17.01.2020

Große Stative: Jungs fürs ganz Grobe im Vergleich

Fotografie ist manchmal eben doch mehr Schlachtfeld als Ponyhof – und dafür braucht es schweres Gerät, etwa die passenden Stative.

Okay okay, verzeiht mir den etwas martialischen Einstieg, aber Tatsache ist doch; während einige Fotografen mit ihren süßen Reisestativchen im heimischen Garten fotografieren oder eine sonnige Baleareninsel anfliegen, sind andere genau im Gegenteil beheimatet: Bei zweistelligen Minusgraden auf den Achttausendern der Welt oder im dichten Regenwald beladen sie ihre Stative mit kiloweise Edelglas, immer auf der Jagd nach dem perfekten Foto. Für eben diese Spezies haben wir heute mal die richtigen Stative zusammengetragen, die alle versprechen, auch unter extremen Bedingungen gut zu funktionieren. Das gibt es natürlich nicht zum Nulltarif, Sparfüchse sind in diesen Foto-Gefilden aber ohnehin nicht zu Hause. Außerdem finden wir heute heraus, was ein Gitzo-Stativ so teuer macht und wie es sich vom „Rest“ der Stativwelt so unterscheidet.

Sirui R-3213X

Für kleine Fotografen: Sirui R-3213X Dreibeinstativ 10x Carbon

Die Dreibeinstative der RX-Serie sind die Größten unter den Sirui-Stativen. Mit ihrer hohen Tragkraft von 22 bis 30kg sind sie besonders für die Arbeit im Studio, also für Profi-Produktionen, und mit großen, schweren DSLR- und Video-Kameras geeignet. Die Besonderheit des Sirui R-3213X ist die austauschbare Montageplatte. Sie lässt sich gegen die im Lieferumfang enthaltene 75mm Adapterhalbschale R2X-75A oder die ebenfalls enthaltene Mittelsäule RX-402C austauschen. So kann beispielsweise ein Sirui Videoneiger auf dem Stativ verwendet werden oder die maximale Arbeitshöhe mit der Mittelsäule um 38cm vergrößert werden.

Große Flexibilität und geringes Eigengewicht

Um den Wechsel zwischen Platte und Schale bzw. Mittelsäule zu erleichtern, ist im Stabilisierungshaken ein Inbusschlüssel integriert. Die Rohre der Beine sind aus 10 Lagen Carbon gefertigt, was die Stative extrem leicht aber zugleich auch sehr stabil macht. Je nach Untergrund können die rutschfesten Gummifüße gegen robuste Edelstahl-Spikes (enthalten) ausgetauscht werden. Uns gefällt vor allem die Flexibilität (kann auf bis zu 11,5 Zentimeter abgesenkt werden) und das geringe Eigengewicht. Etwas größer dürfte der Nachfolger aber gerne werden.

Rollei Lion Rock 25 Mark II

Preis? Leistung! Rollei Lion Rock 25 Mark II

Sind wir von Rollei sonst eher kleine Preise für gute Produkte gewohnt, gehen die Zubehör-Experten bei der Lion-Rock Serie keinerlei Kompromisse mehr ein. Das Rollei Lion Rock 25 Mark II Stativ vereint eigentlich konträre Eigenschaften, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Mit einem Eigengewicht von knapp unter 2 kg trägt das Outdoor-Stativ bis zu 25 kg an Foto-Ausrüstung. Die in drei Positionen fixierbaren Stativbeine bestehen aus 100 Prozent Carbon, das in 11 Lagen entgegen der Hauptbelastungsrichtung gewickelt wurde.

Widersteht selbst härtesten Bedingungen

Der Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff widersteht selbst härtesten Umweltbedingungen wie aggressivem Salzwasser, mikroskopisch feinem Wüstensand oder zähflüssigem Schlamm, verspricht Rollei. Deine Kamera oder einen optional erhältlichen Stativkopf befestigst du an den 1/4- oder 3/8-Zoll-Anschlüssen der Montageplatte. Zusätzlich liegt dem Lieferumfang auch noch eine Aufsteckwasserwaage bei.

Gitzo GT5563GS

Der Rolls Royce unter den Stativen: Gitzo Systematic Giant Serie 5

Unter der Bezeichnung „Giant“ versteht Gitzo ein professionelles Carbonfaser-Stativ mit 6 Beinsegmenten, das speziell dafür konzipiert wurde, die größten Auszugshöhen zu erreichen und besonders lange Objektive und schwere Kameras sicher zu tragen. Das Gitzo GT5563GS, so der richtige Name, misst zusammengeklappt 73 cm. Das Stativ verfügt über die von Gitzo bekannten Carbon eXact Rohre mit G-Lock Ultra-Drehverschlüssen, die die Beinsegmente stabil miteinander verbinden und sie vor Schäden durch Schmutz schützen. Neue ultra-stabile, abnehmbare Füße sollen den Halt erhöhen. Mit einem Durchmesser des oberen Beinsegmentes von 41,3 mm und einer größeren Stativschulter als die Systematic Modelle der Serien 3 und 4 garantiert dieses Stativ ein Höchstmaß an Standsicherheit und Stabilität – die ihren Preis hat. Dafür können 40 Kilo zugeladen werden – was durfte in manchen Fällen fast schon für den Fotografen reichen.

Fazit: „Ein gutes Stativ kauft man nur einmal!“

Wir haben ja angekündigt, dass es etwas teurer wird – aber über 1.000 Euro ohne Kopf? Das regt zum Nachdenken an. Gitzo rechtfertigt sich mit drei Gründen: Die Stativmarke ist absolut alteingesessen und weiß, was sie tut. Die Verarbeitung ist perfekt. Und – ganz praktisch – selbst die Gebrauchtpreise sind richtig hoch; immer ein gutes Zeichen für Qualität. Wer mit einer deutlich kleineren Variante klar kommt, der greift zum Sirui, hier ist aktuell sogar noch Cashback angesagt. Und das Rollei versteht sich sozusagen als goldene Mitte und wird somit – fast schon überraschend – dem Anspruch idealer Preis/Leistungsverhältnisse tatsächlich gerecht.

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