08.08.2019

Eine Hochzeit fotografieren

Hochzeiten sind der Brennpunkt überschäumender Gefühle. Dieser Tag, gefüllt mit Freudentränen und Lachern, pendelt zwischen extremer Anspannung und emotionaler Befreiung, liefert unglaublich viele Motive. Also Kamera ans Auge und einfach abdrücken? Natürlich nicht. Die unwiederbringlichen, einzigartigen Momente einer Hochzeit werden in vielen Jahren nur dann dieses prickelnde Gefühl bei den Betrachtern wecken, wenn die Szenen in eine perfekte fotografische Bildsprache übersetzt wurden. Das ist der Kern emotionaler, kreativer Hochzeitsfotografie: Die Träume des Hochzeitspaares wahr werden zu lassen, für immer erlebbar.

Bilder-Checkliste

Natürlich fragt man sich als Fotograf vor der Hochzeit: Welche Motive muss ich hinterher unbedingt auf der Speicherkarte haben? Dabei solltest du aber nicht vergessen, diese Frage auch dem Brautpaar zu stellen. Denn jeder legt auf andere Dinge wert. Auch die Frage des Bildstils ist nicht unerheblich: Eher klassisch oder reportagig? Lieber etwas frecher? Und auch bei den Motiven solltest du dich vor allem auf die Braut einstellen: Das Foto mit der Oma, die Tischdeko, eine Totale der festlichen Location – alles unwiederbringlich, wenn es am Hochzeitstag vergessen wurde zu fotografieren.

Getting ready: Die Stunden vor der Trauung bieten jede Menge tolle Momente – die Aufregung des Brautpaares, das Ankleiden, gerührte Brautmütter, … Wichtigster Tipp: Auch mal nah ran und Details, zum Beispiel der Kleidung, in Großaufnahme festhalten.

Motive in der Kirche: Ob, wie und von wo du in der Kirche fotografieren darfst und sollst, musst du vorher mit dem Pfarrer und dem Brautpaar besprechen. Vergiss nicht auch Außenaufnahmen, eine Totale der geschmückten Kirche voller Hochzeitsgäste. Und schau während der Trauung auch mal nach hinten – die eine oder andere Träne lässt sich bestimmt einfangen.

Hier kommt die Braut: Der Einzug der Braut, traditionell an der Seite ihres Vaters, ist eine Pflichtaufnahme in der Kirche.

Der Ringtausch: Noch so ein Moment, den du nicht verpassen darfst. ISO sicherheitshalber etwas höher (gilt generell für die Aufnahmen in der Kirche), fokussieren auf den Ring und mit offener Blende für eine schön kurze Schärfentiefe fotografieren.

Der Kuss: Blende etwas schließen – hier sollten beide scharf ins Bild – und aus gebührender Entfernung den quasi finalen Moment der Trauung festhalten.

Konfettiregen: Jetzt schnell raus vor die Kirche, wo sich die Gesellschaft versammelt – und mit Blüten, Reis, Konfetti, Seifenblasen die frisch gebackenen Eheleute begrüßt. Wichtig: Passende Verschlusszeit wählen, um die fliegenden Teile gut ins Bild zu bekommen; sollen sie scharf sein und willst du auch die im Zweifel schnelle Bewegung des Brautpaares sicher einfrieren, wähle 1/320 Sekunde oder weniger.

Die Gratulanten: Wenn nun alle dem Hochzeitspaar in die Arme fallen, solltest du nicht die Familie und die wichtigsten Freunde verpassen – rührende Bilder sind da garantiert; vor allem auch, wenn Kinder gratulieren.

Gruppenaufnahmen: Ob gestellte Bilder in verschiedenen Zusammensetzungen oder auch einfach locker zusammenstehende Gruppen – auf Hochzeiten treffen sich Menschen oft das erste Mal seit Jahren wieder. Schön, wenn der Fotograf das einfängt.

Die gedeckten Tische: Bevor die Gäste sich hinsetzen, sollte man als Fotograf einige Zeit haben, um die Tische und die vielen netten Details, die Deko, die Blumen zu fotografieren.

Tanz & Party: Nach dem Eröffnungstanz, den man fotografisch nicht verpassen sollte, gilt es die ausgelassene Stimmung auf der Tanzfläche einzufangen. Gerne mit etwas Blitz (ISO hoch, sonst wird es hinten zu dunkel!).

Das ideale Kamerasystem

Vor dem Kauf einer neuen Kamera, oder dem Wechsel von einem System auf ein anderes, sollte man sich vorab einige Fragen ganz ehrlich beantworten. Wer den Luxus hat, noch nicht durch den Kauf vieler Objektive an ein System gebunden zu sein, sollte vor allem überlegen: Was muss die Kamera wirklich können?

In der Spiegelreflexklasse werden Reportagefotografen früher oder später bei Canon oder Nikon landen. Unsere Empfehlungen sind in der Klasse die Canon EOS 5D Mark IV und die Nikon D850 – alternativ kannst du auch eine Canon EOS 6D Mark II oder eine Nikon D750 nehmen. Wichtig ist auch die Wahl der Objektive. Mit einem Standardzoom wie dem exzellenten und preisgünstigen Tamron 24-70mm f/2,8, einer lichtstarken Reportage-Optik und einem langen Zoom mit 70-200 mm bist du bestens gerüstet.

Aber auch spiegellose Systemkameras erfreuen sich bei Hochzeitsfotografen steigender Beliebtheit. Dafür gibt es viele Gründe. Sie sind zum Beispiel kompakter und leichter als die klassischen DSLRs. Da der Schwingspiegel wegfällt, können DSLMs vor allem in der Gehäusetiefe viel schmaler gebaut werden. Zudem gibt der digitale Sucher ein gutes Feedback, wie die Bilder denn fertig belichtet aussehen. Ganz vorne ist hier Sony mit der Alpha 7III, aber auch Fujifilms X-T3 und die MFT Kameras Olympus OM-D E-M1 Mark II und Panasonic G9 machen einen ausgezeichneten Job.

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