13.11.2019

Fantasievolle Porträtfotografie: Der LauraHelena Style

FotoErhardt mit Laura Helena im Gespräch über Zukunft und Vergangenheit, Social Media und den LauraHelena-Style.

Laura du bist Trainerin und Fotografin, in der Reihenfolge? Hat sich das über die Jahre geändert?

Da meine Bilder sehr stark bearbeitet sind, würde ich mich sogar eher als Künstlerin bezeichnen. Ich zeichne oftmals eigene Texturen oder bediene mich einiger Techniken des digital paintings. Und das hat sich tatsächlich geändert, ich habe 2010 mit der Fotografie begonnen. 2013 gab ich dann allerdings meinen ersten Workshop. Daraufhin wurde mir schnell klar – dass wird mein Steckenpferd. Ich möchte Wissen weitergeben. Fotoshootings mit Privatkunden mache ich eher zwischendurch, aber nach wie vor sehr gerne.

Dein Bildstil ist sehr besonders: Wer bucht Laura Helena denn als Fotografin?

Das sind ganz normale Leute, welche einmal in eine andere Rolle schlüpfen möchten. Sie möchten etwas erleben. Es sind zum Großteil Kundinnen. Diese werden professionell gestyled und bekommen ein Kostüm gestellt. Also einmal das Komplettpaket. Das Shooting findet fast immer draußen statt, wir gehen danach noch einen Kaffee trinken – ganz locker also. Denn am wichtigsten ist die zwischenmenschliche Basis. Nur wenn die stimmt bekommen Bilder einen besonderen Touch.

Mit ihrem märchenhaften Bildstil fällt Laura Helena auf.

Die Nachbearbeitung nimmt bei dir vermutlich mehr Zeit in Anspruch. Wann bist du mit einem Bild zufrieden?

Zeitlich ist das gar nicht so viel, ich bin mittlerweile sehr schnell. Pro Kundenbild bin ich etwa 15 Minuten beschäftigt. Das setzt aber voraus, dass die Datei aus der Kamera bereits so perfekt wie möglich sein muss. Bei Kundenbildern bin ich dann auch schnell zufrieden, denn es geht da ja darum, dass abzuliefern, was der Kunde sich wünscht. Genau auf diese Wünsche gehen wir schon zuvor im E-Mail-Kontakt ein, sodass ich perfekt vorbereitet bin. Schwieriger ist es bei freien Arbeiten, wenn ich mich richtig austoben kann. Da muss ich dann auch mal eine Nacht drüber schlafen oder das Bild sogar längere Zeit weglegen. Wenn ich aber zufrieden bin, höre ich sofort auf es zu bearbeiten. Das ist einfach so ein Bauchgefühl. Das empfehle ich auch: Gerade als Anfänger macht man oft viel zu viel. Weniger ist manchmal mehr.

Du gibst ja viele Workshops: Was sind häufige Probleme der Leute, welche Tipps gibst du ihnen?

Das ist total unterschiedlich, vom reinen Hobbyfotografen über Studenten bis hin zum gestandenen Profi ist da alles dabei. Die meisten suchen Inspiration, wollen raus aus ihrem üblichen Trott und etwas Neues ausprobieren. Was viele interessiert ist neben der Fotografie und der Bearbeitung auch die Organisation, gerade was Kostüme angeht. Und die Teilnehmer wollen etwas erleben, zum Beispiel die Arbeit mit einem professionellen Modell in einer tollen Location. Zudem sind sie interessiert an Themen wie Storytelling und Symbolik, denn Bilder sind einfach noch fesselnder, wenn sie etwas aussagen.

Was kannst du Neulingen in Sachen märchenhafte Fotografie denn mit auf den Weg geben?

Einsteigern empfehle ich, auf ein richtig gutes Objektiv zu achten. Die Kamera ist eher zweitrangig. Im Fantasievollen Bereich ist die Technik ohnehin nicht so wichtig wie die Idee – seid also kreativ, erzählt Geschichten! Gerade damit kann man sich heute noch richtig von der Masse absetzen, denn das rein handwerkliche beherrschen sehr viele. In Sachen Photoshop sollte man sich rantasten, lernt Grundkenntnisse, um einen fantasievollen Stil anwenden zu können. Und macht dann auch nur das, was ihr könnt. Im Zweifel sollte man sich da wirklich zurückhalten. Und nie vergessen – Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich habe Jahre gebraucht, um meine Arbeit zu perfektionieren und bin immer noch dabei, besser zu werden.

Für Laura stehen meist ganz normale Menschen vor der Kamera, die sich verwandeln und aus sich herausgehen möchten.

Wie bildest du dich denn weiter?

Ich besuche mindestens zweimal im Jahr ein Coaching oder einen Workshop. Aktuell bilde ich mich insbesondere im Bereich Business weiter. Und ich tausche mich viel mit anderen Künstlern aus. Ich habe ja auch das Glück, viel rumzukommen und lerne da immer wieder sehr spannende Menschen kennen. Aus diesen Gesprächen oder Vorträgen nehme ich sehr vieles mit. Wenn ich konkrete Tipps brauche ist es aber auch einfach oft Google, Youtube oder Video2Brain.

Im Bereich Social Media stehst du super da und hast viel Interaktion, auch heute noch. Was hast du da gemacht und gelernt?

Ich habe mich schon sehr früh bei Plattformen wie Facebook angemeldet, an meine ersten 1.000 Fans im Jahr 2012 erinnere ich mich noch genau. 2013 hatte ich dann 2.000 Fans, und ab dann ging es richtig durch die Decke. Das kam insbesondere dadurch, dass ich nicht mehr nur schöne Bilder gepostet habe. Klingt komisch, aber die Follower stumpfen irgendwann ein bisschen ab und nehmen diese Bilder nicht mehr wirklich wahr. Die Community wollte auch wissen, wer ich bin, was ich mache, wollte Techniken von mir lernen. Sie wollte einfach mehr sehen als immer nur finale Ergebnisse. Bis heute habe ich sehr treue Fans, die auch oft schon auf Workshops waren und immer wieder gerne mit mir interagieren – auch online.

Deine Einschätzung: Ist Fotografieren noch ein Traumberuf? Unter welchen Voraussetzungen?

Ich bin ziemlich organisiert und strukturiert. Als kreativer Mensch sollte man Zettel und Stift immer bereithalten, das hilft und nimmt den Druck raus. Klassische Fotografen haben es schwer und die Ausbildung macht einen noch nicht direkt erfolgreich. Dass es sich hierbei nicht um Zuckerschlecken handelt wird mir jeder bestätigen, der sich für den Weg des klassischen Fotografen entschieden hat. Dazu ist Selbstständigkeit immer mit viel Arbeit und einigen Überraschungen verbunden – positiv wie negativ. Man muss sich von der Masse abheben – und das insbesondere durch die eigene Persönlichkeit. Wenn du und andere vergleichbare Arbeit machen, wird der gebucht, den die Menschen sympathischer finden.

Laura Helena arbeitet als Trainerin & Fotografin deutschland- und weltweit. Ihr Fokus liegt auf Workshops und Vorträgen. Die Bilder im typischen LauraHelena-Style sind in aller Munde und versetzen Betrachter immer wieder ins Staunen.

laurahelena-photography.com

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