04.03.2021

Drei Objektive für den Einstieg ins Canon-R-System

Mit der EOS R ist Canon Ende 2018 recht spät in die Klasse der Vollformat-DSLMs eingestiegen. Dementsprechend gab es zu Beginn nur wenige RF-Objektive für das noch junge System. Inzwischen hat Canon das Objektiv-Portfolio kontinuierlich ausgebaut. Neben sehr lichtstarken und dadurch recht kostspieligen Profi-Objektiven gibt es einige preiswertere Alternativen, die auch Hobbyfotografen den Einstieg in das spiegellose Vollformat-System ermöglichen. Darüber hinaus hat Samyang mit preislich interessanten RF-Festbrennweiten nachgelegt.

Du möchtest möglichst preiswert in Canons EOS-R-System einsteigen und suchst noch nach geeigneten Objektiven? Wir haben drei Tipps für dich.

Kompakte Festbrennweite:
Canon RF 35 mm f/1,8 Macro IS STM

Das Canon RF 35 mm f/1,8 Macro IS STM ist ein Makro-Objektiv, das dank seiner Brennweite neben Nahaufnahmen auch sehr gut für die Street- und die Reisefotografie geeignet ist. Selbst Porträt-Aufnahmen mit etwas mehr Hintergrund im Bild sind mit dieser Optik kein Problem. Dank der hohen Lichtstärke lässt sich die Blende bis auf f/1,8 öffnen und ermöglicht damit Freisteller mit schönem Bokeh. Die Festbrennweite fällt sehr kompakt und mit nur 305 Gramm auch angenehm leicht aus. Der kürzeste Aufnahmeabstand beträgt 17 Zentimeter ab der Sensorebene. Das ermöglicht zwar schöne Nahaufnahmen, Makro-Fotografen müssen sich dennoch mit einer Einschränkung arrangieren. Das Canon RF 35 mm f/1,8 Macro IS STM kann Motive nur im Maßstab 1:2 aufnehmen. Für eine Aufnahme in Originalgröße, also im Maßstab 1:1, muss bislang noch ein entsprechendes DSLR-Makroobjektiv per EF-EOS R-Adapter an der EOS R-Kamera angeschlossen werden. Zur Ausstattung der 35-mm-Festbrennweite
gehören sowohl ein eingebauter Bildstabilisator als auch ein flotter STM-Schrittmotor für den Autofokus. Da der STM-Motor gleichmäßige Fokusverlagerungen mit sich bringt, ist das Objektiv auch für Videoaufnahmen geeignet. Der Preis liegt bei rund 550 Euro.

Ein vielseitiges und hochwertiges 35mm-Objektiv, das ideal für Street-, Reise- und Nahaufnahmen ist.

Konstante Lichtstärke:
Canon RF 24-105 mm f/4L IS USM

Ist ein Zoom-Objektiv für den System-Einstieg gewünscht, dann gibt es zwei preislich recht ähnliche Optionen. Das Canon RF 24-105 mm f/4L IS USM schlägt mit rund 1.200 Euro zu Buche. Das Canon RF 24-240 mm f/4-6,3 IS USM bietet mehr als doppelt so viel Brennweite und kostet rund 1.000 Euro. Wer sich in erster Linie möglichst viel Zoom wünscht, wird sicherlich zum 24-240 mm greifen. Wir würden für den System-Einstieg dennoch eher zum 24-105 mm raten. Warum? Weil das 24-105 mm eine durchgängige Blendenöffnung bei f/4 zu bieten hat. Beim 24-240 mm sinkt die Lichtstärke bei zunehmender Telestellung von f/4 bis auf f/6,3. Für Porträtaufnahmen und für Bilder bei abnehmendem Licht sind Fotografen mit der konstanten Blendenöffnung f/4 des 24-105 mm insgesamt besser aufgestellt. Sollte bei schwachem Licht auch die Blende f/4 nicht mehr ausreichen, um mit dem Objektiv verwacklungsfrei aus der Hand zu fotografieren, dann spielt der eingebaute 5-Stufen-Bildstabilisator seine Stärke aus. Dazu kommt ein schneller und treffsicherer Nano-Ultraschall-Autofokus. Das Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und besitzt neben Einstellrädern für den manuellen Fokus und für die Zoomstellung zusätzlich auch noch einen Objektiv-Steuerring, der sich zum Beispiel mit der Blendenwahl belegen lässt.

Der Brennweitenbereich von 24-105mm deckt den Weitwinkel, Standard- und Telezoombereich ab.

Preistipp für Landschaftsfotografen:
Samyang AF 14 mm f/2,8 RF

Im Ultra-Weitwinkelbereich gibt es im RF-Portfolio bislang nur wenige Möglichkeiten. Canon hat zwar mit dem RF 15-35 mm f/2,8L IS USM ein lichtstarkes, professionelles Weitwinkelzoom im Angebot – dessen Preis fällt mit rund 2.500 Euro aber recht happig aus. Wer preiswert Landschaften fotografieren möchte, kann sich beim Hersteller Samyang umschauen. Das Samyang AF 14 mm f/2,8 RF geht für rund 620 Euro über den Ladentisch. Das ist zwar immer noch nicht wirklich günstig, es darf im Vergleich zum 15-35 mm aber durchaus als Schnäppchen gelten. Die Blende des Samyang 24 mm lässt sich bis auf f/2,8 öffnen. Dadurch muss bei abnehmendem Licht nicht immer sofort ein Stativ zur Hand sein. Davon abgesehen sind mit dieser Blende auch leichte Nahaufnahmen vor unscharfem Hintergrund möglich. Der Mindestaufnahmeabstand beläuft sich auf 20 Zentimeter ab der Sensorebene. Mit den 14 Millimetern deckt das Objektiv einen Aufnahmewinkel von 113,9 Grad ab. Durch die Dichtung am Metallbajonett wird der Sensor der Kamera gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Fokussiert wird über einen Schrittmotor (STM), der sich auch für Videos eignet. Wer auf den Autofokus verzichtet, kann sogar noch mehr sparen. Das Samyang MF 14 mm f/2,8 RF kostet nur rund 420 Euro.


Unser Fazit:
Der Einstieg in das R-System ist nicht allzu preiswert

Wer in ein neues System einsteigt, wird sich das gut überlegen. Neben der Kamera sind vor allem die Objektive der größte Kostenfaktor. Da Canon im RF-Portfolio sehr stark auf lichtstarke Objektive setzt, gibt es nur wenige Optionen für Hobbyfotografen mit kleinerem Budget. Das Canon RF 35 mm f/1,8 Macro IS STM ist zumindest ein guter Anfang. Wer bereits mit Canon-Vollformat-DSLRs fotografiert, tut gut daran, die vorhandenen Objektive erst einmal weiter zu nutzen und nur Stück für Stück durch RF-Objektive zu ersetzen. Aktuell mangelt es einfach noch an der nötigen Konkurrenz durch Drittanbieter, um günstigere Preise zu erreichen. Samyang ist hier ein erster Lichtblick. Auch Laowa hat RF-Objektive im Programm. Bleibt zu hoffen, dass weitere Hersteller nachziehen.

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