08.10.2020

Fotografieren mit Systemblitzen

Es ist unvermeidlich, dass Fotografen sich in ihrer Karriere mit der Blitzlichtfotografie auseinandersetzen. Das kann sowohl entmutigend als auch teuer sein. Denn Studioblitze sind nicht günstig. Vor allem nicht, wenn du noch Lichtformer und Zubehör hinzurechnest. Zudem ist die Blitzlichtfotografie logistisch anspruchsvoll. Glücklicherweise sind neue und moderne Aufsteckblitze eine kostengünstigere und relativ einfach zu verwendende Alternative um großartige Porträts umzusetzen. Wenn Raum oder Zeit begrenzt sind, können sie echte Lebensretter sein, die den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Foto ausmachen. Studiolampen sind für viele Fotografen meist keine Option, aber kleinere Systemblitze können alleine oder mit anderen Aufsteckblitzen genutzt werden, um subtile, dramatische Effekte zu erzeugen. Dies schafft Flexibilität, Vielseitigkeit und Ergebnisse, die mit professionellen Blitzlichtanlagen konkurrieren können.

In der professionellen Porträtfotografie gilt der integrierte Blitz der Kamera als „No Go“, da das Licht zu hart, direkt und kaum modifizierbar ist. Die damit fotografierten Bilder sehen flach, wenig inspirierend und allesamt amateurhaft aus. Integrierte Blitze sind einfach zu schwach und in ihren Möglichkeiten begrenzt. Aus diesem Grund bieten Kamera- und Fremdhersteller externe Blitzgeräte an, die auf dem Blitzschuh der Kamera oder „entfesselt“ verwendet werden.

Der Hama Blitzreflektor
Vario Pro ist für nahezu
alle externen
Blitzgeräte geeignet

Mit cleverem Zubehör lassen sich diese zudem anpassen. Etwa mit einer Reflektorkarte, die das harte Licht weicher macht und die Richtung des Blitzlichts beeinflusst. Diese gibt es zum Beispiel von Hama. Aber auch mithilfe eines Diffusors auf einem Blitz kannst du harte Schatten im Bild aufhellen. Zudem wird die Ausleuchtung viel homogener. Denke daran, dass du nun zwar weiches Blitzlicht hast, das Umgebungslicht aber für harte Schatten sorgen kann. Achte also darauf, wie die Schatten sowohl auf das Motiv als auch auf den Hintergrund fallen.

Porträts im Freien

Bei Innenaufnahmen ist Blitzlicht sehr hilfreich, um dramatische Effekte ins Bild zu bringen und unerwünschte Farbtöne anderer Lichtquellen zu korrigieren. Blitzlicht im Freien wird hingegen oft als weniger nützlich angesehen – schließlich liefert die Sonne doch ausreichend natürliches Licht. Dieses kann aber zu direkt und zu hell sein. Zudem verändert sich die Position der Sonne und damit des Lichts nur langsam. Manchmal gibt es auch überhaupt kein Sonnenlicht. Die Möglichkeiten sind also eingeschränkt. Die Verwendung des Blitzes im Freien kann daher von entscheidender Bedeutung sein, da er starkes natürliches Licht korrigiert, Schatten ausfüllt, natürliches Licht ausbalanciert oder Drama erzeugt. Ein gut platzierter Blitz kann das Porträt im Freien also schnell verbessern. Blitzlicht im Freien ist folglich ein effektiver und einfacher Weg, um das Bild noch besser zu gestalten. Das Fotografieren ist zudem zu jeder Tageszeit möglich. Insbesondere bei heller Mittagssonne solltest du aber im Schatten fotografieren. So vermeidest du harte Schlagschatten und kannst mit dem Blitzlicht flexibel arbeiten.

Mit diesen 10 Tipps holst du alles aus deinem Systemblitz heraus

1. Verwende den manuellen Modus
Übernimm die Kontrolle über deinen Blitz und das Bild, indem du statt mit TTL im manuellen Modus arbeitest.

2. Entfessle deinen Blitz
Wenn du den Blitz außerhalb der Kamera und nicht auf dem Zubehörschuh nutzt, gestaltest du das Licht präziser.

3. Mach es dir einfach
Manchmal reicht es aus, wenn du einen Reflektor oder eine einfache
Pappe in Weiß oder Silber einsetzt, um das Blitzlicht zu dämpfen.

4. Nutze das Umgebungslicht
Durch das Erhöhen des ISO-Werts oder eine längere Verschlusszeit gelangt mehr Umgebungslicht auf den Sensor, sodass mehr Tiefe ins Bild kommst.

5. Nutze mehrere Blitze
Verwende mehr als einen Blitz. Kombiniere sie für eine starke Wirkung – ausgehend vom Führungslicht.

6. Unterbelichten
Für ein natürliches Bild solltest du die Blitzleistung manuell reduzieren. Das sorgt für mehr Ausgewogenheit.

7. Farbspritzer
Mit farbigem Licht kannst du ganz besondere Stimmungen erzielen. Modifiziere dein Blitzlicht mit Farbgelen.

8. Mach das Licht weicher
Gestreutes Licht ist deutlich harmonischer als das direkte, harte Blitzlicht – nutze Softboxen und Schirme.

9. Lass das Licht abprallen
Wenn du indirekt blitzt, etwa über die Decke oder eine Wand, bekommst du ein viel weicheres Licht. Beachte die Lichtrichtung, um unschöne Schatten gezielt aufzuhellen.

10. Achte auf Schatten
Egal, ob du nun direkt oder indirekt blitzt, behalte immer die Schatten in deinem Bild im Blick. Achte darauf, wo und wie sie fallen, um sie entsprechend aufhellen zu können.

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