66 x 58 mm / 181g
  • Preis: 599 Euro

Sony E 15 mm f/1,4 G

  • Linsen/Gruppen: 13 / 12
  • Blendenlamellen: 7
  • Naheinstellgrenze: 0,17m
  • Filtergröße: 55 mm
  • Größe / Gewicht: 67 x 70 mm / 219 g
  • Preis: 849 Euro

Leistungsstarkes Powerzoom

Das Sony E PZ 10–20 mm f/4 G ist das vielseitigste Objektiv des Trios und bietet eine auf das Kleinbildformat umgerechnete Brennweitenspanne von 15 bis 30 Millimeter.

Es erinnert auf den ersten Blick an das inzwischen rund neun Jahre alte E 10–18 mm f/4 OSS – kann aber mit zahlreichen Verbesserungen aufwarten.

Neben der etwas längeren Brennweite am oberen Zoomende ist das E PZ 10–20 mm f/4 G mit einer Powerzoom-Funktion ausgestattet. Das bringt vor allem im Videobereich viele Vorteile mit sich, da sich das Zoom elektronisch steuern lässt.

Dadurch ist es möglich, den Brennweitenbereich mit einer kontinuierlichen Geschwindigkeit zu durchfahren, da man nicht am Zoomring umgreifen muss. Das elektronische Zoom wird über eine seitlich am Objektiv platzierte Wippe bedient.

Sehr komfortabel ist die Powerzoom-Funktion in Kombination mit einer Kamera wie der eingangs erwähnten ZV-E10, die mit einer am Auslöser verbauten Zoomwippe ausgestattet ist. In dem Fall lässt sich das elektronische Zoom direkt von der Kamera aus steuern.

Als i-Tüpfelchen kann im Kamera-Menü eine Zoomgeschwindigkeit von 1 = langsam bis 8 = schnell festgelegt werden. Anschließend fährt das Powerzoom beim Betätigen der Zoomwippe an der Kamera den gesamten Brennweitenbereich im vorher festgelegt Tempo ab.

Das Sony E PZ 10–20 mm f/4 G eignet sich neben Landschaften und Architektur auch für schöne Nahaufnahmen aus kurzer Entfernung ab 13 Zentimetern bei manuellem Fokus. Mit Autofokus liegt die Naheinstelldistanz bei 20 Zentimetern.

Im Praxistest zeigte sich an der ZV-E10, dass die Geschwindigkeitsstufe 1 tatsächlich recht langsam ist. Hier braucht das Objektiv volle 30 Sekunden, um den Brennweitenbereich einmal komplett abzufahren.

Weitere Optimierungen gegenüber dem E 10–18 mm f/4 OSS zeigen sich in einer Gewichtsersparnis von rund 20 Prozent, einem innen statt außen fokussierenden System und einer auf 0,13 Meter verkürzten Naheinstelldistanz.

Lichtstarke Festbrennweiten

Neben dem Powerzoom ergänzt Sony das Objektiv-Lineup mit zwei lichtstarken Weitwinkel-Festbrennweiten. Das sehr kompakte und leichte E 11 mm f/1,8 liefert eine Brennweite von umgerechnet 16,5 mm (KB) und ermöglicht Freihandaufnahmen bei schwachem Licht mit einer maximalen Blendenöffnung f/1,8.

Scharf gestellt wird per Innenfokussierung über zwei AF-Linearmotoren. Die Naheinstelldistanz beträgt kurze zwölf Zentimeter, wodurch sich das 11 mm als ideales Objektiv für Vlogging-Videos eignet, bei denen die Kamera in Selfie-Position aus kurzer Distanz am ausgestreckten Arm gehalten wird.

Mit dem großen Bildwinkel des Sony E 11 mm f/1,8 lassen sich selbst hohe Gebäude mühelos einfangen.

Durch den großen Bildwinkel bleibt dabei viel vom Hintergrund erhalten. Wer sich etwas mehr Lichtstärke wünscht, wird am E 15 mm f/1,4 G Freude haben. Die maximale Blendenöffnung f/1,4 eignet sich nicht nur gut für Lowlight-Aufnahmen, sondern ermöglichte uns im Praxistest auch sehr schöne Freisteller mit einem weichen Bokeh.

Die Brennweite entspricht umgerechnet der eines 22,5-mm-Objektivs im Kleinbildformat. Das G im Objektivnamen hebt das E 15 mm f/1,4 G in eine etwas höhere Qualitätsklasse als das E 11 mm f/1,8.

Das zeigt sich neben der höheren Lichtstärke auch im etwas robuster wirkenden Gehäuse und im verbauten Blendenring.

Durch die große Blendenöffnung f/1,4 lassen sich mit dem lichtstarken Sony E 15 mm f/1,4 G schöne Freisteller mit weichem Bokeh aufnehmen.

Da Sony neben Fotograf:innen auch Vlogger:innen im Blick hat, kann über einen seitlichen »Click«-Schalter entschieden werden, ob der Blendenring beim Verstellen einrasten soll oder ob er sich für Videos ohne Rastung geräuschlos drehen lassen soll.

Neben den genannten Unterschieden haben beide Festbrennweiten zwei Ausstattungsmerkmale gemein. Sowohl das E 11 mm f/1,8 als auch das E 15 mm f/1,4 G haben eine Fokustaste an Bord, die sich über das Kamera-Menü mit einer häufig genutzten Funktion programmieren lässt.

Darüber hinaus sind beide Objektive wie auch das zuvor vorgestellt E PZ 10–20 mm f/4 G für Outdoor-Aufnahmen rundum mit Dichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit versehen.#

Ein sehenswertes Trio für Vlogger und Weitwinkel-Fans

Unser Fazit: Sony gelingen drei spannende Weitwinkelobjektive. Vlogger:innen werden am E 11 mm f/1,8 und am E PZ 10–20 mm f/4 G mit ihren großen Bildwinkeln Gefallen finden.

Beim 10–20 mm gefällt uns außerdem das komfortabel steuerbare, elektronische Zoom. Das E 15 mm f/1,4 G richtet sich an Enthusiasten mit einem Faible für offenblendige Aufnahmen mit weichem Bokeh.

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