Deutschland mit der Kamera entdecken: Meer & See

Von der Küste bis zu den Seen des Alpenvorlands: An diesen besonderen Orten fängst du die Schönheit unserer Heimatgewässer mit der Kamera ein.

Es müssen nicht immer Traumziele wie die Strände von Hawaii, das Great Barrier Reef in Australien oder der Viktoriasee in Tansania sein.

Deutschland hat ebenfalls wunderschöne Küsten und Seen zu bieten. Stellvertretend für die unzähligen schönen Flecken unseres Landes haben wir hier Orte herausgesucht, die den Besuch auf jeden Fall lohnen.

Vielleicht liegt diese Foto-Location ohnehin nur eine kurze Autofahrt entfernt, oder man nutzt ein verlängertes Wochenende oder eine Urlaubswoche.

Um anderen Touristen aus dem Weg zu gehen – was die Ansteckungsgefahr minimiert und den Reiz des Motivs maximiert – raten wir, diese Orte in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden aufzusuchen.

Für Landschaftsfotografen ist das sowieso die bevorzugte Zeit, da die Farben durch das weiche, warme Licht der tief stehenden Sonne wunderschön aufleuchten.

Wie bei jeder Fototour empfiehlt sich der Check der Wettervorhersage, um auf eventuelle Regenschauer oder Gewitterfronten vorbereitet zu sein.

Das „schlechte Wetter“ alleine liefert keinen Grund, die Tour zu verschieben, jedoch sollte man sich selbst und die Fotoausrüstung möglichst wasserdicht einpacken.

Insel Rügen

Deutschlands größte Insel begeistert vor allem mit ihren Ostseebädern: Das sind Thiessow, Göhren, Baabe, Sellin und Binz.

Hier machen aber nicht nur die Seebrücken und die tollen Sandstrände richtig was her, sondern die herrliche Bäderarchitektur lässt sich ebenfalls toll mit der Kamera einfangen.

Auch der Profi-Eishockey-Spieler und Landschaftsfotograf Pascal Zerressen ist von der der Insel Rügen begeistert.

Kieler Woche

Das größte Segel-Event der Welt findet dieses Jahr vom 18. bis 26. Juni 2022 statt.

Dann kreuzen wieder die Dreimaster, Jachten, Regatta- und Segelboote durch die Kieler Bucht. Und auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen.

Königssee

Einer der schönsten Bergseen in Deutschland, überragt vom Watzmann und anderen hohen Gipfeln des Berchtesgadener Landes.

Hier finden sich einige „Instagram-Hotspots“, darunter die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä am Seeufer oder auch das Bootshaus an der Fischunkelalm.

Insel Amrum

Reetgedeckte Häuser, weißer Strand, der höchste begehbare Leuchtturm der Nordseeküste: Hier finden sich auf nur 20 Quadratkilometern klassische Motive fürs Nordsee-Feeling.

Ammersee

Der Ammersee ist einer der weniger bekannten bayerischen Seen, aber mindestens genauso schön wie die Promi-Hotspots Starnberger See und Tegernsee.

Abends und morgens lassen sich mit Langzeitbelichtung pittoreske Stege und Bootshäuser inszenieren, einen reizvollen Kontrast bieten auch die kleinen Segelboote vor der Kette der im Süden aufragenden Alpen.

Insel Langeoog

Der weiße Weststrand und die weitläufigen Dünen sind ideal für „Slow Photography“.

Vor allem abends und am frühen Morgen lassen sich Motive fernab des Tagestourismus erwandern. Nutze die Ruhe, fotografiere meditativ: Nehme das Motiv ganz in sich auf und drücke im richtigen Moment ab.

Edersee

Der Edersee in Hessen ist einer der ältesten Stauseen Deutschlands und liegt im Nationalpark Kellerwald.

Hier kommen Natur- und Tierfotografen auf ihre Kosten. Ein Abstecher zur Talsperre ist auch bei Nacht reizvoll, da seit einigen Jahren die 47 Meter hohe und 400 Meter lange Staumauer illuminiert wird.

Mecklenburger Seenplatte

Natur pur bietet die Mecklenburgische Seenplatte, die sich auch im gemieteten Hausboot erkunden lässt.

Besonders Vogelfotografen kommen hier auf ihre Kosten, da es hier Seeadler gibt und im Herbst Tausende Kraniche auf dem Flug ins Winterquartier hier rasten.

Bodensee

Der größte Binnensee Deutschlands bietet viel: Ob nun der Lindauer Hafen mit seiner massiven Kaimauer, die Blumeninsel Mainau, die Schilfbestände mit ihren vielen Vogelarten oder auch das historische Kloster Rheinau.

In den Schutzgebieten entlang des „Bodenseepfades“ finden Vogel- und Makrofotografen einmalige Motive.

Extra-Tipp: Lange Belichtung, samtiges Wasser

Wie die Profis: Wolltest du schon immer mal wissen, wie die vielen großartigen Bildbände und Kalender mit Motiven von der Küste oder einem Seeufer fotografiert werden?

Das Geheimnis ist schnell gelüftet: Sorgfältige Bildkomposition und natürlich eine lange Belichtungszeit, wodurch sich das bewegte und somit das Licht stark reflektierende Wasser in eine weiche, ruhige und irgendwie mystische Oberfläche verwandelt.

Selbst Meeresbrandung verschwindet auf diese Weise, zurück bleibt ein nebliger Schleier, der das Ufer wie ein leuchtender Saum umgibt.

Belichtungszeit: Wie lange der Verschluss offen bleiben sollte, lässt sich schwer pauschal beantworten, aber 10 bis 20 Sekunden sind ein guter Wert für die erste Testreihe.

Selbst bei nahezu geschlossener Blende und ISO min lässt sich eine solche Verschlusszeit oft nur mit einem Graufilter (ND) realisieren, der einen Teil des hellen Tageslichts schluckt.

Diese werden in unterschiedlichen Stärken angeboten, ein 8x-ND-Filter gehört auf jeden Fall in die Fototasche. Rollei bietet zum Beispiel extra ein Filter-Set für Langzeitbelichtungen an.

Stabile Kamera: Bei Langzeitaufnahmen ist es wichtig, dass während der Belichtung auch kleinste Bewegungen der Kamera vermieden werden.

Aus der Hand gelingt dies nicht, sondern nur vom Stativ bzw. einem festen Untergrund aus – am besten mit dem Einsatz eines Fernauslösers oder dem Auslösen über den kamerainternen, zeitverzögerten Selbstauslöser.