03.05.2022

Fujifilm X-T30 II: Neu-Auflage mit Video-Upgrade

Mit der X-T30 II bringt Fujifilm eine neue Version seiner beliebten Retro-Einsteigerkamera für das X-System heraus. Aber was hat sich eigentlich verändert? Wir haben uns die Kamera genauer angeschaut.

Fujifilm bringt mit der X-T30 II eine leicht überarbeitete Version der beliebten Einsteigerkamera auf den Markt, während die Fotobranche gespannt eine X-T40 erwartet hätte. Doch X-T30 II passt sehr gut: Denn so richtig viel haben die Retro-Spezialisten an der Kamera gar nicht verändert. Am Body selbst erkennt man auf den ersten Blick gar keine Veränderung.

Die Fujifilm X-T30 II misst ebenfalls 118 auf 83 Millimeter und ist mit 178 Gramm sogar fünf Gramm leichter als das Vorgängermodell.

Apropos Veränderung: Diese fallen in puncto Fotofunktionen tatsächlich eher gering aus.

Im Vergleich zum moderneren Design der X-S10 bleibt die X-T30 II der typischen Fujifilm-Optik mit all den Bedienrädchen, Tasten und Metall treu.

Neu hinzu kommen der praktische Touchfokus und eine Fokus-Verfolgung, der Sensor ist der 26,1 Megapixel X-Trans CMOS der X-T4, und auch den bewährten X-Prozessor 4 bekommt die X-T30 II.

In manchen Bereichen wird sogar abgespeckt: Die maximale Verschlusszeit von 30 Sekunden der Vorgängerin wird hier auf maximal zwei Sekunden herabgesetzt, dann muss man zum Bulb-Modus greifen.

Im Inneren sieht es etwas anders aus. Hier verspricht Fujifilm 390 Bilder mit einer Akkuladung – zehn mehr als bei der X-T30. Wir messen mindestens 340 und maximal 650 Bilder. Das sind deutlich mehr als die mindestens 270 und maximal 570 Bilder der X-T30.

Dabei greift die X-T30 II auf den gleichen Akku zurück (NP-W126S, ca. 45 Euro).

Im Live-View-Modus kommt die neue Fujifilm allerdings nur auf maximal 540 Bilder, was 30 Bilder weniger im Vergleich sind.

Die Erklärung hierfür ist einfach: Die II hat ein deutlich höher auflösendes Display, welches jetzt mit 1.620.000 Bildpunkten aufwartet.

Ansonsten ist die Fujifilm X-T30 II bei den Fotofunktionen im Herzen gleichgeblieben. Das merken wir auch im Test.

So kam uns das Rauschen auf dem Monitor und im Druck bei höheren ISO-Werten (6.400 und 12.800) sogar bei der II leicht höher vor. In dem Bereich geht auch die Detailtreue etwas runter, so liegt diese bei ISO 6.400 bei der X-T30 bei 83 Prozent, bei der X-T30 II nur bei 80 Prozent.

Allerdings sind die Unterschiede im Schnitt eher minimal.

Günstiger Einstieg ins X-System mit mehr Videopower

Das Upgrade merken wir vor allem bei den Videofunktionen. So kann die X-T30 II jetzt in Full HD und die 4K Auflösung jeweils bis zu 30 Minuten aufzeichnen. Das ist doppelt so lange bei Full HD und sogar dreimal so lang bei 4K wie die Vorgängerin.

Gut, dort wurde die Filmaufnahme auch ohne Unterbrechung fortgesetzt, nur das folgende Filmmaterial wurde in einer separaten Datei aufgezeichnet.

Auch bei der Videoauflösung schraubt Fujifilm: So kann die X-T30 II nun bei 1.080 p mit 240 fps aufzeichnen, wo vorher nur 120 fps möglich waren.

Die 4K Aufzeichnung bleibt weiterhin bei 30 fps. Ebenfalls neu sind zwei Filmmodi: der „Classic Negativ“ und der „Eterna Bleach Bypass“, der geringe Farbsättigung und hohe Kontraste für Foto und Video verspricht. Mit den Videofunktionen tritt die X-T30 II eher in Konkurrenz mit der X-S10.

Letztere richtet sich aber vor allem an Filmer:innen, hat weniger Bedienelemente und keinen Retro-Look.

Im Test: Auflösung und Details

An der Sensorgröße hat sich nicht viel geändert. Kein Wunder, dass sich die Kameras bei den Linienpaaren nicht groß unterscheiden. Bei minimaler ISO liegt die X-T30 II mit 2.089 Linienpaaren sieben hinter der X-T30, bei ISO 400 neun über ihr.

Das ist mit dem Auge nicht sichtbar. Das Rauschverhalten ist bis ISO 800 noch verträglich, darüber nimmt es sichtbar stark zu.

Der Vergleich: X-T30 II gegen X-T30

Fujifilm X-T30 II Fujifilm X-T30
Maximale Auflösung6.240 x 4.160 Pixel6.240 x 4.160 Pixel
Effektive Pixel26,1 Millionen26,1 Millionen
SensorAPS-C X-Trans CMOS 4APS-C X-Trans CMOS 4
Bildtabilisatorneinnein
Display3-Zoll-Touchscreen
(1.620.000 Bildpunkte)
3-Zoll-Touchscreen
(1.040.000 Bildpunkte)
ISO-Bereich (ohne / mit Erweiterung)160–12.800 /
80–51.200
200–12.800 /
80–51.200
Serienbildgeschwindigkeitbis zu 30 Bilder pro Sekundebis zu 30 Bilder pro Sekunde
Maximale Video-Auflösung / Zeitlupen 2.160 (30p) /
1.080 (240 fps)
2.160 (30 p) /
1.080 (120 fps)
Abmessungen (B x H x T)118 x 83 x 47 mm118 x 83 x 47 mm
Gewicht Body
(mit Akku / Speicherkarte)
378 g383 g

Fazit

Wer eine günstige Vlogging-Kamera sucht, erhält hier eine solide, leichte Einsteigerkamera mit zahlreichen Videomodi.

Damit steht die X-T30 II allerdings in direkter Konkurrenz zur X-S10. Fotograf:innen, die die Vorgängerin haben, werden weniger zur X-T30 II greifen und lieber auf eine X-T40 warten.

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