27.04.2021

Landschaftsfotograf Pascal Zerressen im Interview

Die Leidenschaft Landschaftsfotografie teilt Pascal Zerressen seit einigen Jahren mit seiner Frau neben seinem Hauptberuf Profi-Eishockeyspieler.

Mit uns sprach er darüber, wie er dazu kam sowie über sein Equipment.

Du bist Profi-Eishockey-Spieler – wie bist du zur Fotografie gekommen?

Seit meinem 17. Lebensjahr bin ich Profi, das sind jetzt 11 Jahre. Als Ausgleich hat mich irgendwann das Reisen gepackt. Ich bin früher schon viel mit meinen Eltern gereist und mit meiner Frau fing es dann an, dass wir auch mal ganz spezifisch zum Fotografieren losgezogen sind.

Am Anfang habe ich sie sowie den Hund fotografiert, und auf den Reisen dann die Landschaften. Das hat mir richtig viel Spaß gemacht.

Da bin ich dann drangeblieben. Ich wollte mich immer verbessern und habe mich dann reingelesen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Fotografie für mich ein super Ausgleich zum schnellen Eishockey-Sport.

Da kann ich mich dann in Ruhe in die Natur setzen, genießen und die passenden Motive suchen.

Dolomiten, Italien

Wie beschreibst du deinen fotografischen Stil?

Ich versuche einen echten Look zu behalten, eine naturgetreue Darstellung zu zeigen. Die Natur einzufangen, wie ich sie sehe und die Bilder nicht zu sehr zu bearbeiten.

Dabei arbeite ich gern mit dem Wetter. Die letzten Jahre versuche ich auch, die Auswirkungen vom Wetter zu verstehen und immer dann rauszugehen, wenn es vom Wetter her passt.

Ich bin kein Freund von Himmel überblenden und bin daher immer auf der Suche nach stimmungsvollem Wetter.

Welches Wetter bzw. welche Zeit ist dir am liebsten?

Dadurch, dass die Eishockey-Saison wegen Corona so nach hinten verschoben wurde, habe ich den Herbst zum ersten Mal fotografisch kennengelernt. Ansonsten ging das nie, weil ich in der Zeit eigentlich durchweg Training habe.

Und ich muss sagen – die Nebelstimmungen zum Sonnenaufgang haben mich fasziniert. Das war eine andere Seite der Natur, die ich da fotografisch kennenlernen durfte.

Steinbock in den österreichischen Alpen

Wo warst du als letztes mit der Kamera unterwegs?

Ich war jetzt eigentlich nur noch in Deutschland unterwegs. Da habe ich einige Ziele abgeklappert, die ich schon länger auf meiner Liste hatte. Ich war in Bayern und auf Rügen, aber sonst waren das vor allem Tagesausflüge in der direkten Region hier um Köln. Ich glaube, ich habe vorher noch nie so viel über Deutschland gegoogelt.

Ich glaube, das hat mich auch nochmal meine direkte Umgebung neu entdecken lassen, weil ich vorher gar nicht so gewusst und wertgeschätzt hatte, was in der direkten Nähe zu finden ist.

Und was sind das für Spots bei dir?

Ich wohne eine halbe Stunde südlich von Köln, da ist die Eifel nicht weit. Da bietet es sich an, dort hinzufahren. Aber auch der Pfälzer Wald ist sehenswert, der ist so zwei Stunden von uns entfernt.

Ansonsten war ich jetzt im Winter viel in Königswinter und im Siebengebirge.

Cap Formentor, Mallorca

Dürfen wir einen Blick in deine Fototasche werfen?

Aber sicher! Für weitwinklige Landschaften arbeite ich gerne mit dem Tamron SP 15-30mm F/2.8 VC USD G2, das bietet sich auch perfekt für meine Astro-Landschaftsaufnahmen an. Dann geht es weiter mit dem Tamron SP 24-70mm/2.8 Di VC USD G2.

Das benutze ich eigentlich am häufigsten. Das deckt die Brennweiten-Reichweite ab, die ich unterwegs wirklich oft brauche. Aber ich habe auch immer noch eine Telebrennweite dabei – das Tamron SP 70-200mm f/2.8 Di VC USD G2.

Das mag ich für minimalistische Aufnahmen oder wenn ich oben auf dem Berg bin und ein Detail näher heranholen möchte.

Außerdem noch das Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD, das hatte ich mit in Österreich, um Steinböcke zu fotografieren.

Das letzte Objektiv, was ich eigentlich immer dabei habe, ist das Tamron SP 35mm F/1.8 Di VC USD. Das nutze ich auch für die Nachtfotografie und alle Aufnahmen, wo ich mal eine offenere Blende benötige. Dank FTZ-Adapter lassen sich die Objektive von Tamron problemlos an meiner Nikon Z 6 nutzen.

Und was hast du an Zubehör dabei?

Vor allem Graufilter. Im Herbst habe ich da bei der Nebelstimmung ganz oft mit Filtern gearbeitet, um den Bildern mit Langzeitbelichtungen einen weichen Effekt zu geben.

In der Zeit habe ich die Filter auch für den Himmel lieben gelernt. Ich mag es, wenn die Wolken so ein bisschen dynamisch verzogen sind. Ich habe zurzeit einen ND 1.000 und einen ND 64.

Tromsø, Norwegen

Gibt es einen speziellen Ort das du unbedingt noch fotografisch festhalten willst?

Da muss ich ehrlich gesagt kurz überlegen. Aber mich hat Skandinavien gepackt. Das ist eine andere Welt, verglichen mit unseren Breitengraden. Und wenn ich ein großes Ziel nennen soll, dann ist es, dort noch einmal im Sommer hinzufahren.

Drei Wochen mit dem Camper und da einmal Süden bis Norden abzuklappern. Wir hatten durch die Eishockey-Saison im Winter auch immer nur fünf bis sechs Tage Zeit, in denen wir hochgeflogen sind, und dann konnten wir nur den Norden erkunden.

Im Sommer für mehrere Wochen am Stück nach Norwegen, um das ganze Land abklappern zu können – das ist schon ein Traumziel

Pascal Zerressen (*1992) ist Profi-
Eishockeyspieler in Deutschlands höchster Spielklasse und spielt seit 2013 für die Haie in Köln. Die Landschaftsfotografie ist der perfekte Ausgleich für ihn zum schnellen Sport.

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