Julia und Gil – Hochzeitsfotografen im Interview

Julia und Gil – das Fotografenpärchen begleitet Hochzeitspaare rund um die Welt. Wir sprachen über starke Communitys, Technik und Fähigkeiten erfolgreicher Fotografen.

Julia und Gil, wer seid ihr, was tut ihr und was bekommen Leute bei euch?

Wir sind Julia und Gil, Hochzeitsfotografen aus Leipzig und begleiten Hochzeitspaare seit sechs Jahren, mittlerweile europaweit. Das bedeutet, wir fahren jedes Wochenende zwischen Mai und Oktober zu jemandem, der uns als Fotografen bei seiner Hochzeit dabeihaben möchte. Abseits der Saison bieten wir viel an für andere Fotografen, wir haben einen Podcast, einen YouTube-Kanal und Onlinekurse, um anderen Fotografen zu helfen, den Einstieg in den Beruf „Fotograf“ zu meistern.

Wie seid ihr zur Fotografie gekommen und warum Hochzeitsfotografie?

Wir haben, wie vermutlich die meisten Quereinsteiger, damit begonnen, im Freundes- und Bekanntenkreis zu fotografieren – und wie das so ist, wenn du eine gute Kamera hast, musst du die erste Hochzeit nicht suchen, die kommt von allein. Es war vielleicht etwas leichtsinnig von uns, da mitzumachen, aber am Ende haben wir uns in die Hochzeitsfotografie verliebt und sind dabei geblieben.

Du sagtest auf der Photokina in einem Vortrag, ihr wäret keine besonders guten Fotografen. Wie meintest du das, worauf kommt es denn sonst an?

Wir sehen, dass viele Fotografen trotz ihrer großartigen Bilder nicht kommerziell erfolgreich sind. Wenn wir in unseren Communitys schauen sehen wir, dass die Qualität immer besser wird. Die jungen Fotografen sind alle richtig gut. Aber viele starten mit dem Wunsch, kreativ zu sein, das Hobby zum Beruf zu machen. Und dann werden oft Grundlagen im Marketing und Unternehmertum vernachlässigt. Wir legen auch darauf viel Wert und legen das auch allen ans Herz, die da erfolgreich sein wollen. Man sollte sich zwar spezialisieren, aber immer wieder in andere Bereiche hineinschauen, was man da lernen kann.

Wenn man eure Bilder anschaut, fällt eine große Vertrautheit auf. Wie kommen solche Bilder zu Stande?

Gute Fotografen arbeiten permanent daran, besser im Umgang mit Menschen zu werden. Das kann man lernen! Fotografen achten häufig sehr stark auf neue Technik, aber das Vertrauen einer Person zu gewinnen, das schafft am Ende immer viel bessere Bilder. Wir wollen natürliche Fotos, echte Momente. Wir empfehlen immer ein Buch auf unseren Vorträgen: Wie man Freunde gewinnt von Dale Carnegie. Das sollte jeder lesen, der an seiner Kommunikation arbeiten will.

Ist Technik für euch denn wichtig? Welche Technik verwendet ihr?

Für emotionale Fotografie ist Technik letztendlich nicht wichtig. Dass kann man sogar mit dem Smartphone machen. Auf der anderen Seite sind wir Hochzeitsfotografen und können immer nur so gute Bilder abliefern, wie die Technik erlaubt. Ich kenne Fotografen, die greifen bei einem Shooting auf dutzende Helfer für Licht, Make-Up und so weiter zurück. Alle sorgen dafür, dass am Ende ein gutes Foto entsteht. Bei uns ist es aber eher so, dass vieles gegen uns arbeitet. Wir können das Licht nicht steuern, das Wetter, die Gäste. Da muss wenigstens die Technik 100 Prozent funktionieren. Wir nutzen die Canon EOS 5D Mark IV für Fotos und Videos und lichtstarke Festbrennweiten wie ein Canon 24mm oder ein Canon 35mm mit Blende 1.4.

Welche Projekte habt ihr noch in Planung?

Wir beschäftigen uns abseits der Saison sehr viel mit Fotografie an sich. Dazu zählen unsere BelovedStories Community, unsere Workshops und der Austausch mit anderen Fotografen. Unser Traum ist es, dieses Wissen, diese Community auf einer großen Plattform zu bündeln, damit junge Fotografen auf der Suche nach Inspiration, Information und Austausch eine perfekte Anlaufstelle haben. Daran arbeiten wir gerade.

Über Julia & Gil:

Julia Blumenthal und Gil Gropengiesser – seit sechs Jahren sind die beiden als Hochzeitsfotografen unterwegs. Bekannt sind sie vor allem für ihren Stil und die BelovedStories Community. Seit einiger Zeit sind sie offizielle Canon-Botschafter.

juliaandgil.com