21.05.2021

Köstliche Food-Fotos

Lebensmittel und Gerichte schmackhaft und professionell in Szene zu setzen erscheint beliebter denn je. Wirft man zum Beispiel einen Blick auf Instagram, springt einem mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit schon nach kurzer Zeit einige Food Fotografie Bilder vom Bildschirm entgegen.

Und auch viele Profifotografen bieten immer häufiger perfekt inszenierte Food-Fotos in ihren Portfolios an. Die Food-Fotografie ist nämlich nicht nur ein Fotogenre, das du ohne großen Aufwand direkt ausprobieren kannst, eine Menge Spaß bringt und deine Kreativität fördert, sondern mit Übung und Fleiß auch zu bezahlten Aufträgen führen kann.

Damit der Anblick deiner Food-Aufnahmen das Wasser im Mund der Betrachter zum Zusammenlaufen bringt, schenken wir dir einen Einblick in die Grundlagen der professionellen Food-Fotografie.

Erfahre welche Ausrüstung du für einen erfolgreichen Start in die Lebensmittelfotografie benötigst, wie wichtig passende Requisiten für ein wirkungsvolles Motiv sind und wie du Gerichte schmackhaft anrichtest.

Perfekt ausgerüstet ans Set

Um gelungene Food-Fotos zu kreieren, benötigst du keine spezielle Ausrüstung. Entscheidend ist, eine hochwertige Kamera zum Fotografieren zu verwenden sowie das passende Objektiv für das jeweilige Motiv zu wählen.

Vollformatkameras bieten dir eine bessere Schärfentiefe und können Bildrauschen bei schwachem Licht in Innenräumen besser unterdrücken.

Während sich Makrolinsen besonders gut dafür eignen, um nah an Motive heranzugehen und einzelne Elemente und Details in Szene zu setzen, bieten dir 50-mm-Festbrennweiten mit Offenblende F/1,8 die Möglichkeit „mehr Kontext“ einzufangen und Hintergründe in Unschärfe zerfließen zu lassen.

Wirkungsvolle Ergebnisse kannst du sowohl mit natürlichem als auch mit künstlichem Licht erzielen. Kunstlicht kommt meist zum Einsatz, um zu dunkle Innenräume aufzuhellen.

Greifst du auf künstliches Licht zurück – egal, ob Dauer- oder Blitzlicht – empfehlen wir dir, eine Softbox zu verwenden, um das harte Licht weicher zu gestalten, Schatten auszugleichen und Kontraste zu reduzieren. Experimentiere zudem mit Reflektoren, um mehr Licht in die Schatten zu bringen.

Food Fotografie
Food-Fotos werden oft in Innenräumen festgehalten und verlangen aufgrund des schwachen Lichts etwas längere Verschlusszeiten. Fotografiere mit einem Stativ, um scharfe Bilder zu garantieren.

Equipment-Tipps für Food Fotografie

Vollformat-Kamera
Verwende eine DSLR oder DSLM mit manuellem Modus und Blendenpriorität. Vollformat-Modelle mit größeren Sensoren, wie Canon EOS 5D Mark IV oder die Sony Alpha 7 III eignen sich hierbei besser für schlechte Lichtverhältnisse und die Erstellung von größeren Ausdrucken.

Festbrennweite 50 mm
Ein Objektiv mit 50 mm ist die perfekte Brennweite für breitere Ansichten mit Kontext, bei denen du mehr Requisiten einbeziehen möchtest. Achte zudem auf eine große maximale Offenblende, wie etwa beim Canon EF 50mm 1:1,8 STM.

Makro-Objektiv
Eine Makrolinse eignet sich perfekt, um einzelne Elemente oder Details in den Fokus zu setzen. Wähle eine Makrolinse mit Vibrationskompensation, um auch freihand fotografieren zu können. Empfehlenswert ist das Tamron SP 90 mm 1:2,8 VC USD Macro.

Reflektor
Reflektoren (z. B. das Set 5in1 von Dörr) sind wunderbare Hilfsmittel, um Schatten ein wenig aufzuhellen und zu verhindern, dass deine Aufnahme zu dunkel und düster wirkt. Experimentiere hierbei auch mit goldenen und silbernen Oberflächen.

Stabiles Stativ
Nutze ein Stativ, um dein Bild zu komponieren und die Lebensmittel innerhalb des Ausschnitts in Ruhe anzurichten.

Natürliches Licht nutzen

Während Profi-Food-Fotografen für einen Auftrag oftmals an eine bestimmte Location gebunden sind und aufgrund schlechter Lichtverhältnisse vor Ort deshalb auf Kunstlicht zurückzugreifen müssen, kannst du für deine ersten Schritte in der Food-Fotografie den Ort zum Fotografieren Ergebnisse erzielst du, wenn du natürliches Licht nutzt, das durch ein Fenster auf die Szenerie fällt.

Halte also Ausschau nach einem Ort, der durch Fensterlicht beleuchtet wird und überlege dir im nächsten Schritt, wie die endgültigen Bilder aussehen sollen und wie du das vorhandene Licht dafür gegebenenfalls anpassen musst. Hartes Licht sorgt hierbei für akzentuierte Schatten und Kontraste, weiches Licht schafft dagegen eine sanfte und gleichmäßige Ausleuchtung.

Fällt Licht ausschließlich aus einer Richtung auf dein Motiv, besteht die Gefahr, dass zu harte Schatten entstehen. Um diese auszugleichen beziehungsweise sanft aufzuhellen, platziere einen Reflektor auf der gegenüberliegenden Seite. Möchtest du einfallendes Licht weicher gestalten, solltest du einen Diffusor – zum Beispiel einen halbtransparenten Vorhang – zwischen Fenster und Motiv bringen, um das Licht zu streuen.

Große Auswirkungen auf die Bildwirkung haben übrigens auch die Lichtrichtung und Distanz zwischen Lichtquelle und Motiv. Experimentiere, indem du deine Motive bewegst.

Möchtest du ausschließlich mit natürlichem Licht arbeiten, empfehlen wir dir, an einem bewölkten Tag zu fotografieren – die Wolken fungieren hierbei wie eine riesige Softbox und lassen das Licht viel sanfter wirken. Die Praxis zeigt: Die einfachsten Licht-Set-ups sorgen in der Food-Fotografie oftmals für die stimmungsvollsten und natürlichsten Bildergebnisse.

Food Fotografie

Mit Requisiten arbeiten

Neben der passenden Kamera-Ausrüstung kommt es in der Food-Fotografie vor allem darauf an, fotogene Hintergründe, Gegenstände und Requisiten zu verwenden, die dein Hauptmotiv stimmungsvoll in Szene setzen.

Besonders schöne Requisiten für die Food-Fotografie lassen sich hierbei auf Flohmärkten, in Second-Hand-Läden oder in den Schubladen der Eltern oder Großeltern finden. Leichte Gebrauchsspuren schenken Food-Aufnahmen in der Regel nämlich mehr Charakter und Ausdruck als perfekt polierte Neuware.

Halte also stets Ausschau nach großen und kleinen, hübschen Requisiten für deine Food-Fotos und stelle dir eine kleine Sammlung zusammen.

Mit schönen Requisiten kannst du dein Hauptmotiv in einen passenden Kontext setzen und deinem Food-Foto das gewisse Etwas verleihen.

Möchtest du beispielsweise ein einfaches Stück Kuchen in Szene setzen, kann es bereits helfen, es auf einem schönen Teller zu platzieren, eine verspielte Kuchengabel dazu zu dekorieren und es mit etwas frischem Puderzucker und ein, zwei Beeren oder ähnlichem zu bestreuen.

Versuche mit deinen Food-Fotos immer eine Geschichte zu erzählen. Soll zum Beispiel ein Laib Brot zum Hauptakteur werden, arrangiere passende Gegenstände und Lebensmittel ins Bild, wie etwa ein rustikales Messer und etwas Butter.

Food Fotografie

Das Motiv anrichten

Egal, wie schön dein Motiv ausgeleuchtet und das Bild komponiert ist: Am Ende entscheidet vor allem das Anrichten der Gerichte darüber, wie schmackhaft es auf den Betrachter wirkt. Viele Profi-Fotografen arbeiten deshalb mit Food-Stylisten zusammen – ein Luxus, den sich jedoch nicht jeder leisten kann oder möchte.

Das Styling beginnt bereits bei der Wahl der Lebensmittel. Achte beim Einkauf stets darauf, die frischesten Produkte und keine Lebensmittel mit matschigen Stellen oder Dellen einzupacken.

Da viele Lebensmittel relativ schnell verderben, gilt es, Hintergrund, Beleuchtung und Kamera-Einstellungen einzurichten, bevor du die Lebensmittel in den Bildausschnitt integrierst.

Nutze für die Vorbereitungen Ersatzprodukte oder Gegenstände, die dem Original in Farbe und Form ähneln. Ein gelungenes Styling zeichnet sich dadurch aus, dass du Requisiten auswählst, die zu deinem Hauptmotiv passen beziehungsweise es ergänzen.

Wähle also nicht nur Formen und Texturen, die harmonisch wirken, sondern überlege auch, wie du mit deiner Wahl von Hintergrund und Requisiten reizvolle Kontraste und Ergänzungen erzeugen kannst.

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