11.02.2021

Faszinierende Waldfotos

Sie bieten nicht nur frische Luft und Erholung, sondern geben auch prima Fotomotive ab: Wälder. Sie bieten dir ein imposantes Bild. So weit das Auge reicht riesenhaft aufragende Baumstämme, die ein Gewirr weit verzweigter Baumkronen tragen. Doch so malerisch solche Szenen sind: Sie in einem Foto festzuhalten ist nicht gerade einfach. Wälder wirken an sich eher chaotisch. Unsere Augen haben damit kein Problem und nehmen die Szene als Ganzes wahr. In einer Aufnahme hat dies jedoch schnell etwas Überladenes, Unstrukturiertes. Damit dir „aufgeräumte“ Waldbilder gelingen, haben wir für dich einige Tipps gesammelt. Ob es regnet oder die Sonne scheint – Wälder bieten stets ein vielfältiges Gemisch an Fotomotiven.

Und jede Jahreszeit bringt Besonderheiten, die es wert sind, eingefangen zu werden. Sei es der Frühling mit seinen frischen Farben, das satte Grün des Sommers, die Laubfärbung im Herbst oder der Winter, der die Waldlandschaft wie ein minimalistisches Kunstwerk wirken lässt. Einen noch größeren Einfluss als die jeweilige Saison hat aber das herrschende Licht. Eine stimmige Beleuchtung ist der Schlüssel zu atemberaubenden Aufnahmen. Wir zeigen, wie du den Zauber der Natur optimal einfängst.

In drei Schritten zu zauberhaften Waldfotos

1. Den Tagesablauf planen
Früh am Morgen locken Nebel, herrlich lange Schatten, der Tau auf Gräsern, Spinnennetzen … Mittags kann man Baumkronen gut mit einer Weitwinkeloptik einfangen, z.B. mit dem Superweitwinkel-Objektiv Samyang XP 10mm F3.5 für Canon EF und EF-S Bajonett, das Bilder ohne Fischaugen-Effekt ermöglicht. Und abends taucht die tiefstehende Sonne die Landschaft in ein warmes Licht.

2. Das Licht optimal nutzen
Direkte Sonne sorgt für kräftige Farben und dramatische Schatten. Blätter wirken von hinten beleuchtet intensiver. Ein Standort, bei dem die Sonne von einem Baum verdeckt ist, beugt Blendenflecken vor. Bedeckter Himmel sorgt für geringere Kontraste und vielfältigere Farbtöne.

3. Farbakzente setzen
Halte nach interessanten Farbkombinationen Ausschau. Kräftiges Grün setzt sich gut von dunkler Rinde ab. Dazu passt auch ein strahlend blauer Himmel. Ein mit Blumen bedeckter Waldboden peppt Aufnahmen zusätzlich auf und liefert den einen oder anderen Farbklecks.

Lichtarten effektvoll einsetzen

Je nach Art und Einstrahlwinkel des Lichts entsteht ein ganz eigener Reiz – entsprechend sollte man an die Aufnahmen herangehen. Mit starkem, strahlendem Licht kannst du Lichtungen wunderbar ausleuchten oder freistehende Bäume durch die intensiven Schatten in Szene setzen. Morgens oder ab dem späten Nachmittag werfen die Baumstämme lange, dramatische Schatten. In sehr dichten Wäldern entstehen bei starkem Licht viele dunkle Schatten. Diese Art von Wäldern sollte man deshalb besser meiden.

Eine Gegenlicht-Aufnahme ist für Waldmotive oft ideal, da man eine dramatische Lichtstimmung erhält. Gerade Nebel lässt sich so verstärken. Generell fotografiert man am besten morgens oder am späten Abend. Sollte dir die Sonne durch Blendenflecken oder ausfressende Lichter Probleme bereiten, verbanne diese mithilfe einer Standort-Veränderung hinter einen Baumstamm. An Tagen mit bedecktem Himmel wirken Waldszenen weniger dramatisch. Kein Grund, das Feld zu räumen, denn zu dichten Wäldern passt eine dichte Wolkendecke nämlich wunderbar: Sie fungiert wie eine Softbox und verteilt das Licht gleichmäßiger. So bleiben harte Kontraste außen vor, zudem werden Farben kräftiger dargestellt und mehr Details sichtbar. Halte die Aufnahme so einfach wie möglich. Konzentriere dich auf ein bestimmtes Element, am besten jenes, das dir zuerst ins Auge gefallen ist. Was nicht zur Bildwirkung beiträgt, lasse einfach weg.

Abstrakte Kunstwerke erstellen

Für abstrakte Aufnahmen ist es besonders wichtig, dass du Ausschau nach dem geeigneten Motiv hältst. Als vertikale, gerade Linien eignen sich die dunklen Baumstämme besonders gut. Erfolg bei der Motivsuche verspricht der Tipp, durch die Augen hindurch zu blinzeln, um Details auszublenden und sich so das Bild grob mit den Kontrasten vorstellen zu können. Um einen solch verwischten Effekt zu bekommen, bewege das Stativ mit aufgesetzter Kamera während der Aufnahme hoch und runter. Du musst etwas experimentieren, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Vergiss auch nicht, genügend Speicherkarten mitzunehmen, um ausreichend Spielraum für Wiederholungen zu haben. Einen schönen Effekt erzielst du, indem du das Tempo des Auf- und Abschwenkens mit der Verschlusszeit optimal kombinierst. Die besten Effekte entstehen vor allem an trüben Tagen mit bedecktem Himmel. Aber auch Wintertage sind gut geeignet. So geht’s:

1. Belichtungszeit einstellen
Wähle bei deiner Kamera den manuellen Modus »M« (alternativ kannst du auch die Blendenautomatik wählen) und wähle eine Verschlusszeit im Bereich zwischen 10 Sekunden und 1/15 Sekunde.

2. Kamera ausrichten
Ein stabiles Stativ ist sehr wichtig, idealerweise mit einem 3-Wege-
Kopf (z.B. Manfrotto 190 Set). Richte die Kamera so aus, dass sie in der vertikalen Achse schwenkbar ist. Falls bei der Aufnahme auch nur eine leichte, vertikale Abweichung auftritt, wird diese auf dem Bild sichtbar.

3. Kamera schwenken
Bewege die Kamera kontinuierlich auf und ab. Mit einem Fernauslöser beugst du horizontalen Abweichungen vor. Um einen fließenden Übergang zu bekommen, beginne mit der vertikalen Bewegung und betätige erst dann
den Auslöseknopf.

Tipps für perfekte Waldfotos

Weiße Flächen vermeiden
Ein bedeckter Himmel erscheint in der Aufnahme als weiße Fläche. Am besten fotografierst du in Telestellung, um diese Bildbereiche auszublenden. Die hellen Flächen verwirren zudem das Messsystem der Kamera, sodass das Bild unterbelichtet wird. Eine Belichtungskorrektur um »+1« ist sinnvoll.

Weg mit dem Stativ
Baumkronen fotografiert man oft steil nach oben. Das führt entweder zu einem steifen Nacken oder, wenn die Kamera auf ein Stativ geschraubt ist, zu einer endlosen Fummelei. Lege dich einfach mit der Kamera in der Hand auf den Boden! Aber: Nach Regenschauern legst du lieber eine Plastiktüte unter.

Der frühe Vogel …
… fängt auch Nebel und Morgentau ein, diese verleihen Bildern Frische. Morgens ist zudem kaum mit Wind zu rechnen, das Laub bleibt unbewegt und erscheint so auf den Fotos nicht verwischt.

Silhouetten fotografieren
Einzelne Bäume lassen sich bei Sonnenauf- oder -untergang wunderbar als Silhouette einfangen. Belichte dazu den hellen Himmel richtig. Doch auch nachts kann man in Wäldern fotografieren: Sternspuren über dem Waldhimmel haben etwas Magisches.

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