22.07.2022

Flower Power: Atemberaubende Blumenfotos

Wir zeigen dir, wie du atemberaubende künstlerische Blumenaufnahmen in deinem Garten und auf Wildblumenfeldern machst.

Grundlage für die besten Bilder ist eine wohlüberlegte Bildkomposition. Um ein unvergessliches Foto zu schaffen, muss jeder Teil des Bildes genauso sorgfältig und gut durchdacht sein wie das Hauptmotiv.

Eine gelungene Komposition kann den Betrachter auf das aufmerksam machen, was er sehen soll, und unterschiedliche emotionale Reaktionen hervorrufen.

Ein komplementäres Farbkonzept und ein Mix von Positiv- und Negativformen sind Schlüsselelemente dieser Komposition.

Zu den bekannten und in der Fotografie häufig benutzten Kompositionsregeln gehören die Drittelregel, die ein Bild durch je zwei horizontale und vertikale Linien einteilt, und der Goldene Schnitt. Letzterer eignet sich besonders gut für einen natürlichen Look, da er auch in der Natur bei den Schneckenhäusern oder in den Blütenständen mancher Pflanzen vorkommt.

Doch gibt es auch andere Kompositonsansätze. Suche doch mal nach Mustern: Wir fühlen uns zu Mustern hingezogen – auf diese Weise geben wir unserer Welt einen Sinn.

Vielleicht tun wir dies bereits unbewusst in unseren Bildern, aber wir können Muster nutzen, um Bilder ansprechender zu gestalten. Die Verwendung dieser Muster in unseren Aufnahmen ist ein weiteres wichtiges visuelles Element, das wir für unsere Kompositionen nutzen können.

Muster: Sich wiederholende Formen sind hilfreich, um den Betrachter zu fesseln.

Quadratisch oder rechteckig? Quadratische Formate eignen sich in der Regel gut für eine symmetrische Komposition, während es bei einem rechteckigen Format in der Regel besser ist, das Hauptmotiv etwas seitlich zu positionieren. Die Wahl des Formats hängt oft vom Motiv ab und kann später durch Zuschneiden entschieden werden.

Die Wahl des Aufnahmezeitpunkts ist eine weitere künstlerische Entscheidung, die sich wiederum auf die Farbe der Beleuchtung auswirkt. Die goldenen Stunden eignen sich für herbstliche Bilder, da sie die wärmeren Töne der Motive hervorheben.

Kühleres Licht, wie es an einem bewölkten Tag zu finden ist, betont das Grün der Blätter oder die blauen und violetten Blüten.

Draußen fotografieren

Nichts ist schöner, als mit der Kamera in der Natur unterwegs zu sein. Nutze Tageszeit, Wetter und den richtigen Moment, um spannende Pflanzenaufnahmen in der Natur zu machen. Während du im Studio alles oder vieles in deiner Kontrolle hast, ist das Fotografieren in der Natur oft spontaner.

Das heißt aber nicht, dass du schnell am Auslöser sein musst: Sei geduldig. Das Warten auf das richtige Licht oder die Windstille ist keine Zeitverschwendung.

Draußen bist du vom Wetter abhängig. Die Bedingungen beeinflussen die Gesamtstimmung deines Bildes.

Am Abend bevor du losziehen willst, solltest du einen Blick auf die Wettervorhersage werfen. Dann kannst du deine Kameratasche entsprechend packen und im Zweifel eine Regenjacke anziehen. Du solltest bei jedem Wetter mit der Kamera rauszugehen.

Aufnahmen nach Regen verwandeln eine gewöhnliche Pflanze in etwas Magisches, da die Wassertröpfchen dem Bild einen Hauch von Glanz verleihen.

In der Natur kannst du super mit Weitwinkel-Objektiven arbeiten, um dein Motiv in den Kontext zu setzen und mehr von der Landschaft zu zeigen. Empfehlenswert ist etwa das Sony SEL 15mm f1,4 G oder das Nikon Z 20mm f1,8 S.

Bei Pflanzen und Blättern ist eine Nahaufnahme nicht immer die beste Lösung.

Mit einem Telezoom, wie z. B. dem Olympus M.Zuiko Digital 40-150mm f2,8 ED PRO oder demTamron SP 70-200mm 2,8 DI VC USD G2, kannst du Motive aus der Ferne aufnehmen, die Perspektive komprimieren und den Hintergrund ausblenden, der sonst die Szene stören könnte.

Detailreiche und abstrakte Bilder

Die meisten Leute stellen sich unter Makro-Fotografie wahrscheinlich eine besonders detailreiche Nahaufnahmen von Insekten oder Blumen vor, die durch den Einsatz von Focus Stacking noch stärker hervorgehoben werden.

Doch reine Detailtreue ist nicht immer das, was man in Bildern sucht. Gerade die Möglichkeit abstrakte Bilder einzufangen, ist äußerst reizvoll. Mit einem Makro-Objektiv, wie etwas das Sigma 105mm F2,8 DG DN Macro, kannst du Bilder einfangen, die die Welt auf eine andere Art und Weise zeigt und die man mit dem menschlichen Sehvermögen nicht erleben kann.

Nutze die geringe Schärfentiefe, wenn du das Objektiv mit einer großen Blendenöffnung verwendest, da dies einem Bild eine malerische Note verleiht.

Abstrakt ist aber nicht immer gleich unkenntlich: Die Fähigkeit eines Makro-Objektivs, kleine Details scharf abzubilden, gibt dir die Möglichkeit, Bilder zu produzieren, die als abstrakt angesehen werden könnten.

Dies wirft eine interessante Debatte darüber auf, was eigentlich ein abstraktes Bild ist.

Unserer Meinung nach sind diese extremen Nahaufnahmen nicht wirklich abstrakt, da sie reale Objekte abbilden und ihr Bezugspunkt die natürliche Welt ist.

Doch ein Motiv aus direkter Nähe zu betrachten, ohne dass es einen Hinweis auf den Maßstab gibt, ist ein spannendes Spiel mit der Realität.

Dies verleiht dem Bild etwas geheimnisvolles und stellt für den Betrachter eine Herausforderung dar, da er Dinge sieht, die er normalerweise nicht sehen würde.

Bei diesem Bild geht es eher um Farbe und Form als um die Blume selbst.

Es gibt aber auch andere, kostengünstigere Möglichkeiten, ein Motiv näher heranzuholen. Denn nicht jeder, der kreative Blumenfotografie ausprobieren möchte, hat ein Makro-Objektiv. Die erste und wahrscheinlich kostengünstigste Variante ist die Verwendung eines Umkehrrings. Sie bieten hervorragende Qualität zu einem vernünftigen Preis.

Auch Zwischenringe, die zwischen dem Kameragehäuse und dem Objektiv angebracht werden, sind eine Möglichkeit, ein Motiv näher heranzuholen.

Studio-Fotos

Die Arbeit in Innenräumen hat einige Vorteile: die Kontrolle über die Beleuchtung, die Windstille, die Isolierung der Motive und die kreative Gestaltung des Hintergrunds sind nur einige davon.

Die Arbeit in Innenräumen ermöglicht es uns auch, Ideen zu erkunden, die im Freien nur schwer zu verwirklichen wären.

Das Hervorheben der verschiedenen Stadien des Löwenzahns vom Samen bis zur Pusteblume ist ein gutes Beispiel dafür.

Studio heißt nicht unbedingt gleich teure Ausrüstung. Es reicht, wenn dein „Studio“ auf natürlichem Licht und selbst gebauten Requisiten basiert. Es sollte eher eine Erweiterung der Arbeit im Freien sein. Alles, was man braucht, ist ein Fenster.

Es ist wichtig, die Wirkung des Lichts zu sehen, wenn die Blumen in Szene gesetzt werden. Denn genau wie im Freien kann das Licht vom Fenster aus variieren, so dass an einem sonnigen Tag die Sonne direkt scheint und an anderen Tagen ein kühles, gleichmäßiges Licht durchdringt.

In Innenräumen kannst du mit unterschiedlichen Hintergründen experimentiere. Ein schwarzer Hintergrund zum Beispiel erzeugt einen sehr dramatischen Effekt, besonders bei helleren Blumen und Samenköpfen. Aber auch farbige Hintergründe bieten sich an.

Buntes Tonpapier, Tücher oder ein angestrichener Pappkarton reicht hier völlig aus.

Bemaltes Glas erzielt auch tolle Effekte. Die Pinselstriche verleihen dem Bild ein abwechslungsreiches Aussehen, das Interesse und Tiefe verleiht. Bemale dafür einfach eine eine Glasscheibe mit Acrylfarbe, diese kannst du nach den Shootings wieder mit einer Rasierklinge entfernen und kannst die Scheibe anschließend neu bemalen.

Schau dir auch unseren Artikel „Kunstvolle Makros“ an.

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