19.05.2021

Drei Systemkameras für anspruchsvolle Filmer

Videos in Full-HD- und 4K-Auflösung gehören längst zur Grundausstattung einer modernen Systemkamera. Dazu bieten selbst preiswerte Modelle einen häufig flotten Autofokus und schicke Video-Effekte.

Während Hobby-Filmer damit durchaus zufrieden sein werden, benötigen professionelle Videografen weitaus mehr, um auf hohem Niveau arbeiten zu können.

Einige Kamera-Hersteller haben deshalb spezielle Systemkamera-Modelle entwickelt, die gezielt mit umfangreichen Film-Eigenschaften ausgestattet sind. Das umfasst weitreichende Einstellmöglichkeiten sowie Anschlüsse für weiteres Film-Zubehör.

Du suchst nach einer Kamera mit umfangreichen Video-Eigenschaften? Mit diesen drei Modellen bist du für den nächsten Dreh bestens gerüstet.

Nikon Z 6: Ideal für Video-Reportagen

Die Stärke der Nikon Z 6 liegt in ihrer guten Balance aus Foto- und Video-Eigenschaften. Das kann zum Beispiel bei Hochzeitsreportagen von Vorteil sein. Egal, ob sich das Brautpaar Fotos oder Videos wünscht – die Z 6 ist für beide Einsatzbereiche ideal vorbereitet.

Bewegtbilder filmt das spiegellose Nikon-Z-Modell in Ultra-HD-Auflösung, also mit 3.840 x 2.160 Pixeln, und nimmt dabei 30 Bilder pro Sekunde auf. In Full HD sind sogar Zeitlupen mit 120 Bildern in der Sekunde möglich. Um sehr detailreiche Aufnahmen zu liefern, findet in der Kamera ein sogenanntes „Oversampling“ statt.

Dabei zeichnet die Kamera intern in 6K-Auflösung auf und gibt das Material anschließend als 4K-Video aus. Dazu kommt eine Farbtiefe von 10 Bit, was Filmern einen umfangreichen Spielraum in der Nachbearbeitung eröffnet. Durch den am Sensor verbauten Bildstabilisator werden Filmaufnahmen mit der Z 6 deutlich ruhiger aufgenommen.

Zudem sorgt der große Durchmesser des Z-Bajonetts für einen hohen Lichteinfall, was der Schärfe in den Bildecken zugute kommt. Einige der neuen Z-Objektive sind außerdem so konstruiert, dass das sogenannte „Focus Breathing“ minimiert wird.

Dadurch wird weitgehend vermieden, dass sich der Bildwinkel während des Fokussierens verändert. Der Mikrofon-Pegel kann manuell eingestellt werden. Für professionellen Sound bietet die Z 6 einen 3,5-mm-Klinkeneingang für ein externes Mikrofon und einen 3,5-mm-Klinkenausgang für einen Kopfhörer.

Nikon hat für die Z 6 ein „Z 6 Essential Film Kit“ geschnürt, das neben diversen Zubehör-Halterungen (Kamera-Rig) auch zwei Akkus, ein HDMI-Kabel, den FTZ-Adapter für die Verwendung von F-Nikkor-Objektiven und einen Atomos-Ninja-V-Monitor enthält.

Dazu kann die Z 6 sogar in einem von Apple entwickelten ProRes-RAW-Format aufzeichnen und an das Atomos-Gerät ausgeben.

Systemkameras

Nikon Z6II

Wer wert auf neuestes Equipment legt, der greift zur aktualisierte Version Nikon Z 6II. Sie bietet auf der einen Seite viele Leistungsdaten ihres Schwestermodells – im Hinblick auf Sensorauflösung, ISO-Empfindlichkeit, OLED-Sucher und 5-Achsen-Stabilisator – auf der anderen aber starke Optimierungen.

Zu den Neuerungen zählen unter anderem der neue Dual-Expeed-6-Bildprozessor, mit dem 14 Bilder pro Sekunde bei 24,5 Megapixeln Auflösung möglich sind. Verbessert hat sich auch das Autofokussystem.

Nicht nur ein verbessertes Tracking von bewegten Motiven ist gegeben, sondern auch das automatische Scharfstellen auf Augen und Gesichter – bei Menschen sowie auch bei Tieren.

Darüber hinaus ist das AF-System um ein EV empfindlicher. Das macht bei kritischen Lichtsituationen, etwa in der Dämmerung oder bei Mondschein, das Fokussieren automatisch möglich. Dafür kommt der Modus „Low-Light-AF“ zum Einsatz.

Mit der Nikon Z6 II wurden auch erweiterte Videofunktionen hinzugefügt, darunter das N-Log-Gamma für die Aufnahme von flach aussehenden Aufnahmen, die den Dynamikbereich maximieren, und HLG (HDR) für die Aufnahme von HDR-fähigem Material.

Weitere Ergänzungen sind die Möglichkeit, hochwertige 10-Bit-Daten über HDMI auszugeben und eine elektronische VR-Funktion für reibungslose Aufnahmen aus der Hand.

Olympus OM-D E-M1 Mark III: Für Aufnahmen bei jedem Wetter

Mit der OM-D E-M1 Mark III hat Olympus eine spiegellose Systemkamera vorgestellt, die vor allem bei Außenaufnahmen bei rauem Wetter eine gute Figur macht. Die robuste DSLM ist rundum gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet und bleibt selbst bei eisigen Temperaturen bis minus zehn Grad Celsius einsatzbereit.

Dadurch steht auch Film-Drehs im Schnee, bei Regen und in sandiger Umgebung nichts im Wege. Die E-M1 Mark III fällt insgesamt sehr kompakt und leicht aus und empfiehlt sich damit als gute Film- und Fotokamera für Reise-Reportagen. Bei der Video-Auflösung bedient Olympus bis zu Cinema 4K mit 4.096 x 2.160 Pixeln bei 24 Bildern pro Sekunde.

In UHD-Auflösung sind 30 Bilder und in Full HD sogar Zeitlupen mit bis zu 120 Bildern in der Sekunde möglich.

Ein echtes Highlight ist die eingebaute Hybrid-Bildstabilisierung, die fünf Achsen ausgleicht und den Bildstabilisator am Sensor der Kamera mit der optischen Stabilisierung kompatibler Objektive kombiniert. Das führt zum Beispiel in Verbindung mit dem M.Zuiko Digital ED 12-100 mm f/4 IS PRO zu einer extrem ruhigen Aufnahme aus der freien Hand.

Filmer haben die Möglichkeit, mit OM-Log400 aufzuzeichnen, was den Spielraum in der Nachbearbeitung erhöht. Der Autofokus arbeitet sehr schnell und leise.

Durch die Touchscreen-Funktionalität des Monitors kann der Fokuspunkt sehr leicht mit dem Finger auf dem Display versetzt werden. Das klappt auch während der laufenden Aufnahme.

Zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen ermöglichen die Verwendung eines externen Mikrofons und eines Kopfhörers. Der Audiopegel kann manuell eingestellt werden.

Systemkameras

Panasonic Lumix S1H: Die Profi-DSLM mit 6K-Auflösung

Seit Jahren gehört Panasonic zu den Top-Herstellern, wenn es um die Entwicklung professioneller Video-Eigenschaften in spiegellosen Systemkameras geht. Neben der viel gelobten Lumix GH5S mit dem kleinen Four-Thirds-Sensor hat Panasonic mit der Lumix S1H auch ein starkes Profi-Modell mit einem großen Vollformatsensor im Angebot.

Die eingebauten Funktionen zählen zu den besten, die man derzeit in einer Systemkamera bekommen kann. Dazu gehört eine Video-Aufzeichnung in extrem hoher 6K-Auflösung mit 24 Bildern pro Sekunde.

Panasonic hat dazu extra ein eigenes Kühlsystem in die Kamera integriert, um einer Überhitzung während der Aufnahme entgegenzuwirken. Darüber hinaus sind Aufnahmen in Cinema-4K-Auflösung mit 30 Bildern, in UHD mit 60 Bildern und in Full HD mit bis zu 120 Bildern in der Sekunde möglich.

Die Lumix S1H ist rundum gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und erleichtert Freihandaufnahmen dank eines eingebauten 5-achsigen Bildstabilisators direkt am Sensor. Um möglichst viel Spielraum in der Nachbearbeitung bieten zu können, zeichnet die Kamera mit V-Log und V-Gamut auf. Das V-Log führt zu einer Aufnahme mit über 14 Blendenstufen.

Zudem erreicht der Sensor eine gute Bildqualität bei schwachem Licht. Auch Anschlüsse gibt es reichlich: Dazu gehören ein HDMI-Anschluss wie auch zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für ein Mikrofon und einen Kopfhörer.

Wer stattdessen mit einem professionellen XLR-Audio-Kabel arbeiten möchte, kann zusätzlich den separat erhältlich DMW-XLR1-Adapter anschließen. Der Autofokus arbeitet flott und lässt sich unter anderem über das schwenk- und neigbare Touch-Display steuern.

Systemkameras

Fazit

Alle drei vorgestellten Systemkameras machen in puncto Video einen hervorragenden Job. Die Olympus OM-D E-M1 Mark III überzeugt durch ihre Robustheit, ihre kompakten Abmessungen und den erstklassigen Bildstabilisator. Die Panasonic S1H ist bis an den Rand mit professionellen Video-Funktionen gefüllt.

Dazu gehören unter anderem die Aufnahme in hoher 6K-Auflösung und V-Log mit einem Dynamikumfang von über 14 Blendenstufen. Der Preis hat es mit 3.699 Euro allerdings in sich. Aus diesem Grund bietet die Nikon Z 6 in diesem Vergleich das beste Preisleistungsverhältnis.

Die Kamera vereint eine Ultra-HD-Auflösung, einen stabilisierten Vollformatsensor, Anschlüsse für HDMI, Mikrofon und Kopfhörer sowie Aufnahmen im ProRes-RAW-Format für nur 1.798 Euro inklusive Zoomobjektiv NIKKOR Z 24–70 mm 1:4 S. Da kann man wirklich nicht meckern.

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