03.08.2019

Fotografieren im Sommer

Jede Jahreszeit hat ihren Reiz für Fotografen. Aber am leichtesten machen uns Sommer und Frühling unser Hobby. Frieren im Winter, Regen im Herbst – klar hat das motivtechnisch seinen Reiz, aber mal ganz ehrlich: Ich habe nichts dagegen, auch bei einer Langzeitbelichtung spät am Abend noch im Polo-Shirt dazustehen. Und mir nicht schon morgens Gedanken machen zu müssen, ob ich nicht doch noch eine Jacke mitschleppen muss, wenn es abends eventuell spät wird.

Abgesehen davon, dass ich einfach viel mehr Zeit zum Fotografieren habe: 16 Stunden sind unsere Tage gerade lang. Gut, man muss sich vielleicht entscheiden, ob man den Sonnenauf- oder -untergang mitnehmen möchte, denn beides ist vielleicht etwas anstrengend. Aber in Ruhe noch mit der Familie zu essen, lange bevor Sonnenuntergang und Blaue Stunde einsetzen, hat schon auch viele Vorteile.

Starke Bildideen für den Sommer

Vor allem auf Reisen sind wir schnell überwältigt von der Fülle an neuen Eindrücken, von Farben, Gerüchen, dem Lärm oder der Ruhe um uns herum. Wir wollen alles festhalten – schließlich sind wir jetzt hier und wer weiß, wann und ob jemals wieder! Wer sich diesem Gefühl hingibt, der wird zwar sicher in kürzester Zeit sehr viele Bilder machen, wirklich gute sind dabei aber Glücksache.

Besser ist, sich vorher schon zu überlegen, was man eigentlich fotografieren will. Vielleicht sind es klassische Postkartenmotive, vielleicht aber auch die eine oder andere coole Inszenierung mit der Familie. Vielleicht überlegst du dir aber auch ein Thema, eine Überschrift für eine Bilderserie. Ob diese Idee besonders kreativ, kitschig, sozialkritisch oder technisch anspruchsvoll ist, macht vom Prinzip her keinen Unterschied.

Sie wird dir auf jeden Fall dabei helfen, dich beim Fotografieren zu fokussieren, auch kleinere Motive wahrzunehmen, die du sonst – abgelenkt von offensichtlichen „großen Motiven“ wie Sehenswürdigkeiten – übersehen würdest. Heißt das nun, dass du nur für diese Serie fotografierst? Nicht unbedingt – wenn ich am anderen Ende der Welt bin, werde ich kaum widerstehen, auch etwas zu fotografieren, das nicht zu meinem Motto passt. Gehe ich zu Hause oder an einem Ort fotografieren, wo ich die „Pflichtfotos“ alle schon mal gemacht habe, dann beschränke ich mich vielleicht wirklich zu 100 Prozent.

Schon eine Idee für deine nächste Sommer-Fototour? Wie wäre es mit folgenden Motti:

– Laut und leise
– Gute Laune!
– Das Licht des Sommers
– Die Schönheit vom …
– Reise in die Vergangenheit
– Die Farben von …
– Mit allen Sinnen erleben

Mit dem Tele-Objektiv unterwegs

Wer keine Lust hat, sich thematisch zu beschränken, trotzdem aber nicht von der Vielfalt der Motive erschlagen werden möchte, der wendet einfach folgenden Trick an: Mit nur einem Objektiv losgehen. Und damit meinen wir jetzt nicht ein Reisezoom, das so ziemlich alle denkbaren Brennweiten abdeckt. Nein, besser eine Festbrennweite oder ein etwas spezielleres Objektiv, das einen bewusst einschränkt – und damit zwingt, vielleicht etwas anders zu fotografieren, als es jeder Tourist mit Handy oder Kompaktkamera macht. Unser Tipp für diesen Sommer: Besorge dir ein Telezoom, zum Beispiel das 150-600 mm von Sigma oder Tamron und nimm auf die eine oder andere Fototour nur dieses eine Objektiv mit – auch zum Beispiel, wenn du in weiter Landschaft unterwegs bist, wo man eigentlich intuitiv zum Weitwinkel greifen würde. Oder wenn es in die Straßen von New York geht, wo weniger Millimeter vermeintlich besser wären. Wer sich erst einmal auf die eine Optik eingelassen hat, sieht Bildausschnitte plötzlich anders, entdeckt Motive, an denen er sonst vorbeigegangen wäre.

Fototour: Summer in the City

Kamera schnappen und los! Das geht besonders gut, wenn man gerade in einer Stadt ist – zu Hause oder irgendwo auf der Welt. Der Sommer führt überall in den Städten zu einer ganz besonderen Stimmung. Das Leben spielt sich draußen ab: Kinder plantschen in Fontänen, Paare liegen im Park, die Straßencafés sind voll. Achte dabei besonders auf die Vorzüge des Sommers in der Stadt, wie zum Beispiel das Spiel von Licht und Schatten, Springbrunnen oder Musiker und Aktionen, die im Sommer stattfinden. Frag dabei natürlich immer um Erlaubnis, im Sommer sind meist alle gut gelaunt.

Ein Foto-Projekt für den Abend

Schon am Tag kannst du die Augen offenhalten, was sich vielleicht am Abend zu fotografieren lohnt. Wer sich für eine Langzeitbelichtung zur Blauen Stunde entscheidet, wird kaum Gelegenheit haben, noch andere Motive mit kräftigem Blau am Himmel zu fotografieren – aber wahrscheinlich mit dem außergewöhnlicheren Bild auf der Speicherkarte nach Hause kommen. Und schwer ist es auch nicht. Alles was man neben seiner Kamera braucht, ist ein hochwertiges Stativ oder eine gute Unterlage – die sind am Strand aber meist rar. Hier hilft etwas Pappe, die du von zu Hause mitbringen kannst.

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