23.07.2019

Fotos vom Mond – Astrofotografie 2/3

Nachdem es in Teil 1 der Astrofotografie um die Sterne ging, geht es in diesem Teil der Astrofotografie in erster Linie darum den Mond zu fotografieren.

Zu jeder neuen Vollmondphase füllen sich die Internetforen mit neuen Fotos vom Mond. Für nahezu jeden (Natur-)Fotografen ist das Fotografieren des Mondes in seiner vollen Pracht reizvoll. Ich gebe dir nun ein paar Tipps, worauf dabei zu achten ist und was du an Equipment ggf. benötigst.

Mondaufgang hinter dünnen Wolken
Mondaufgang hinter dünnen Wolken

Der richtige Zeitpunkt

Der einfachste Zeitpunkt um den Mond fotografieren zu können ist der Vollmond.

In diesem relativ kurzen Zeitfenster von knapp 3 Tagen bzw Nächten, hast du die Möglichkeit den Mond in seiner vollen Pracht zu fotografieren. Das Beste daran ist, wenn Vollmond ist, dann strahlt der Mond so hell, dass du mit Belichtungszeiten von 1/640sek oder 1/400sek locker frei Hand fotografieren kannst und trotzdem schöne und scharfe Fotos vom Mond erhalten solltest.

Mond über der Straße

Das passende Objektiv

Um den Mond möglichst groß abzubilden solltest du vorher prüfen welche Ausrüstung dir zur Verfügung steht. Hast du eine APS-C-Kamera? Diese würde ich in diesem Fall aufgrund des sogenannten Cropfaktor bevorzugen.

Welche Objektive hast du? Meine Empfehlung geht für diesen speziellen Fall in Richtung eines 150-600mm Objektiv. Das Titelbild dieses Beitrags habe ich mit einem solchen Objektiv an meiner Vollformatkamera gemacht.

Sollte dir kein 150-600mm Objektiv zur Verfügung stehen, dann schau doch mal ob du z.B. ein vergleichsweise Preiswertes 70-300mm Objektiv hast oder es dir besorgen kannst und ggf einen sog. Converter also ein Gerät, mit dem du die Brennweite des Objektivs vergrößern kannst. Ratsam wäre ein 1,4x oder noch besser ein 2x Converter.

Hiermit (2fach Converter) erhältst du am Ende aus dem 300mm Objektiv die Abbildung eines Objektiv mit 600mm Brennweite.

Beachte aber bitte, der (2x) Converter verdoppelt nicht nur die Brennweite, er verdoppelt auch die Blende. D.h. wenn du vorher bei deinem Objektiv 300mm Brennweite hattest und eine Blende von 5,6, so liegst du mit dem Converter zwar bei 600mm Brennweite, aber auch bei einer Blende von 11. Da fängt das Rechnen und Testen wieder an. Ggf. musst du in dem Fall also die ISO anheben oder/oder die Belichtungszeit verlängern. Auch hier tritt ebenfalls ein „Vorsicht“ auf. Wenn die Belichtungszeit zu lange wird (ca. 0,5sek.) läufst du Gefahr, dass sich der Mond (durch die Rotation der Erde) zu schnell bewegt und er somit nicht mehr scharf im Bild ist, sondern leicht verschwommen.

Also, wie immer gilt: Die perfekte Kameraeinstellung gibt es hierbei nicht. Du musst dir aber bewusst werden, dass die Belichtungsautomatik der Kamera gerade bei Aufnahmen vom Mond niemals zu 100% passt.

Daher meine Empfehlung:
Arbeite im manuellen Modus und passe dort die Belichtungszeit, die Blende und die ISO manuell an.

Die EXIF-Daten des hier abgebildeten Titelbild lauten: 1/800sek, F/13 ISO-400 an einer Canon EOS 6D Mark II mit dem Tamron 150-600mm G1. Somit hast du ein paar grobe Eckdaten anhand derer du dich an die Fotografie des Vollmondes heran trauen kannst.

Foto des Mondes bei Vollmond

Die Fotografie des Mondes bei Vollmond

Fotos vom Mond

Auch Landschaften kannst du bei Vollmond sehr gut fotografieren. Der Mond leuchtet dir die komplette Landschaft sehr gut aus. Du solltest nur darauf achten, dass du mit dem Licht des Mondes fotografierst und, dass der Mond nicht zu niedrig am Horizont steht und er somit dafür sorgt, dass du von dir oder von deinem Stativ einen Schatten im Foto hast.

Canon EOS 6D2 - Samyang 12mm f2,8 - 30sek - f2,8 - ISO 400
Canon EOS 6D2 – Samyang 12mm f2,8 – 30sek – f2,8 – ISO 400

Wenn das mit der Fotografie des Vollmonds nun geklappt hat, dann versuch dich doch mal an z.B. einem Halbmond oder noch weniger. Dir wird vermutlich sofort auffallen, dass bei abnehmendem Mond die Belichtungszeiten deiner Kamera immer länger werden. Dies liegt daran, dass der Mond nicht mehr so stark von der Sonne angestrahlt wird und er somit nicht mehr so viel Licht reflektieren kann. Das hat nun mal zur Folge, dass es deutlich länger dauert um das Foto perfekt zu belichten.

Ein letzter Tipp:
Wenn du dich am Vollmond versuchst, stell den Fokusmodus deiner Kamera auf Spotmessung um. So legt die Kamera bei der Belichtungsmessung mehr Wert auf den Fokuspunkt in der Mitte und du erhältst ein nochmal etwas bessere Belichtung bzw Belichtungsempfehlung der Kamera.

Mondsichel Zunehmender Mond

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