06.12.2022

Canon EOS R10: Das Einstiegsmodell

Mit der EOS R10 schickt Canon die zweite Kamera im R-System mit einem APS-C-Sensor ins Rennen. Dabei hat der Hersteller mit einem Body-Preis knapp unter 1.000 Euro vor allem Hobbyfotografen im Blick.

Mit der EOS R10 möchte Canon vor allem DSLM-Einsteiger und Hobbyfotograf:innen ins R-System holen. Das zeigt bereits die preisliche Ausrichtung. Muss man für einen EOS-R7-Body rund 1.500 Euro auf den Tisch legen, ist die EOS R10 bereits für rund 980 Euro erhältlich. Wir zeigen, wo gespart wurde und welche Features mit an Bord sind.

Ohne Stabilisierung am Sensor

Die EOS R10 arbeitet mit einem CMOS-Sensor im APS-C-Format. Dessen Auflösung liegt mit 24 Megapixel etwas unter den 32 Megapixel der EOS R7. Für die anvisierte Zielgruppe werden die 24 Millionen Pixel aber sicherlich ausreichen. Ein deutlicherer Unterschied zeigt sich im Hinblick auf die Art und Weise, wie der Sensor verbaut wurde.

Während er bei der EOS R7 für eine sensorbasierte Bildstabilisierung beweglich gelagert ist, bleibt der Sensor der EOS R10 fest verankert. Fotograf:innen müssen für den günstigeren Kaufpreis also auf die Sensorshift-Bildstabilisierung in der Kamera verzichten. Es gibt lediglich eine elektronische Bildstabilisierung, die für etwas ruhigere Videos sorgt.

Die gute Nachricht: Canon hat die ersten beiden APS-C-Objektive im R-System, das RF-S 18–45 mm f/4,5–6,3 IS STM und das RF-S 18–150 mm f/3,5–6,3 IS STM, jeweils mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet. Somit bleibt mit IS-Objektiven eine grundsätzliche Stabilisierungswirkung erhalten.

Gutes AF-System, flottes Tempo

Beim Autofokus setzt Canon in der EOS R10 auf das Dual-Pixel-CMOS-AF-II-System. Neben 651 AF-Messfeldern bei automatischer Messfeldwahl können Fotograf:innen bei manueller Messfeldwahl aus insgesamt 4.503 AF-Positionen wählen. Die AF-Nachführung erkennt nicht nur Menschen, Hunde und Katzen, sondern auch Fahrzeuge wie Rennwagen und Motorräder.

Darüber hinaus bietet Canon R10-Nutzern die Möglichkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit des nachführenden Servo-AF einzustellen. Damit kann festgelegt werden, wie schnell der Autofokus auf Objekte reagiert, die unerwartet zwischen dem anvisierten Motiv und der Kamera auftauchen. Im Serienbildmodus können schnelle Objekte mit bis zu 23 Bildern pro Sekunde samt AF-Nachführung bei der Verwendung des elektronischen Verschlusses aufgenommen werden.

Damit ist die EOS R10 etwas langsamer als die R7 mit 30 B/s bei sogar 32 Megapixel. Laut Canon hält die R10 die 23 B/s für 90 JPEGs oder 21 RAW-Bilder in Folge durch. Wer die Bilderserien lieber mit dem mechanischen Verschluss fotografieren möchte, kann mit bis zu 15 B/s fotografieren.

Aufklappblitz und kleines Gehäuse

Was die weitere Ausstattung betrifft, freuen wir uns darüber, dass Canon auch in der preiswerteren EOS R10 auf den vielseitigen Multifunktionsblitzschuh setzt, der die Datenübertragung an externes Zubehör unterstützt. Für eine kleine Überraschung sorgt Canon mit dem eingebauten Aufklappblitz.

Während interne Blitze vor einigen Jahren im Einsteiger- und Hobbysegment noch gang und gäbe waren, sieht man dieses Ausstattungsmerkmal heute fast gar nicht mehr. Umso erfreulicher, dass sich mit der EOS R10 Motive wieder aufblitzen lassen. Für die Wahl des Motivs stehen Fotograf:innen ein elektronischer Sucher und ein seitlich schwenk- und nach oben sowie unten neigbares Touchdisplay zur Verfügung.

Das Display ist mit 3,0 Zoll genauso groß wie in der EOS R7 – die Monitorauflösung fällt jedoch mit 1.040.000 Subpixeln geringer aus als die 1.620.000 Subpixel des R7-Displays. Im Filmmodus zeichnet die EOS R10 Bewegtbilder in bis zu 4K/60p-Auflösung auf.

Dabei nutzt Canon ein 6K-Signal, das per Oversampling scharfe 4K-Aufnahmen erzeugt. Wer die 60p verwenden möchte, muss sich allerdings mit einem Crop-Faktor arrangieren. Dabei werden nur 64 Prozent der horizontalen Sensorfläche verwendet. Die EOS R7 schafft die 4K/60p im Vergleich ohne Crop.

Mit der EOS R10 steht die gesamte Sensorbreite im 4K-Modus nur mit bis zu 30p zur Verfügung. Im Hinblick auf die Bedienung fällt auf, dass die Kamera sehr kompakt gebaut ist. Vor allem in der Breite ist die EOS R10 einen guten Zentimeter kürzer als die R7. Dadurch rücken das Tastenkreuz und die Bildwiedergabetaste näher an den Rand.

Das führte in der Praxis leider dazu, dass wir bei Aufnahmen im Hochformat hin und wieder mit dem Ballen der rechten Hand versehentlich auf die Tasten gekommen sind, was den Fotografiefluss etwas gestört hat. Im Zuge der Gehäuse-Verkleinerung ist der eine verfügbare SD-Kartenschacht für UHS-II-Karten unten neben den Akku verlegt worden.

Explore Wherever You Go - Introducing the Canon EOS R10

Canon EOS R10 und R7 im Vergleich

Canon EOS R10Canon EOS R7
Preis Body (ca.)980 Euro 1.500 Euro
Maximale Auflösung 6.000 x 4.000 Pixel6.960 x 4.640 Pixel
Effektive Pixel 24,0 Millionen32,3 Millionen
Sensor (Typ / Größe)CMOS / 22,3 x 14,9 mmCMOS / 22,3 x 14,8 mm
Bajonett / Crop-Faktor Canon RF / 1,6-fachCanon RF / 1,6-fach
Bildfeld-Abdeckung /
Vergrößerung (auf KB)
100 Prozent /
0,59-fach
100 Prozent /
0,71-fach
Display
(Größe / Auflösung)
3,0 Zoll /
1.040.000 Subpixel
3,0 Zoll /
1.620.000 Subpixel
ISO-Bereich
(ohne / mit Erweiterung)
100–32.000 /
100–51.200
100–32.000 /
100–51.200
Serienbildgeschwindigkeit
(max. / mit AF-C / mit AF-S)
23 / 23 / 23
Bilder pro Sekunde
30 / 30 / 30
Bilder pro Sekunde
Abmessungen (B x H x T) 123 x 88 x 83 mm132 x 90 x 92 mm
Gewicht Body 429g612 g

Unser Fazit:
Gute APS-C-DSLM für den Einstieg ins Canon-R-System

Mit der EOS R10 ist Canon eine gute DSLM unter 1.000 Euro gelungen. Der 24-Megapixel-APS-C-Sensor erreicht eine sehr gute Bildqualität mit geringem Bildrauschen. Mit 23 B/s legt die R10 ein flottes Tempo vor. Der Autofokus macht einen guten Eindruck. Abstriche muss man beim gecroppten 4K/60p und beim fehlenden Sensorshift-IS machen. Wer sich Letztgenanntes wünscht, greift besser zur EOS R7.

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