Das Chamäleon ist das einzige Tier, welches sein gesamtes Umfeld im Blick hat. Im Vergleich zum Menschen, welcher mit Kopfbewegung nur etwa 180° überschaut. Doch manchmal reicht es nicht aus, nur die Hälfte eines Szenarios zu erfassen. Ganz gleich, ob du beim Surfen in der Tube spektakulär den Sonnenuntergang hinter dir rüberbringen möchtest oder auf einem Festival mitten im Publikum stehst und die Stimmung deinen Freunden zeigen willst. Hier kommen 360-Grad-Kameras ins Spiel. Der Markt bietet hier eine Vielzahl an Modellen in unterschiedlichen Preiskategorien an. Heute nehmen wir drei der beliebtesten Geräte unter die Lupe.
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Der Klassiker in fünfter Generation: Ricoh Theta V
Metallic Grau, mit USB-Kabel, Tasche und Schnellanleitung kommt die Ricoh Theta V für knapp unter 400 Euro zu uns. Klein, leicht und handlich sieht sie vorne und hinten nahezu gleich aus. Neben den Kuppellinsen finden wir noch einen Button zum Auslösen auf der Vorderseite. Seitlich wird über einen kleinen Knopf an- und ausgeschaltet, ein weiterer Knopf aktiviert die Funkübertragung und über eine Steuertaste wechselst du die Betriebsmodi. Den gesamten Rest musst du über die kostenlose App per Smartphone oder Tablet steuern. Ein Display hat die Theta V nicht. Steuersignale können via Bluetooth übertragen werden, Livestream oder Bildübertragung aufs Smartphone funktionieren über WLAN. Mit einem 14-MP-CMOS-Sensor und schnellem Prozessor verarbeitet die Theta V flüssig die Signale auch beim Livestreaming. Einen Kartenslot suchen wir vergebens, die Theta V bietet 19 GB internen Speicher, welcher nicht erweitert werden kann. Für Fotos ist die Empfindlichkeit bis ISO 3.200 möglich, für Videos und Livestreaming bis ISO 6.400. Hier kann die THETA V in dunkler Umgebung schnell an die Grenzen kommen. Zum Einfrieren von Bewegungs-Action kann die Verschlusszeit bis auf eine 1/2.500 Sekunde verkürzt werden, dem spektakulären Festhalten eines fliegenden Bikers ohne Verwischungen steht somit nichts im Wege. Für den harten Outdoor-Einsatz im Schnee, Regen oder bei Spritzwasser bietet Ricoh ein optionales Gehäuse an.
Außen minimal, innen raffiniert: Insta360 ONE X
Noch etwas kleiner und mit 375 Euro auch günstiger als die Theta V tritt die Insta360 ONE X an. Der Winzling mit der Größe eines Feuerzeuges liegt gut in der Hand. Anschlussmöglichkeiten für externe Geräte wie Mikrofone finden sich nicht. Festgehalten wird das Bild auf einem Sony-CMOS-Sensor mit 18 MP bei Fotos. Eine Blende von f2.0 sorgt auch bei schlechten Lichtverhältnissen für gute Fotos. Videoaufzeichnung bis 5,7K (30fps), 4K (50fps) oder Superzeitlupen mit 100fps in 3K-Qualität sollen möglich sein. Weiterhin verspricht die „FlowState Stabilisation“ nahezu verwacklungsfreie Aufnahmen. Austauschbare Akkus, optional auch für niedrige Temperaturen erhältlich, sorgen für ausreichend Energie auf deinen Abenteuer-Touren. Die wichtigsten Informationen über den Kamerastatus werden über ein kleines Display angezeigt, welches jedoch sehr dunkel ist. Einstellungen, Steuersignale sowie die Datenübertragung zum Smartphone, Tablet oder Computer werden per App vorgenommen. In dieser können dann auch die Nachbearbeitung sowie das Teilen auf Social Media leicht erfolgen.
Das ultimative Tool des Marktführers: GoPro Hero Max
Was Apple unter den Smartphones ist, ist GoPro bei den Action-Kameras. Oft als hochpreisig bewertet, ist GoPro doch bekannt für hervorragende Qualität, langjährige Entwicklungserfahrung und für Innovationen. Also weit mehr als nur ein Statussymbol. Die GoPro Hero Max ist mit einem 16,6-MP-Sensor ausgestattet und zeichnet Videos mit 5,6K bei 30fps auf. Livestreams in 1.080p (Full HD) bietet sie neben der 2-fach-SloMo (Zeitlupe). Der „Hyper-Smooth“-Stabilisator liefert Action ohne starkes Verwackeln. Akkus sind auswechselbar und mit einer zusätzlichen Ladestation bist du fast ununterbrochen auf Sendung. Für den Ton ist die GoPro Hero Max mit einem Richtmikrofon ausgestattet, was in Verbindung mit dem nach vorne gerichtetem Display fürs Vlogging ideal ist. Ebenso praktisch sind die vier Aufnahmemodi, welche den Bildbereich bestimmen. Von „Eng“, um nur das Wesentliche zu erfassen, über linear und weit bis hin zur „Max SuperView“ als Panorama – kreativer ist Bildgestaltung kaum möglich. Im Lieferumfang sind zwei Kapseln enthalten, mit diesen Linsenabdeckungen ist die GoPro Hero Max wasserfest bis 5 Meter, was für die meisten Anwender ausreichen sollte.
Fazit: Hier wird auch im kleinen Format richtig viel geboten
Rundum überzeugt hat uns letztendlich das Gesamtpaket der GoPro Hero Max. Die Preisunterschiede sind beim direkten Leistungsvergleich fast unerheblich, auch weil GoPro eine große Speicherkarte im Paket mitliefert. Das Touch-Display und die Sprachsteuerung sind gerade beim Einsatz unter schwierigen Bedingungen mehr als nur ein nützliches Extra, nicht immer kannst du dein Smartphone betätigen, um Einstellungen anzupassen. Wer sich nur gelegentlich zum Spaß in die Chamäleon-Perspektive begeben möchte, ist mit der Insta360 ONE X sicherlich auch gut versorgt. Die Theta V fällt in diesem Vergleich ein bisschen hinten runter – wer richtig Wumms will, der greift zur Ricoh Theta Z1: Die 360°-Vollsphärenkamera Ricoh Theta Z1 nimmt beeindruckende Bilder in einer Auflösung von 6720×3360 (ca. 23 MP) und neuster Stitching Technologie auf. Dank „Backside Illumination“ Technologie, tritt auf den Bildern der beiden 1″ Zoll Sensoren, auch bei weniger guten Lichtverhältnissen in Innenräumen oder bei Nachtaufnahmen, nur geringes Rauschen auf. Mit der Theta Z1 wird die Videoaufnahmequalität im Gegensatz zu den Vorgängermodellen deutlich besser. Mit einer 4K-Auflösung (3.840 x 1.920 Pixel, 56 Mbps und 30 B/Sek.) gelingen hervorragende und realitätsnahe 360°-Vollsphärenaufnahmen. Zusätzlich zum standardmäßigen JPEG-Format können die Fotos jetzt auch als RAW-Dateien aufgenommen werden, sodass eine professionelle Bildbearbeitung ermöglicht wird. In Verbindung mit einem Computer besteht die Möglichkeit der 360° Liveübertragung in 4K (3.840 x 1.920 Pixel).