19.05.2020

Fotografieren am Bach

Kristallklares Wasser, das die Steine umfließt, ein dynamischer Wasserfall, der in die Schlucht stürzt … Wie lässt sich ein solches Motiv im Foto festhalten? Das ist nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Geheimnis dahinter ist die Langzeitbelichtung mit entsprechendem Filter auf dem Objektiv.

Unabhängig welche Kameramarke du verwendest, achte darauf, dass dein wertvolles Gerät gegen Spritzwasser geschützt ist, denn deine Bilder entstehen nahe am Wasser. Für die Foto-Tour packst du dir ein Weitwinkel-Objektiv mit einer Brennweite von 18-55mm ein. Weiterhin benötigst du ein robustes und standfestes Stativ, hier empfehlen wir das Manfrotto Element Traveller Kit Carbon, es ist leicht, kompakt und kann jedem Untergrund angepasst werden.

Nimm Filter mit!

Weiterhin benötigst du für Langzeitbelichtungen entsprechende ND-Filter verschiedener stärke. Der Neutraldichte-Filter oder Graufilter wirkt wie eine Sonnenbrille und lässt somit längere Belichtungszeiten zu, ohne dass die Bilder ausbrennen. Möchtest du das Leben unter der Wasseroberfläche in Szene setzen, dann benötigst du weiterhin einen Pol-Filter, dieser lässt Spiegelungen nahezu verschwinden. Auch ein Pol-Filter nimmt etwas Licht. Als Faustregel gilt, dass es eine Blendenstufe weniger ist als eingestellt.

Kaufempfehlung:
Hama Graufilter-Set

Wichtig ist, dass du beim Kauf der Filter darauf achtest, dass diese auf das Gewinde vorne an deinem Objektiv passen. Viele Hersteller geben die Filtergröße an der Objektivfront sogar an, ansonsten vergewissere dich im Handbuch. Falls du Linsen mit unterschiedlichem Durchmesser hast, gibt es auch Filtersets mit Steckfiltern die variabel vor die Optik montiert werden.

So gehst du beim Fotografieren vor

Je nachdem, in welchem Stil du dein Motiv festhalten möchtest, gehst du bei den Einstellungen unterschiedlich vor. Dein Basis-Setup bleibt jedoch gleich. Zuerst stellst du dein Stativ ohne Kamera an oder in das Wasser. Achte darauf, dass es sicheren Stand hat und die Kamera nicht zu nahe an die Oberfläche kommt. Montiere dann sorgfältig die Kamera auf. Wenn dein Objektiv einen Stabilisator hat, deaktiviere diesen.

Zuerst versuchst du, die Bewegung einzufrieren, damit erhältst du fliegende Wassertropfen an einem kleinen Wasserfall, oder vielleicht verirrt sich sogar zufällig eine Libelle im Bild. Wähle eine Belichtungszeit von 1/250 Sek. – 1/800 Sek. je nach gegebenen Lichtverhältnissen liegt hier die ISO zwischen 100 und 800. Die Blende sollte bei f/5.6 – f/7.1 gewählt werden, um ein breiteres Schärfefeld zu erhalten. Fokussiere manuell, da häufig der Autofokus Wasser nicht als Motiv erkennt. Auch bei dieser kurzen Belichtungszeit löst du am besten per Fernauslöser oder der 2-Sekunden-Verzögerung aus.

Dynamik im Wasser

Nun bringen wir ein wenig Dynamik in das fließende Wasser, setze einen nicht allzu dunklen ND-Filter (ND 8) vorsichtig auf das Objektiv, um den Fokuspunkt nicht zu verstellen. Der Blendenwert bleibt gleich, wenn das Licht ausreicht liegt die ISO bei 100 oder 200. Die Belichtungszeit wählst du mit 1/20 Sek. Nun erscheint das Wasser in Bewegung und dein Foto vermittelt die Fließbewegung. Je nach Stand der Sonne (etwa 90 Grad zum Motiv) kannst du zusätzlich noch den Polfilter anbringen, hierdurch werden die Reflektionen deutlich weniger, zudem erscheinen die Farben satter. Beachte beim Aufschrauben und Einstellen des Pol-Filters weiterhin, dass du den Fokus nicht verstellst.

Zuletzt wird nun der Bach in ein surreales weiches nebliges Band verwandelt. Dies ist dann mit einem noch dunkleren ND-Filter (ND 64) möglich. Wähle bei ansonsten gleichen Einstellungen wie oben eine Belichtungszeit von 2 Sek-5 Sek je nach Fließgeschwindigkeit des Gewässers. Das Ergebnis ist eine Darstellung des Wassers auf eine unwirkliche, aber eindrucksvolle Weise. Besonders eindrucksvoll ist der Effekt der Langzeitbelichtung bei Wasserfällen oder wenn die Strömung Steine im Bach umspült.

Wie du siehst sind mit nur wenigen Handgriffen völlig unterschiedliche Bilder entstanden, die jedes für sich eine eigene Stimmung der Szene schaffen. Mit der Langzeitbelichtung kannst du auch die Oberfläche eines Sees oder des Meeres sanft glätten, auch hier wirst du mit zauberhaften Bildern belohnt.

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