Alexander Becher ist seit 12 Jahren national wie international als Fotograf und Brand-Stratege tätig. Uns erzählt er über seine Intention, Dingen Emotionen und eine Bedeutung zu geben.
Inhalt
Wie war dein Weg vom Hobbyfotografen zum Profi?
Ich bin ein großer Enthusiast von Design und Stil und lege großen Wert auf Qualität. Ich veröffentlichte ab 2012 meine Arbeiten auf meinem Instagram-Profil (@alex.visuals). Nach und nach bekam ich Anfragen. Erst von Privatpersonen und Agenturen, später dann direkt von Unternehmen, die mich buchen wollten. So entwickelte sich meine Expertise und mein Standing ganz nativ über die letzten Jahre. Im Job fotografiere ich hauptsächlich Luxusgüter, also Uhren, Autos, Mode und Kosmetik sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Meine Arbeit hat sich zufällig im Lifestyle-Umfeld entwickelt, allerdings bin ich auch sehr offen für andere Bereiche.

Wann und wie hat dich die Fotografie „gepackt“?
Meine wirkliche Leidenschaft für das Fotografieren entwickelte ich 2008 mit dem Kauf meiner ersten Sony-DSLR. Wo viele andere über die Kunst und Ästhetik zur Fotografie kommen, kam ich als Designer zur Fotografie. Rückblickend bin ich zu Beginn sehr technisch herangegangen. Ich studierte mit Studioblitzen und Reflektoren verschiedene Techniken, um mit Licht und Blitzen malen zu können. Später wollte ich genau diese inszenierte, technisierte Darstellung nicht mehr. Meine Arbeit profitiert heute weniger von Technik, sondern mehr von den Emotionen, der Stimmung und dem Gefühl, welche sie transportiert. Getreu dem Motto „Man sollte die Regeln kennen, die man bricht“, würde ich den Weg genauso wieder gehen.
Wie würdest du deinen Fotografiestil beschreiben?
Meine Intention ist es, den Dingen Emotionen und eine Bedeutung zu geben. Meine Fotos leben von den Geschichten, die ich sie erzählen lasse und über die sie einen Wert bekommen. Bei meinen Arbeiten handelt es sich um Momentaufnahmen, die durch die Macht von Licht und Schatten zu unwiederbringlichen Relikten der Situation werden und somit eine Beziehung zum Betrachter aufbauen.
Wo fotografierst du am liebsten?
Ich fotografiere überall gern. Ich sehe, wie wahrscheinlich jeder andere Fotograf auch, ständig neue Motive und möchte überall Stimmungen festhalten. Jeder Ort, jede Situation, jeder im Vorfeld festgelegte Kundenwunsch, all diese Faktoren machen meine Arbeit immer wieder interessant und stellen mich vor immer neue Herausforderungen.
Welches Foto-Equipment verwendest du?
Wie bereits erwähnt, festigte sich meine Leidenschaft zur Fotografie mit meiner ersten Sony-DSLR. Ich empfand Sony damals als sehr innovativ, was sich auf lange Sicht für meine Arbeit auszahlte. Heute nutzen viele meiner Kollegen Sony-Equipment, was meiner Meinung nach vor den 7R-Modellen nicht denkbar war. Mein Set-up besteht aktuell aus einer Sony Alpha 7R IV mit einem Sony-24-70-GM-Objektiv. Diese Kombination nutze ich für die meisten Jobs. Für den Spaziergang um die Ecke mag ich es lieber unauffälliger und nutze ein 35-mm-Objektiv mit f/2,8 von Zeiss und meine alte analoge Minolta, diese dann immer mit Festbrennweiten. Aber auch
meine DJI-Drohnen sind mir zu einem sehr lieb gewonnenen Handwerkszeug geworden. Denn heute reicht es nicht mehr, ein „One Trick Pony“ zu sein. Deshalb arbeite ich in meiner Freizeit an qualitativ hochwertigen Drohnenaufnahmen.
Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf dich?
Unsere Branche hat es hart getroffen. In meinem Fall sind zu Anfang der Krise fast alle Foto-Jobs abgesagt worden. Zum einen aufgrund des Social Distancing, aber auch wegen der Zukunftsängste in den meisten Branchen und der damit einhergehenden Einsparungen. Mittlerweile hat sich die Situation für mich weitestgehend entspannt. Glücklicherweise habe ich ein weiteres Standbein. Ich bin Coach und Berater für Branding und Design. Ich weiß, dass man mit einer kreativen Herangehensweise, mit dem richtigen Weitblick, Engagement, guter Kommunikation und der benötigten Prise Empathie auch in Krisenzeiten für den Kunden einiges auf die Beine stellen kann.
Was ist dein Antrieb?
Mein Antrieb ist es, Arbeiten zu hinterlassen, die Menschen inspirieren, die sie träumen lassen, die ihnen ein gutes Gefühl vermitteln oder ihnen Kraft geben. Das hat die Fotografie mir gegeben und das möchte ich jetzt anderen zurückgeben.
Alexander Becher ist Fotograf, Brand-Stratege und Designer. Mit seiner Kombination aus Strategie und Content-Produktion unterstützt er Unternehmen dabei, ihren Brands, Produkten und Persönlichkeiten eine visuelle Identität zu geben. alexbecher.com