01.12.2020

Brennweiten und Perspektiven mit Jan Vincent Kleine & Marian Hirschfeld

Im Rahmen der #CreateYourLight Challenge widmen sich Adventure- und #NikonFamily-Fotograf Jan Vincent Kleine und Videograf Marian Hirschfeld der urbanen Sportfotografie. Dabei gehen die beiden auf ein weiteres spannendes Thema ein: Die vielseitigen perspektivischen Möglichkeiten, die unterschiedliche Zoom- und Festbrennweiten für Porträt-Aufnahmen ermöglichen. Gemeinsam mit Tänzerin Paloma experimentieren sie auf einem Kölner Parkhausdach mit unterschiedlichen Perspektiven und Abständen, um das Potenzial der Z-Objektive für verschiedene Effekte voll auszunutzen und somit besondere Bildkompositionen zu erzielen

Brennweiten und Perspektiven mit Jan Vincent Kleine & Marian Hirschfeld #CreateYourLight

Objektive & Brennweiten

Was bedeuten eigentlich die einzelnen Brennweiten-Zahlen? Ganz simpel ausgedrückt: je kleiner die Zahl, desto weitwinkeliger das Bild. Im Umkehrschluss bedeutet es also auch je größer die Brennweite, desto kleiner der Bildwinkel und desto näher ist man perspektivisch am Motiv dran.

Bei Zoom-Objektiven gibt es in der Regel drei klassische Bereiche, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Das sind zum einen die Weitwinkel-Zooms mit kürzeren Brennweiten und größeren Bildwinkeln, wie z. B. das Ultraweitwinkel-Zoom NIKKOR Z 14–30 mm 1:4 S. Dann gibt es noch die klassischen Standardzoomobjektive. Diese decken einen relativ großen Bereich um die Standard-Brennweiten ab, sodass man damit erstaunlich viel in unterschiedlichen Bereichen der Fotografie erreichen kann. Bei unserem NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S kommt ihr beispielsweise von einem Weitwinkel bei 24 mm Brennweite bis hin zu einer leichten Tele-Brennweite bei 70 mm. Der dritte Bereich beinhaltet die klassischen Telezooms wie unser NIKKOR Z 70–200 mm 1:2,8 VR S. Diese Zooms sind durch ihre Flexibilität nach oben hinaus ideal geeignet für die Sportfotografie, kommen aber auch in anderen Bereichen der Fotografie, beispielsweise in der Modefotografie zum Einsatz.

Man kann diese Brennweiten natürlich auch mit Festbrennweiten erfassen. Diese sind in der Regel lichtstärker und geben euch dadurch die Option, z. B. besser mit Schärfe und Unschärfe zu spielen. Festbrennweiten fordern euch als Fotografen mehr, da ihr nicht an eure Motive heranzoomen könnt. Hier seid ihr gefragt, selbst aktiv zu werden und euch zu bewegen, um einen anderen Bildausschnitt zu erreichen. Innerhalb unserer Z-Serie bieten sich hier das weitwinkelige NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S, das NIKKOR Z 50 mm 1:1,8 S oder das Porträt-Festbrennweitenobjektiv NIKKOR Z 85 mm 1:1,8 S an. Im Bereich der Spiegelreflexkameras finden sich derzeit weitere 53 Festbrennweiten, die ihr flexibel an eurer D-SLR oder mithilfe des FTZ-Adapters an eurer Z-Kamera verwenden könnt.

Diese Objektive helfen vor allem Anfängern enorm, das Prinzip der Brennweiten zu verstehen und dabei eure Fotografie zu perfektionieren. Gerade der „Zwang“, sich zu bewegen, ist unglaublich wichtig, wenn es um die Perspektive geht. Nur so verstehen wir, welch einen großen Einfluss der Abstand zu unserem Motiv auf die Perspektive hat.

Perspektive

Perspektivisch besonders spannend ist die Proportionalität zwischen Vordergrund und Hintergrund, die in der Kombination aus Abstand und Brennweite entsteht.

Für das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Brennweite und Perspektive und Perspektivverzerrung sind zwei Aspekte sehr wichtig. Der erste ist das Fotografieren von einem festen und unveränderten Standpunkt aus mittels verschiedener Brennweiten. Stellt euch eurem Motiv einige Meter gegenüber und macht zunächst ein Foto z. B. mit 24 mm. Dann fotografiert ihr aus der exakt gleichen Position ein weiteres Mal, aber diesmal mit einer Brennweite von 70 mm. Durch die größere Brennweite kommt ihr natürlich viel näher an euer Motiv heran und verkleinert dabei auch den Bildwinkel. Perspektivisch betrachtet könnt ihr aber den genau gleichen Bildausschnitt produzieren, indem ihr das 24 mm Foto in der Bildbearbeitung zurechtschneidet. Von der Perspektive hättet ihr so mit beiden Bildern das genau gleiche Ergebnis.

Der zweite wichtige Aspekt ist das Fotografieren mit einer konstanten Brennweite, während ihr selbst eure Position verändert. Im Video-Beispiel steht Jan Vincent ca. 1,5 Meter von Tänzerin Paloma entfernt, das Hochhaus im Hintergrund ist ca. 100 Meter entfernt. Wenn er sich nun weitere 1,5 Meter von Paloma wegbewegt, dann ist er doppelt so weit von ihr entfernt, aber die Entfernung zum Hochhaus vergrößert sich nur um 1,5 %. Das bedeutet: Bei gleicher Brennweite und zwei unterschiedlichen Abständen zu dem Motiv, bleibt der Hintergrund gleich groß, das eigentliche Motiv im Vordergrund verändert sich aber in der Größe je nach Position des Fotografen.

Wenn ihr diese beiden Aspekte berücksichtigt und miteinander kombiniert, dann könnt ihr eine wirklich außergewöhnliche Bildwirkung erzielen.

Brennweiten & Standorte

Serie fotografiert von 14 mm bis 200 mm bei gleichbleibender Entfernung:

Hier könnt ihr wunderbar beobachten, wie jede Erhöhung der Brennweite perspektivisch gesprochen einem engeren Beschnitt entspricht.

Die gleiche Serie von 14 mm bis 200 mm fotografiert von immer weiter entfernten Standorten aus, sodass Paloma im Bild immer gleich groß bleibt:

Besonders am Hintergrund lässt sich hier eine deutliche Veränderung feststellen, aber auch Paloma als Motiv verändert sich in ihrer Wirkung auf den Betrachter. Hier gilt, je näher ein Objekt ist, desto stärker die Veränderung.

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