05.05.2020

Kreative Perspektive

Die Komposition ist die grundlegendste der fotografischen Fertigkeiten. Denn sie bestimmt, wie der Betrachter das Motiv sieht.

Die Wahl des Bildformats ist dabei oft noch ein instinktiver Prozess. Die Drittelregel und der Goldene Schnitt helfen dagegen bei der Anordnung von Objekten innerhalb des Bildes und unterstützen dich dabei, die meist durchschnittlichen Situationen möglichst gelungen abzulichten.

Allerdings gibt es viele Gelegenheiten, bei denen es besser ist, von der Norm abzuweichen und eine kreativere Komposition des Motivs ablichtest. Wir zeigen dir, wie diese gelingt.

Neue Sichtweisen

Entscheidend für die kreative Gestaltung ist dein Gespür. Betrachte das Motiv und versuche komplexe Szenen visuell neu zu arrangieren. Nimm dir dabei die Kompositionsregeln zur Hand – und brich sie bewusst.

Überrasche den Betrachter etwa mit einer neuen Perspektive. Bei der Planung eines Bildes solltest du zunächst die Schlüsselbereiche entsprechend der Regeln platzieren und dann prüfen, wie du die Komposition für eine größere Wirkung verbessern kannst.

Ändere etwa die Brennweite, Kamerahöhe, Winkel und Ausrichtung, damit der Bildausschnitt zum Motiv passt, oder variiere alternativ das Seitenverhältnis, damit die Szene zu deiner gewünschten Komposition passt.

Diese umgekehrten Philosophien ermöglichen es dir, deine kreativen Ambitionen umzusetzen, damit sich deine Kreativität wirklich entfalten kann.

Wähle für jedes Objekt aus, wie es in den Bildausschnitt passen soll und entscheide, ob es tatsächlich benötigt wird.

Brennweite und Kameraposition können dazu verwendet werden, Fremdobjekte aus dem Bild auszuschließen, um den Kontext einzuschränken oder dem Hauptbereich mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Alternativ kannst du Bereiche, die den Kontext verdecken, mithilfe von Tiefenschärfe und perspektivischer Kompression einbeziehen.

Das Ziel ist es, einen fesselnden negativen Raum zu erzeugen, um eine dramatische Umgebung zu schaffen, die dein Motiv ergänzt.

Kreative Perspektive

Spiel mit Fokus und Tiefe

Die Landschaftsfotografie wird meist mit kleinen Blenden wie f/16 und großer Tiefenschärfe assoziiert. Doch um ein kreativeres Foto abzulichten, begrenze den Fokus, indem du die Blende weit öffnest, auf etwa f/2, und mit dem Fokus spielst.

Die Position im Bild bestimmt, wie viele Details sichtbar sind. Eine geringe Schärfentiefe entspricht dem menschlichen Sehvermögen und kann daher natürlichere Ergebnisse liefern. Dabei hilft dir ein lichtstarkes Weitwinkel wie das Sigma Art 20mm f/1.4 natürlich weiter.

Kreatives Bildformat

Das Seitenverhältnis der meisten Digitalkameras ist 3:2, was einen rechteckigen Rahmen ergibt. Weniger konventionelle Aufnahmen gelingen dir, wenn du dieses änderst.

Etwa mit einem quadratischen Ausschnitt von 4:3, 5:4 oder sogar 1:1. Lichte etwa minimalistische Landschaften im Quadrat ab oder probiere das Format 5:4, wenn du spannende Bereiche in deiner Szene stärker betonen möchtest.

Kreative Perspektive

Bleib minimalistisch

Das Entfernen von Elementen aus der Komposition kann genauso kreativ sein wie das Arrangieren der darin enthaltenen Elemente.

Minimalismus ist oft mit abstrakten Ansätzen gepaart, doch immer geht es um die Isolierung eines klaren Sujets, mit einer effektiven Nutzung des negativen Raumes.

Nutze entsprechende Motive als Gelegenheit, um etwa den Farbkontrast oder die Tonwertvariation zu verstärken oder hohe oder niedrige Belichtungen zu erzeugen. Der Minimalismus ist eine tolle Methode, um aus Details und Strukturen Bilder zu erschaffen

Kreative Perspektive

Worauf kommt es bei minimalistischen Bildern besonders an?

Es geht nicht nur um die Objekte selbst, sondern nach einer Interaktion zwischen den Elementen.

Es bieten sich zum Beispiel Wiederholungen von Objekten oder Kontraste zwischen Hell und Dunkel an.

Auch gegensätzliche Farben sind prima, um das Hauptmotiv in Szene zu setzen.

Wie gestaltet man seine Fotos?

Suche nach der Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit eines Motivs.

Ich denke, es ist von großer Bedeutung, die verborgenen Qualitäten und Werte des Motivs herauszuarbeiten.

Ich schaffe einen schlichten Hintergrund oder einen negativen Raum. Zudem halte ich nach einem starken Element oder einer Wiederholung ähnlicher Objekte Ausschau.

Dies kombiniere ich mit hellen Kontrastfarben, Komplementärfarben oder ähnlichen Tönen.

Mit welchem Objektiv kann man gut arbeiten?

Mit dem EF 70-200mm f2.8L III – Das Telezoom-Objektiv eignet sich indes erstklassig für Details und Fragmente eines Gebäudes oder einer Fassade aus großer Entfernung. Es ist einfach, heranzuzoomen und zu überlegen, was du in deine Aufnahme einbringst und was du weglässt.

Top-Tipps für minimalistische Bilder:

  • Konzentriere dich auf ein oder zwei Objekte und verwende nicht zu viele Farben.
  • Achte genau auf den Hintergrund.
  • Vermeide Ablenkungen und richte das Hauptaugenmerk auf das Wesentliche.
  • Vergiss nicht, Fotos in Schwarzweiß zu machen. Durch den Verzicht auf Farbe kann die Bildsprache gekonnt gesteigert werden.

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