13.02.2022

Fujifilm GFX 50S II: Die Mittelformat-DSLM für den Alltag

Fujifilm stellt mit der GFX 50S II unter Beweis, dass Mittelformatkameras, dank der spiegellosen Technologie, nicht mehr nur für Studio-Szenarien geeignet sind, sondern auch als vielseitige Alltagskamera eine gute Figur machen.

Lange Zeit lag das bevorzugte Jagdrevier von Mittelformat-Fotograf:innen eher in geschützten und kontrollierten Bereichen – etwa im sicheren Fotostudio oder im Rahmen eines wohl vorbereiteten Shootings.

Ein großer Sensor braucht eben seinen Platz. Aspekte wie Portabilität und einfache Bedienung ordneten sich bedingungslos der Bildqualität unter.

Bereits im Jahr 2017 wagte Fujifilm mit dem ersten Modell der neu geschaffenen GFX-Reihe einen etwas anderen Ansatz: Von der Performance seiner APS-C-Systeme überzeugt, widmete sich der Hersteller entgegen dem aufkeimenden Trend zum Kleinbildsensor kurzerhand dem prestigeträchtigen Mittelformat.

Durch den Einsatz spiegelloser Technologie entstanden so spannende Kameras, die in puncto Formfaktor mit ihren Vollformat-Konkurrenten mithalten konnten.

Den Fokus legte Fujifilm auf kompromisslose Bildqualität – mit Erfolg: Auch heute noch – beinahe fünf Jahre nach Erscheinen – setzen die GFX-Kameras den Maßstab für Auflösung und Detaildarstellung in unseren Bestenlisten.

GFX50S II: Portrait x Ferry Knijn/ FUJIFILM

Grundsätzlich haben Fotograf:innen beim GFX-System die Wahlzwischen zwei Sensoren, die maßgeblich zur Namensgebung der jeweiligen Modelle beitragen: Die GFX 50S aus dem Jahr 2017 und die GFX 50R von 2018 setzen auf einen Bildchip mit rund 50 Megapixeln – die wuchtige GFX 100 und das jüngst erschienene, deutlich schlankere Schwestermodell GFX 100S lösen rund 100 Megapixel auf.

Bei zuletzt genanntem Modell hat es Fujifilm endgültig geschafft, die kompromisslose Kraft des riesigen Sensors auch im Foto-Alltag jederzeit unkompliziert nutzbar zu machen, denn: Während die GFX 100 aufgrund des integrierten Hochformatgriffs und einem Gewicht von knapp 1,5 Kilogramm – ohne Objektive wohlgemerkt – noch sehr wuchtig, schwer und oft auch unhandlich daherkam, orientierte sich die GFX 100S grob an den Vorgängerinnen mit 50-Megapixel-Sensor.

Fujifilm GFX 50S II

Sensor: CMOS Mittelformatsensor mit 51,4 Mio. Pixeln
Video-Auflösung: FHD/30p
Display: 3,2 Zoll Touchscreen (2.360.000 Bildpunkte)
ISO: 50-102.400
Serienbild: bis zu 3 B/s

Der jüngste Familienzuwachs schlägt in dieselbe Kerbe und setzt somit auf ein beinahe unverändertes Gehäuse im Vergleich zur GFX 100S. Für alle, die mit dem Mittelformat-Boliden noch wenig bis keine Berührungspunkte gehabt haben, hier eine Zusammenfassung:

Ausstattung

Ohne angesetztem Objektiv bringt die DSLM rund 900 Gramm auf die Waage – ein noch akzeptables Gewicht, das auch auf längeren Touren gut zu händeln ist.

Neben dem Hauptschalter samt Auslöser nimmt das praktische Zusatz-Display den Großteil des Platzes auf der rechten Schulter ein. Links neben dem großen elektronischen Sucher mit einer Diagonalen von 0,5 Zoll, einer Auflösung von scharfen 3,7 Millionen Bildpunkten und kleinbildäquivalentem Vergrößerungsfaktor 0,77 findet sich ein klassisches Modus-Wahlrad sowie der Umschalter für den Video-Modus.

Im Vergleich zu den Bedienkonzepten anderer Hersteller verdient die GFX 50S II für uns hier mehr denn je das Prädikat „aufgeräumt“.

Fujifilm GFX 50S II

Gleiches gilt für die Rückseite der Kamera: Im Zentrum steht ganz klar der große 3,2-Zoll-Touchscreen mit 2,36 Millionen Bildpunkten. Der Monitor lässt sich nach oben, unten und um rund 45 Grad zur Seite klappen – eine solide, wenn auch nicht die beste Lösung.

Direkttasten für die Bildrückschau, das (Schnell-)Menü und ein griffiger Fokus-Joystick sind jederzeit gut erreichbar positioniert.

Zum Anschluss von Peripherie-Geräten dienen ein Micro-HDMI- und ein USB-C-Port unter den Abdeckungen auf der linken Gehäuseseite.

Dazu gesellen sich je eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Mikro und Kopfhörer sowie ein 2,5-mm-Terminal für den kabelgebundenen Fernauslöser. Zwei schnelle UHS-II-Slots für handelsübliche SD-Karten kümmern sich um die Speicherung der Bilder.

Beim Akku setzt die GFX 50S II auf den starken NP-W235 mit einer Kapazität von 2.200 mAh – genug Strom für rund 600 Bilder – sehr gut. In Sachen Bedienung, Handling und Alltagstauglichkeit zeigt der Daumen also ganz klar nach oben.

Der 3,2-Zoll-Touchscreen zeigt Motive klar und verzögerungsfrei an. Touch-Fokus samt Augen-AF sorgen für die passende Schärfe.

Bildqualität

Die GFX 50S II setzt im Innern weitestgehend auf die bewährte Technik ihrer fast fünf Jahre alten Vorgängerin, der GFX 50S. Das klingt zwar erstmal nicht sonderlich innovativ – da die GFX 50S aber damals schon mit einer sehr guten Bildqualität punkten konnte, kann auch die GFX 50S II mit einer erstklassigen Bildqualität überzeugen.

Der neue, optische Bildstabilisator bringt in der Praxis gleich mehrere Vorteile mit sich: Während die Kamera im sogenannten Multishot-Modus dank automatischer Sensor-Verlagerung Bilder mit unglaublichen 200 Megapixeln liefert, ist es doch der hervorragende Verwacklungsschutz, der es uns am Ende am meisten angetan hat.

So können wir aus der Hand scharfe Aufnahmen mit einer Verschlusszeit im Sekunden-Bereich fotografieren – einfach sensationell. Alternativ reduzieren wir die ISO-Werte beim Fotografieren in schlechten Licht-Situationen und reduzieren so das lästige Rauschen.

Auch wenn die DSLM dank riesiger Pixel in diesem Bereich ohnehin bereits gut aufgestellt ist.

Das Handling fällt sehr intuitiv aus – einen großen Anteil daran haben das aufgeräumte Button-Layout und die klare Menü-Struktur.

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