26.05.2020

Die beste Vlogging-Kamera: Sony ZV-1

»Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden.«
– Alexander Solschenizyn

ICH WILL INS FERNSEHEN – Minütlich werden auf YouTube über 400 Stunden Videomaterial hochgeladen, und pro Tag werden über eine Milliarde Stunden an Videos angesehen. Da ist es nur logisch, dass viele – ein Thema und ein gewisses Mitteilungsbedürfnis vorausgesetzt – gerne auf den Vlogging-Zug aufspringen möchten.

Zwischen guten Ideen und einem funktionierenden Video-Kanal steht allerdings eine gemeine Hürde: Die Technik. Ich selbst produziere Videos für den Foto Erhardt YouTube-Kanal. Mein Workflow entwickelt sich noch immer stetig weiter, und ich kann von vielen kleinen Querelen berichten, die oftmals zum Haareraufen einladen.

Beispiele gefällig? Aber gerne doch.

SO GEHT’S IN DIE HOSE

Die Schärfe an der falschen Stelle kann eine komplette Produktion ruinieren. So ein Autofokus hat manchmal ein sehr seltsames Eigenleben. Ich fokussiere deshalb mittlerweile fast immer manuell.

Aber auch das muss sitzen.

Eine falsch gewählte Farbgebung und Fehlbelichtungen können bis zu einem gewissen Grad korrigiert werden. Klar, die richtige Kamera vorausgesetzt kann auch in RAW gefilmt werden, dann ist der Spielraum deutlich größer.

Aber ich kenne niemanden, der sich die Arbeit und vor allem die riesigen Datenmengen antun möchte. Wer (ich gebe es offen zu: wie ich) schon mal Videos überbelichtet hat, weiß wie sich das anfühlt, ein komplettes Projekt in die virtuelle Tonne treten zu dürfen.

Ein schlechter Ton macht einen ganzen Film zunichte. Wer nichts zu sagen hat, tut gut daran, schöne Bilder mit Musik zu unterlegen.

Das geht aber nicht immer. Und die Liste potenzieller Fehler ist lang: Zu leise, übersteuert, zuviel Hall, zu laute Umgebungs- oder Störgeräusche, dumpf, knisternd… hier kann wirklich einiges schief laufen.

DER EINSAME WOLF

Allein diese Fehlerquellen geben Dir vielleicht schon eine ungefähre Idee davon, warum irrsinnig viele Menschen für eine Film- oder Fernsehproduktion benötigt werden. Als Vlogger stehst Du aber höchstwahrscheinlich allein mit dem Projekt da.

Du bist Redaktion, Visagist/-in, Hauptdarsteller/-in, Kameramann/-frau, Tontechniker/-in, Editor und Publizist/-in in einem.

Da kommt Freude auf.

Die Inhalte wird Dir niemand abnehmen können. Vor der Kamera zu sprechen muss man üben. Ob und wieviel Make-Up Du benötigst, um vor der Kamera gut auszusehen, entscheidest Du selbst. Wer zu Deiner Zielgruppe gehört und wie Du diese erreichst: Dein Ding. Aber zum Thema Technik habe ich eine gute Nachricht:

Du bekommst nun eine Kamera, die Dir auf Knopfdruck sauberes Material liefert. Im Klartext: Gutes Bild und guten Ton kannst Du ohne Einarbeitung einfangen. Wirklich, ich hab’s ausprobiert.

DIE KAMERA

Die 294 Gramm leichte Sony ZV-1 verspricht mit ihren 10,5 x 6,0 x 4,4 Zentimetern schon beim ersten Kontakt, eine immer-dabei-Lösung zu werden. Das Gehäuse wirkt wertig, und das Zeiss-Logo auf der Vorderseite verspricht eine exzellente Abbildungsleistung.

Bei dieser kompakten Größe verwundert es wenig, dass ein Sucher fehlt. Den braucht es aber auch nicht. Das dreh- und schwenkbare Display macht die Video- und Bildgestaltung angenehm unkompliziert. Und apropos Display:

Klappt man das Display aus, schaltet sich die Kamera automatisch ein und ist sofort einsatzbereit. Wird das Display zugeklappt, schaltet sich die Kamera mit ein paar Sekunden Verzögerung wieder aus. Das ist wirklich klasse gelöst, den On-Off-Button habe ich nicht ein einziges Mal verwendet.

Man sieht es ihr eigentlich nicht an, aber die Sony ZV-1 ist ein echter Vlogging-Profi.

Nun ist der Witz einer Vlogging-Kamera, dass man eben schnell zu guten Ergebnissen kommt, und hier trumpft die Sony ZV-1 richtig auf. Ich wollte die Kamera benutzen, ohne sie vorher (mitunter aufwendig) über das Menü an meine persönlichen Vorlieben anzupassen.

Ich gestehe: Ich tüdel gerne an Kameras herum und programmiere sie regelrecht auf mein kreatives Schaffen.

Hier fand ich aber interessant, was das Teil so aus dem Karton heraus abliefert. Und ich mache es kurz: Läuft.

Eine sehr offensichtliche Aufnahmetaste startet die Video-Aufnahme (mit leichter Verzögerung), Augen werden dann automatisch erkannt und fokussiert, der Hintergrund wird weichgezeichnet. Mit einem Druck auf die C1-Taste wird das gesamte Bild scharf wiedergegeben – und zwar sofort.

Nur beim Ton habe ich sofort nachgeholfen, allerdings nicht über das Menü. Zum Lieferumfang gehört ein Windschutz, der auf den Blitzschuh geschoben wird. Wenn auch optisch fragwürdig: Den würde ich nie wieder abnehmen.

Das Wummern des Windes ruiniert eine Tonspur. Der kleine Puschel verhindert genau das, und will meistens separat erworben werden.

Danke, Sony, dass er dabei liegt – alles richtig gemacht.

Kleiner Puschel, große Wirkung – der mitgelieferte Windschutz ist Gold wert.

Für die Techniker: In 4K zeichnet die Kamera mit bis zu 30 fps auf, in Full HD dürfen’s bis zu 120 fps sein, wahlweise in XAVC S oder AVCHD. Wer das jetzt nicht verstanden hat: Nicht damit belasten. Das Bild ist gut.

Der Akku wird per USB in der Kamera aufgeladen, ein Kabel liegt bei, ein Ladegerät nicht. Ich persönlich hätte mir ein separates Ladegerät gewünscht, denn der kleine Akku ist die Achillesferse der kleinen Kamera. Ein, zwei Ersatzakkus solltest Du einplanen. Safety first.

Ach ja, fotografieren kann mit der Sony selbstverständlich auch. Das Objektiv entspricht dem der Sony DSC-RX100 III, IV und V (umgerechnet 24-70 mm bei Blende f/1.8-2.8), der Sensor ist ein 20,1 Megapixel auflösender 1-Zoll Exmor RS.

Die Kamera arbeitet mit Kontrast- und Phasen-Autofokus mit 315 Punkten, die 65% des Bildes abdecken, das Display ist 3 Zoll groß, die Kamera kann per Touchscreen fokussieren, sie hat Wi-Fi und einen Mikrofoneingang, sowie einen HDMI-Ausgang. Bildstabilisator? Check. Reicht mir an technischen Daten.

DARF’S EIN WENIG MEHR SEIN?

Ist der Akku erstmal geladen, lädt die Sony ZV-1 sofort ein, Vlogging-Material zu drehen – das liegt in der Natur der Sache. Wenn Du das hier liest, wirst Du Dich bereits mit dem Thema (wenn auch nur rudimentär) beschäftigt haben. Dabei sind Dir sicherlich unter anderem zwei Dinge aufgefallen.

Erstens: Manchmal ist es vorteilhaft, die Kamera auf einer festen Unterlage wie z. B. einem Stativ zu fixieren.

Zweitens: Wenn man sich selbst filmt, ist eine leicht erhöhte Kameraposition nicht die schlechteste Idee. Es sieht jedenfalls immer besser aus, wenn sich das Objektiv bei der Aufnahme über Deiner Augenhöhe befindet.

Hier kommt ein Zubehör ins Spiel, das die Sony ZV-1 wirklich drastisch aufwertet: Der Handgriff Sony GP-VPT2BT. Er wird klassisch ins Stativgewinde der Kamera geschraubt und zusätzlich per Bluetooth mit der Kamera verbunden.

Moment mal… ein Stativ mit Bluetooth?

Richtig gelesen. Am Griff findest Du die wichtigsten Bedienelemente wie Auslösen, Aufnahme starten und stoppen, den Zoom und die C1-Taste zum Wechseln zwischen scharfem- und unscharfem Hintergrund. Damit ist es deutlich leichter, eine schöne Aufnahmeposition zu finden.

Der Sony GP-VPT2BT neben der ZV-1 – zum Verkaufsstart im Bundle mit der Kamera erhältlich.

VIELLEICHT DEINE NEUE?

Die Kamera will vor allem eins: Schnell Spaß machen. Und das kann sie. Sie richtet sich primär an alle Nutzer, die ohne Vorkenntnisse im Bereich Video dennoch mit guter Qualität punkten wollen. Versteh‘ mich nicht falsch: Natürlich ist es irgendwann sinnvoll, sich mit der Theorie rund um die Videografie zu beschäftigen.

Es soll sogar Menschen geben, denen das Spaß macht.

Aber wenn es Dir letzten Endes nur darauf ankommt, mit Themen, die für Dich relevant sind, qualitativ wertig auf den Video-Plattformen dieser Welt in Erscheinung zu treten, ist für Dich die Sony ZV-1 die allererste Wahl.

Klein, leicht, wertig und vor allem einfach und schnell. Für die Inhalte musst Du immernoch selber sorgen. Bild und Ton übernimmt die Kamera – spielend.

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