14.04.2021

Leistungsstarker Nachschub für das Canon R-System

Erst kürzlich wirbelten EOS R5 und EOS R6 den spiegellosen Kamera-Markt ordentlich auf. Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen? Fehlanzeige! Neben insgesamt drei Objektiven für das RF-Bajonett kündigte Canon jetzt die Entwicklung einer weiteren DSLM an, die die Konkurrenz gewaltig ins Schwitzen bringen dürfte.

Zwei neue Objektive mit langer Brennweite

Sport- und Wildlife-Fotografen, die mit den spiegellosen Kleinbild-Kameras von Canon fotografieren, mussten bisher auf die etwas älteren Tele-Optiken mit EF-Bajonett ausweichen – mit allen Nachteilen, die eine adaptierte Lösung mit sich bringt. Künftig haben Fotografen zwei native Objektive mit langer Brennweite zur Verfügung: Das RF 400mm f/2,8 L IS USM und das RF 600mm f/4 L IS USM. Beide Modelle basieren zwar auf ihren erfolgreichen EF-Varianten, bieten aber erweiterte Funktionen. So sind beide Objektive zunächst mit den 1,4-fach und 2-fach RF-Telekonvertern kompatibel. Hinzu kommt, dass die Blende bei Videoaufnahmen in 1/8-Stufen geregelt werden kann. In punkto Stabilisierung sollen im koordinierten Modus zwischen Kamera und Objektiv bis zu 5,5 Belichtungsstufen kompensiert werden können. Ein neuer, dualer Fokus-Antrieb soll die Stellgeschwindigkeit mit zukünftigen Kameras nochmals beschleunigen – bereits erhältliche Modelle liegen hier in etwa auf dem Niveau anderer, nativer Objektive. Die Geschwindigkeit beim manuellen Fokussieren ist darüber hinaus in drei Stufen einstellbar – zwei Fokus-Positionen können im Voraus gespeichert werden. Fortschrittliche Beschichtungen und Linsen-Materialien halten die Abbildungsqualität hoch – das Gewicht der Optiken dagegen erfreulich niedrig.

Das Canon RF 400mm f/2,8 L IS USM und das Canon RF 600mm f/4 L IS USM

Ein Makro mit gewissem Etwas

Freunde von spannenden Nahaufnahmen aber auch Porträt- und Stilllife-Fotografen freuen sich dagegen auf das RF 100mm f/2,8 MACRO IS USM: Dank kurzem Auflagemaß am RF-Bajonett wird hier ein Vergrößerungsfaktor von 1,4:1 realisiert, der Motive deutlich vergrößert darstellt. Die große Offenblende eignet sich aber auch hervorragend für das Shooting mit Charakter-Köpfen. Apropos Charakter; eine Besonderheit der Optik kennen wir so bisher von RF-Objektiven noch nicht: Ein neuer variabler und einstellbarer Objektivring zur Steuerung der sphärischen Aberration. Das Aussehen des Hintergrund- und Vordergrund-Bokehs lässt sich damit gezielt verändern, ähnlich einem verträumten Weichzeichner-Effekt auf dem Motiv. Der integrierte Bildstabilisator läuft unterdessen an einer RF-Kamera zur Höchstform auf: Satte 8 Blendenstufen Toleranz sollen hier im koordinierten Modus möglich sein. Weitere, technische Daten sind – wie bei beiden Tele-Objektiven – bisher nicht bekannt.

Canon RF 100mm f/2,8 MACRO IS USM

Alle neuen Objektive in der Übersicht

RF 400mm f/2,8 L IS USMRF 600mm f/4 L IS USMRF 100mm f/2,8 L MACRO IS USM
BesonderheitWeißer Tubus, Fokus-Distanz speicherbar, Dual Drive AFWeißer Tubus, Fokus-Distanz speicherbar, Dual Drive AFVariable, sphärische Aberrationen per Drehring
Erhältlich abAugust 2021August 2021Ende Juli 2021
Preis12.999 Euro13.999 Euro1.549 Euro

Professionelles Zugpferd mit spannenden Features

Das eigentliche Highlight stellte im Rahmen der Neuankündigungen aber die bekannt gewordene Entwicklung einer neuen spiegellosen Kamera dar. Auch hier sind viele technische Daten bisher noch nicht bekannt. Wir fassen zusammen, was der Hersteller bisher zu seinem neuesten Flaggschiff hat durchsickern lassen: Die Canon EOS R3 soll insbesondere für Profi-Fotografen ein leistungsstarkes Werkzeug werden. So ist etwa der Hochformat-Griff bereits fest integriert. Das Gehäuse soll wie auch in der EOS-1-Serie unempfindlich gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet sein. Herzstück ist ein von Canon entwickelte, nicht näher beschriebener Stacked BSI CMOS-Sensor sowie der bereits bekannte DIGIC X Prozessor. Eine rasante Kombination, mit der es die Kamera auf 30 Bildern pro Sekunde mit AF/AE Nachführung, Augen-, Kopf- und Körpererkennung beim Fotografieren mit elektronischem Verschluss bringen soll. Störende Effekte, wie etwa Rolling Shutter, sollen dabei – wenn überhaupt – nur noch minimal in Erscheinung treten.

Das Dual Pixel CMA AF-System der nächsten Generation wird dabei nicht nur von Deep-Learning-Algorithmen unterstützt, sondern greift auch auf ein enorm spannendes System zurück – die Eye-Control-Funktion: Auf Wunsch verlagert die Kamera die Schärfe exakt dahin, wo auch der Blick des Fotografen im Sucher gerichtet ist. Auch wird die EOS R3 die erste Kamera des Herstellers sein, die den bereits erwähnten, blitzschnellen Dual-Drive-Fokus von professionellen Objektiven unterstützt. Obendrauf gibt es noch eine neue der Canon Mobile File Transfer App für Mobilgeräte. Diese bietet neue Möglichkeiten, Bilder zu übertragen und den Arbeitsablauf unterwegs zu beschleunigen. So lassen sich damit mobile Netzwerkdienste nutzen – ein kabelgebundenes LAN ist nicht erforderlich.

Wann genau die EOS R3 erhältlich sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Gleiches gilt für den Preis. Weitere Informationen zum neuen spiegellosen Top-Modell will der Hersteller allerdings im weiteren Jahres-Verlauf veröffentlichen.

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