Darf es ein wenig mehr sein? Mit 40,2 Megapixel, 8K-Video und Pixel Shift Multishot setzt die neue FUJIFILM X-H2 neue Maßstäbe für Kameras mit APS-C Sensor. Ob mehr Pixel jetzt automatisch bessere Bilder bedeuten, diese Diskussion überlassen wir jetzt mal den Foren und Stammtischen, wir freuen uns darüber, dass es jetzt auch für das APS-C Format eine wirklich hochauflösende Kamera gibt und werfen einen neugierigen Blick auf die Neue.
Los geht es natürlich mit dem Sensor. In der Fujifilm X-H2 geht da ein 40,2 Megapixel X-Trans CMOS 5 HR Sensor mit rückwärtiger Belichtung (BSI) zu Werke, der eine hohe Auflösung, laut FUJIFILM, ohne störendes Bildrauschen und überragender Bildqualität abliefert. Da sind wir natürlich sehr auf die Praxis gespannt! Bemerkenswert ist, dass FUJIFILM eine Liste von Objektiven veröffentlicht hat, welche optimal mit dem neuen Sensor harmonieren*.
ISO 125 steht jetzt (endlich möchte man sagen) als Standard-Empfindlichkeit zur Verfügung und muss nicht mehr über die ISO-Erweiterung gewählt werden. Zusammen mit der kürzesten Verschlusszeit von 1/180.000 Sekunde des elektronischen Verschlusses bietet das einiges an Möglichkeiten, um in hellen Umgebungen mit geöffneter Blende zu arbeiten. Im Vergleich zum Schwestermodel, der X-H2s, ist der elektronische Verschluss übrigens um satte 2,5 EV-Stufen schneller.
Wem 40,2 Megapixel noch nicht genügen, freut sich über die „Pixel Shift Multi-Shot“ Funktion. Die Kamera nimmt dabei 20 hochauflösende Bilder im RAW-Format auf, wobei der Bildsensor nach jeder Belichtung minimal verschoben wird. Die so entstandenen Einzelfotos lassen sich mit der kostenlosen Software „Pixel Shift Combiner“ zu einer einzelnen Bilddatei mit einer Auflösung von 160 Megapixeln zusammenfügen. Weiter unterstütz die Kamera auch das HEIF-Format, welches 10-Bit-Bildateien liefert, die bis zu 30 % kleiner als Standard-JPEG-Dateien sind.
Wenn es bewegte Bilder sein sollen, liefert die X-H2 Videos im 8K/30p 4:2:2 10-Bit-Format. Dabei soll die Konstruktion der Kamera die Wärme so gut abführen, dass bis zu 160 Minuten Laufzeit in 8K-Qualität ohne Unterbrechung möglich sind. Übrigens, der Lüfter FAN-001, der mit der X-H2s auf den Markt gekommen ist, funktioniert natürlich auch mit der X-H2. Auch beim 4K-Workflow nutzt die Kamera die Vorteile des 8K-Sensors. So greift die Kamera beim internen Oversampling auf die Detailtiefe der 8K-Daten zurück, um ein 4K-Bild von höchster Qualität zu generieren. Interessant ist auch die Digitalzoom-Funktion, mit der bei 4K-Aufnahmen mit bis zu 2-facher Vergrößerung ins Bild gezoomt werden kann.
Die X-H2 unterstützt drei Apple ProRes-Codecs: ProRes 422 HQ, ProRes 422 und ProRes 422 LT. Bei der Aufnahme von Videos bis zu 4K-Auflösung können parallel auch Proxy-Filme (ProRes 422 Proxy) mit niedriger Bitrate aufgezeichnet werden. In Kombination mit einem kompatiblen externen HDMI-Recorder von Atomos oder Blackmagic Design lassen sich zudem 12-Bit-RAW-Videodateien aufzeichnen. Diese können als Apple ProRes RAW oder Blackmagic RAW in bis zu 8K-Auflösung mit Bildraten bis 29,97 Bildern pro Sekunde gespeichert werden. Neben dem bekannten F-Log unterstützt die X-H2 auch F-Log2, das einen erweiterten Dynamikumfang von mehr als 13 Blendenstufen und somit mehr kreativen Spielraum in der Videobearbeitung bietet.
In Sachen Autofokus bietet die X-H2 weitgehend die Technik der X-H2s, mit einer wichtigen Ausnahme. Der 40,2 Megapixel-Sensor besitzt mehr Phasendetektionspixel, was einer präziseren Fokussierung im AF-S Modus zu Gute kommt. Dank des X-Prozessors 5 mit seiner objektorientierten AF-Funktion, erkennt und verfolgt die X-H2 nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge und Züge. Im Video-Autofokus wurde der AF-Algorithmus weiter optimiert und ein neuer Fokusindikator erleichtert das manuelle Scharfstellen beim Filmen.
Bei Ausstattung und Bedienung ist alles geboten, was das Herz begehrt. Ein integrierter 5-Achsen-Stabilisator sorgt für scharfe Aufnahmen bei bis zu 7 EV-Stufen längeren Verschlusszeiten, der elektronische OLED-Sucher bietet eine Auflösung von 5,76 Mio. Bildpunkten bei 0,8-facher Vergrößerung und einer Bildwiederholrate von ca. 120 Bildern pro Sekunde. Das dreh- und schwenkbare 3 Zoll Touch-LC-Display liefert ca. 1.62 Mio. Pixel Auflösung. Das Gehäuse ist wetterfest und bleibt auch bei Temperaturen von -10 Grad Celsius einsatzfähig. Der Dual-Speicherkarten-Slot fasst neben herkömmlichen SD-Karten auch CFexpress Typ B Karten. Diese werden natürlich auch benötigt, um die volle Foto und Videoperformance der Kamera auszuschöpfen. Der Lithium-Ionen Akku NP-W235 wird wie gewohnt über den USB-C-Port geladen, was auch mit leistungsstarken Powerbanks funktioniert.
Unser Fazit:
Braucht man 40 Megapixel auf dem APS-C Sensor? Diese Frage kann nur individuell entschieden werden. Das FUJIFILM, mit der X-H2 jetzt eine hochauflösende Alternative zur X-H2s bietet, ist auf alle Fälle eine fantastische Ergänzung des X-Systems. In Sachen Ausstattung und Bildqualität lässt die X-H2 keine Wünsche offen! Die Auslieferung beginnt noch im September, bestellen Sie jetzt Ihre Kamera!
*Folgende Objektive werden von FUJIFILM empfohlen:
XF16mm F2.8 R WR / XF18mm F1.4 R LM WR / XF23mm F1.4 R LM WR / XF23mm F2 R WR / XF27mm F2.8 R WR / XF33mm F1.4 R LM WR / XF35mm F2 R WR / XF50mm F1.0 R WR / XF50mm F2 R WR / XF56mm F1.2 R WR / XF80mm F2.8 R LM OIS MACRO / XF90mm F2 R LM WR / XF200mm F2 R LM OIS WR / XF8-16mm F2.8 R LM WR / XF16-55mm F2.8 R LM WR / XF16-80mm F4 R OIS WR / XF18-120mm F4 LM PZ WR / XF50-140mm F2.8 R LM OIS WR / XF70-300mm F4-5.6 R LM OIS WR / XF100-400mm F4.5-5.6 R LM OIS WR / XF150-600mm F5.6-8 R LM OIS WR
