06.09.2022

Fotospaß auf Volksfesten

Kurz nach dem Sommer fängt traditionell die Jahrmarktsaison an: Zuckerwatte, Fahrgeschäfte, Bierkrüge. Neben dem größten Volksfest der Welt, dem Oktoberfest in München, steigen in ganz Deutschland unzählige Herbst- und Volksfeste.

Nutze deshalb die Gelegenheit, neben ein paar Fahrten mit Riesenrad und Kettenkarussell auch spannende Stimmungsbilder aufzunehmen.

Mit dem entsprechenden Know-how eröffnen sich vor Ort zahlreiche faszinierende Fotomöglichkeiten. Und zwar querbeet: Von schön freigestellten Detailaufnahmen über Bewegungsunschärfe hin bis zu Nachtaufnahmen ist alles möglich.

Und das alles ohne großen Aufwand und schweres Foto-Equipment. Von der Kamera einmal abgesehen, ist ein Standard-Reisezoom, wie das Sony FE 24-240mm 1:3,5-6,3 FE OSS oder das Tamron 18-300mm F/3.5-6.3 Di III-A VC VXD vollkommen ausreichend. Ideal auch um für spannende Fotoserien Techniken wie Langzeitbelichtungen oder ungewöhnliche Bildausschnitte auszuprobieren. Genieße die fünfte Jahreszeit mit allen Sinnen!

Inhalt

1 Details einfangen
2 Länger belichten
3 Traditionelles
4 Nachtstimmung

Details einfangen

Jahrmärkte sind bunt, schrill, aufregend und voller Gerüche und Farben. Nutze genau diesen Umstand für stimmungsvolle Detailaufnahmen. Egal ob Lebkuchenherzen, Maßkrüge oder feiernde Menschen – wichtig ist nur eins: Nehme alles formatfüllend auf.

Details wirken nur dann auf den Betrachter, wenn sie großflächig abgebildet werden. Spiele auch mit der Schärfentiefe und probiere diverse Aufnahmewinkel aus.

Mit einer möglichst offenen Blende stellst du das fokussierte Objekt vom Hintergrund frei, wobei sich ein schönes Bokeh bildet.

Zuckerwatte — © München Tourismus, Christian Kasper

Auch wenn der Hintergrund in der Unschärfe verschwindet, eine zum Motiv passende Umgebung ist immens wichtig.

Im Bild oben vermitteln die Lebkuchenherzen im Vordergrund und die in Tracht gekleidete Person im Hintergrund eine fröhliche Oktoberfest-Stimmung. O‘zapft is!

Länger belichten

Besonders bei rotierenden Fahrgeschäften bietet sich eine ungewöhnlichere Aufnahmevariante an. Versuche, beim Fotografieren die Dynamik der rasenden Bewegung einzufangen.

Die Kunst dabei besteht darin, am helllichten Tag so lange zu belichten, dass das Bild einerseits nicht überstrahlt, andererseits aber noch eine ausreichend lange Belichtungszeit ermöglicht, damit, wie hier, das sich drehende Karussell mit spektakulär abgebildet wird.

Auch der Zoomeffekt bietet sich bei Fahrgeschäften an. Hierfür musst du während der Belichtung am Zoomring drehen.

Traditionelles

Fahrgeschäfte wiederholen sich von Jahrmarkt zu Jahrmarkt und ähneln sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in ganz Deutschland.

Deshalb ist es wichtig, auf die Traditionen in der jeweiligen Region zu achten und diese hervorzuheben. Denn was ist schon das Oktoberfest ohne Lederhosen und Dirndl? Kommt dann noch ein interessanter Bildausschnitt hinzu, sieht das Foto perfekt aus.

Beim Bild unten ist es optimal gelungen, die tanzenden Trachtler auf ihre Performance zu reduzieren. Es kommt nicht darauf an, Gesichter oder Personen als Ganzes zu fotografieren.

Der Vorteil: Neben einem außergewöhnlichen Anschnitt ohne Gesichter umgeht man auch das Problem mit den Fotorechten. Denn wo kein Gesicht abgebildet ist, muss auch nicht auf Persönlichkeitsrechte geachtet werden.

Menschen in Trachten — © München Tourismus, Jan Saurer

Nachtstimmung

Eine besondere Atmosphäre entsteht auf Volksfesten kurz nach Sonnenuntergang. Die vielen bunten Lichter und Leuchteffekte eröffnen komplett andere Motivmöglichkeiten als tagsüber.

Vom Riesenrad aus oder von einemerhöhten Punt in der Umgebung besteht zum Beispiel die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen und das Treiben von oben abzulichten.

Volksfest bei Nacht — © München Tourismus, Tommy Loesch

Vergesse dabei nicht, dass man nach Einbruch der Dunkelheit oftmals ein Stativ benötigt, um verwacklungsfreie Fotos aufzunehmen.

Bedenke allerdings, dass es bei vielen Anlässen dieser Art aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist, Stative aufzustellen. Deshalb empfiehlt es sich, das Geschehen von weiter weg aufzunehmen, statt mittendrin zu stehen und Kopf und Kamera zu riskieren.