29.04.2020

Hochzeitsfotografin Jana Stein im Interview

Fotografin und Grafikerin Jana Stein aus Köln sprach mit uns über die Kunst, den richtigen Moment bei Hochzeiten einzufangen.

Hallo Jana, erzähl mal, was sind deine Schwerpunkte?

Ich fotografiere überwiegend Hochzeiten, da ich mich gerne auf eine Sache konzentriere. Mit einher gehen da auch immer Familienfotos, Paar- oder Porträtshootings und im Nachgang einer Hochzeit auch das Babybauchshooting oder das Babyporträt.

Wie lange machst du das schon beruflich?

Seit 2017 habe ich richtig losgelegt und mein Gewerbe angemeldet. Als Grafikerin ging das Thema Fotografie und Bildaufbau immer schon Hand in Hand. Als Hobby war die Fotografie schon immer interessant für mich. Zur Hochzeitsfotografie kam ich durch einen Kollegen, der mich gebeten hatte, ihn bei seiner Eheschließung zu begleiten. So sprang ich ins kalte Wasser und fotografierte gleich eine acht Stunden Hochzeit mit meinen zwei Kameras. Ich fühlte mich fast schon überfordert, doch das Paar war sehr glücklich mit den Ergebnissen.

Und dann bist du direkt bei den Hochzeiten geblieben?

Reportage-Fotografie hat mir schon immer Spaß gemacht, ich finde das sehr spannend, eine Geschichte zu erzählen. Mir gefällt es, mich im Hintergrund zu halten und die Menschen zu beobachten und ein wenig vorherzusehen, dass da gleich was Interessantes passiert. Dieses Gespür für solche Augenblicke entwickelt sich sicherlich auch, je mehr Veranstaltungen du begleitet hast – die Abläufe sind oft sehr ähnlich. Du bekommst als Fotograf oft auch Dinge mit, die dem Hochzeitspaar entgehen und gibst ihnen damit mehr wertvolle Erinnerungen mit. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass du mit guter Hochzeitsfotografie auch Geld verdienen kannst.

Dein Anspruch ist also sozusagen, bei Hochzeiten Undercover zu arbeiten?

Zwei Drittel der Fotos entstehen tatsächlich so aus dem „Geheimen“ heraus. Natürlich muss ich auch als Person zwischendrin in Erscheinung treten und für die Gruppenfotos oder die Bilder des Paares dann das Heft in die Hand nehmen und Regie führen. Dann versuche ich die Stimmung aufzulockern, damit keiner so verspannt vor der Kamera steht.

Wie würdest du deinen Stil selbst beschreiben?

Ich versuche die Fotos immer natürlich erscheinen zu lassen. Auch in der Nachbearbeitung sollen die Personen ästhetisch, aber auch authentisch wirken, ohne die Menschen zu verfälschen. Ich mag auch sehr Momente in denen etwas „schief geht“ oder etwas Humorvolles geschieht – das Kind, das beim Gruppenfoto die Zunge herausstreckte, lockert ein Foto unglaublich auf. Das zu erwischen ist vielleicht auch ein Teil meines Stils.

Kommen wir zu deinem Equipment. Mit welcher Ausrüstung arbeitest du?

Als Kameras nutze ich die Nikon D750 und die D7200, ich habe mich bewusst für eine Vollformat und eine mit APS-C-Sensor entschieden, da ich mit den Brennweiten nochmals flexibler arbeiten kann. Bei den Objektiven nutze ich sowohl Nikkor, als auch sehr viel Linsen von Tamron. Überwiegend natürlich lichtstarke Festbrennweiten mit 35mm, 50mm und 85mm. Jedoch durch die Flexibilität in der Brennweite, besonders in der Kirche oder bei den Feiern, ist sehr oft das AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8E ED VR im Einsatz, da kann ich schnell reagieren, auch wenn ich mich selbst nicht so viel bewegen kann.

Einmal angenommen du könntest eine „Bilderbuchhochzeit“ planen, wie würde diese für dich aussehen?

Tatsächlich stand eigentlich in Kürze eine solche Hochzeit auf meinem Plan, diese wurde jedoch aufgrund der Corona-Situation abgesagt. Ein Freund von mir wollte in Schottland heiraten. Ich durfte schon einige Hochzeiten mit zwei Frauen begleiten, jedoch noch keine mit zwei Männern. Das dann noch in einer solch eindrucksvollen und schönen Landschaft wie in Schottland war wirklich ein Wunsch von mir. Hier eine passende Geschichte zu erzählen, das war eine Herausforderung, auf die ich mich sehr gefreut habe.

Wie wirkt sich die aktuelle Situation für dich aus?

Ich hoffe natürlich sehr, dass es dieses Jahr noch ein paar tolle Hochzeiten gibt. Das werden wir jetzt eben einfach abwarten müssen. Jetzt ist an der Stelle eben Pause, es werden aber definitiv wieder Hochzeiten kommen. Ansonsten beschäftige ich mich nun stärker mit Portrait-Shootings, also im kleinen Kreis.

Über Jana Stein

Jana Stein ist eine erfolgreiche Fotografin, spezialisiert auf Hochzeiten. Als gelernte Grafikerin geht bei ihr die Fotografie und die Nachbearbeitung immer Hand-in-Hand, wobei die Kölnerin wenig retuschiert. Ihre Kunst ist es, den Auslöser im richtigen Moment zu betätigen, um einmalige Augenblicke festzuhalten. Nicht nur bei Hochzeiten, auch in der Porträtfotografie setzt sie ihren authentischen Bild Stil konsequent und erfolgreich ein. luftkind.de

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