20.12.2021

Fotografieren bei schlechtem Wetter

Fotografieren bei schlechtem Wetter? Kein Problem! Wir helfen dir mit technischen Kniffen und Gestaltungstipps, auch in der nasskalten Jahreszeit Motive zu entdecken und abzulichten.

Regen: Raus bei jedem Wetter!

Wenn es regnet, verkriecht sich so mancher Fotograf in seiner Wohnung und bearbeitet Fotos. Dabei gibt es Motive, die erst bei Nässe das gewisse Etwas bekommen.

Nachts in den Gassen
Altstadtgassen besitzen in Regennächten oft eine besondere Atmosphäre. Die Fassaden der alten Häuser kombiniert mit den nassglänzenden Pflastersteinen wirken düster und geheimnisvoll.

Farbenspiel
Sind die Straßen nass, reflektieren sie Lichter von Ampeln, Laternen, Fahrzeugen und Gebäuden. So entstehen überall bunte Farbenspiele.

Fotografieren bei schlechtem Wetter

Schlechtwetter-Porträt
Nicht nur Sonnentage bieten eine gute Kulisse für Fotoshootings. Auch im Regen oder nach einem Schauer gelingen tolle Porträts, wenn man beispielsweise eine Silhouette mit einer Spiegelung kombiniert.

Farbe und Tristesse
Regen schränkt die Fernsicht stark ein und lässt die Welt wie in einen Schleier gehüllt aussehen. Dadurch wirken Aufnahmen oft fad. Außer man findet Objekte mit kräftigen Kontrasten wie zum Beispiel eine rote Bank. Sie durchbrechen die Monotonie und werden zu echten Blickfängern.

Blick durchs Fenster
Der Trick bei solchen Bildern: Die Kamera ist parallel zur Scheibe ausgerichtet und fokussiert die Wassertropfen bei einer offenen Blende.

Fotografieren bei schlechtem Wetter

Ein bisschen Regen macht der Kamera nichts aus, allerdings solltest du deren Wetterfestigkeit nicht überstrapazieren.

Verstaue das gute Stück nach jedem Einsatz möglichst im Fotorucksack oder einer Fototasche. Oft bieten diese zusätzlich eine integrierte, Regen abweisende Hülle.

Stülpt man sie über den Rucksack, verstärkt dies nochmals den Regenschutz. Damit die Linse beim Fotografieren trocken bleibt, gibt es einen Trick: Schraube eine Sonnenblende vor das Objektiv.

Bei starkem Regen solltest du deine Kamera in eine Schutzhülle packen.

Nebel: Verschleierte Sinne

Er schränkt die Sicht ein, schwächt die Kontraste und reduziert die Helligkeit: Nebel wäre eigentlich der Erzfeind der Fotografie, wenn er nicht so gut aussähe. Wenn Nebelschwaden sich über Felder und Seen legen, entsteht eine mystische Atmosphäre.

Oft lässt die eingeschränkte Sicht die Landschaft nur erahnen – und automatisch startet das Kopfkino: In dem Dunst könnte ein Monster lauern, ein Tor in eine andere Dimension oder womöglich der Sensenmann. Ein beklemmendes Gefühl, das Fotos sehr gut vermitteln können.

Aber Nebel kann auch Ruhe ausstrahlen, da er zumeist nur frühmorgens und ab Einbruch der Dämmerung auftritt – also zu Uhrzeiten, an denen Menschen zumeist entspannt sind.

Jeder, der einmal mit einem Kaffee in der Hand morgens auf einem Steg saß und auf den Nebel über dem See blickte, wird dies bestätigen können.

Wer zu solchen Uhrzeiten den über Seen und Landschaften schwebenden Dunst fotografieren möchte, muss dann nur noch wissen, wo er entsteht: Morgens tritt Nebel vor allem an Land auf, während er sich abends eher auf Gewässern zeigt.

Dazu hat er eine Vorliebe für Täler, sodass man von den Hängen oder vom Talrand aus gut auf ihn hinabblicken kann. Die Chancen, dass Nebel aufzieht, stehen nach oder vor sternenklaren Nächten besonders gut.

Ein Blick in den Wetterbericht lohnt sich daher.

Von Nebel verhüllte Wälder und Seen aufzuspüren, ist nur der erste Schritt. Jetzt muss der geheimnisvolle Dunst auch noch aufs Foto. Diese Kniffe erleichtern das Fotografieren.

Bildaufbau
Nebel erschwert das Fokussieren. Baue Elemente mit klaren Konturen in dein Bild ein, an denen du die Schärfe kontrollieren kannst.

Monotonie
Nebelfotos wirken oft zu grau, weil der Belichtungsmesser der Kamera in dieser Situation oft versagt. Hier hilft es, die Aufnahme überzubelichten.

Gegenlicht
Fotografiere, wenn möglich, gegen die Sonne, sofern sie tief genug steht. Auf diese Weise entstehen oftmals sehr
beeindruckende Farbspiele.

Bewölkt: Kunstvolle Kniffe

Matschige Farben, ein grauer Himmel? Kein Problem! Mit der Mitziehtechnik verwandelst du trostlose Landschaften in minimalistische Kunstwerke.

Der Trick dabei ist ziemlich einfach: Kamera in die Hand nehmen, auslösen und dabei in eine beliebige Richtung schwenken. Wie stark der Effekt ausfällt, hängt sowohl von der Belichtungszeit ab als auch von der Geschwindigkeit, mit der man die Kamera bewegt.

Die beiden Faktoren sollten daher gut aufeinander abgestimmt sein. Denn belichtet die Kamera länger, als die Schwenkbewegung dauert, verlaufen die Farben im Bild nicht gleichmäßig.

Belichtet die Kamera allerdings zu kurz oder ist die Schwenkbewegung zu langsam, verwischt das Foto nicht stark genug. Wer ein wenig herumprobiert, findet schnell die passenden Variablen heraus.

Senkrecht

Ein Schwenk nach oben oder unten schafft senkrechte Farbstreifen. Der Effekt eignet sich besonders bei Bäumen.

Waagrecht
Ein Schwenk nach links oder rechts ist die beste Wahl bei Landschaften. Am besten auch dabei die Drittelregel einhalten.

Drehen/Zoomen
Nicht nur ein Kameraschwenk sorgt für verwischte Bilder. Auch ein Drehen der Kamera oder wenn du beim Belichten ins Bild hinein- oder aus dem Bild herauszoomst, erzeugt einen spannenden Effekt.

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