31.05.2019

Blitzen in der Dämmerung

Ein kleines Blitzgerät ist in den meisten Kameras zwar schon integriert, dieses lässt allerdings mit seinem ziemlich schwachem Licht und mangelnder Flexibilität kaum Spielraum für atemberaubende Bilder. Daher empfiehlt es sich, in einen Aufsteckblitz bzw. ein stärkeres Blitzgerät zu investieren. Denn gerade, wenn es dunkel wird, brauchen wir Fotografen die Möglichkeit, Licht zu erzeugen, wo wir es benötigen.

Die Spielregeln

Ein Blitzgerät ist grundsätzlich nicht dafür geschaffen, aus ganz dunkel ganz hell zu machen – auch, wenn es so etwas kann. Wir wollen das Licht im Vordergrund an das Licht im Hintergrund anpassen. In der Dämmerung könnte noch der letzte Rest des Sonnenuntergangs sein, aber auch das Bokeh der Straßenlaternen und Ampeln. Würden wir hier einfach mit voller Power draufblitzen, wäre der Hintergrund zu dunkel. Gute Einstellungen der Kamera sind daher im Bereich von 1/100 sek., f/2 und ISO 100, der Blitz arbeitet auf 1/32 der Power oder im TTL-Modus. Wird es dunkler, musst du den Blitz tatsächlich schwächer und die ISO dspürbar höher einstellen – sonst wird der Hintergrund im Dunklen verschwinden.

Damit das Bild insgesamt nicht zu dunkel wird, solltest du die Verschlusszeit verlängern, die Blende erhöhen oder sogar den ISO anheben. Ein gleichmäßiges und natürliches Licht auf dem Vordergrund, das ist unser Ziel.

Doch externe Blitzgeräte bieten noch weit mehr Möglichkeiten: Du kannst zum Beispiel farbige Folien anbringen, um dem Licht eine andere Stimmung zu verleihen. Besonderen Spaß macht das mit zwei Blitzgeräten, wenn Komplementärfarben verwendet werden; also ein Blitzgerät in Rot, der andere Blau oder Grün leuchtet. Oder du verwendest den Blitz, um Licht von hinten zu erzeugen und löst ihn mit einem Fernauslöser aus. Wie dem auch sei, du brauchst in jedem Fall einen leistungsstarken Blitz, der Qualität mit Leistungsfähigkeit verbindet – und das zum fairen Preis. Wir haben hier mal drei Varianten herausgesucht.

Cullmann CUlight FR60

Für lediglich unter 160 bis ca. 179 Euro bietet der Cullmann CUlight FR 60 eine beachtliche Leistung. Laut Hersteller wird eine Leitzahl 60 bei ISO 100 und voll ausgefahrenem Zoomreflektor auf 200 mm erreicht. Bei der üblichen Zoomstellung von 35mm ist das dann allerdings nur eine echte und vergleichbare Leitzahl von 32. Doch das ist genügend Leistung, um selbst weiter entfernte Motive aufzuhellen. Über die TTL-Automatik erkennt der Blitz, wenn am Objektiv eine Brennweite zwischen 20 und 200 mm gewählt wird und passt die Blitzstärke automatisch an. Auch eine ganz manuelle Bedienung ist möglich. Der Fotograf kann die Blitzleistung von 1/1, also voller Leistung, in Drittelschritten bis auf eine 1/128 Leistung herabsenken. Dadurch werden kürzere Blitzzeiten für Sportaufnahmen möglich. Dank eingebautem Highspeed-Modus kann der CUlight noch bei einer 1/8.000 Sekunde mitblitzen. Erhältlich ist der FR 60 für Canon, Nikon, Sony, Micro Four Thirds und Fujifilm.

Metz Mecablitz M400

Der Metz mecablitz M400 dürfte vor allem Fotografen gefallen, die sich ein kompaktes Blitzgerät wünschen, ohne dabei allzu große Kompromisse bei der Blitzleistung einzugehen. Der M400 erreicht zwar nur eine Leitzahl 25 und ist im TTL-Modus nur auf eine Zoomspanne von 24-105 mm ausgelegt, den meisten Hobbyfotografen wird das in der Praxis aber ausreichen. Dafür fällt er sehr klein und mit 220 Gramm auch sehr leicht aus und wird im Reisegepäck kaum Platz wegnehmen. Bedient wird der Blitz über ein Tastenkreuz und ein kleines OLED-Display. Im Menü lässt sich unter anderem die integrierte Videoleuchte aktivieren, die bei Filmaufnahmen zu dunkle Motive mit einem leichten Dauerlicht aufhellt. Metz bietet außerdem die Möglichkeit, neue Firmware-Updates über eine USB-Schnittstelle auf den Blitz zu laden. Den M400 gibt es für Canon, Fujifilm, MFT, Nikon, Pentax und für Sony-Kameras mit Multi-Interface-Zubehörschuh.

Nissin i60A

Im Vergleich zum oben vorgestellten Metz mecablitz M400 fällt der Nissin i60A kaum größer und mit 300 Gramm nur etwas schwerer aus, bietet dafür aber mit einer Leitzahl 32 eine etwas stärkere Blitzleistung als der Metz Blitz. Auch der verfügbare Zoomreflektor bringt mit 24-200 mm den größeren Spielraum im Automatikbetrieb mit sich. Wer also die höhere Blitzleistung bevorzugt, greift zum Nissin i60A, der für Kameras von Canon, Nikon, Sony, MFT und Fujifilm angeboten wird. Es gibt jedoch einen wichtigen Aspekt, der bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielt. Der Nissin i60A ist nicht von Haus aus als „Master“-Blitz einsetzbar. Er kann also keine anderen Blitze fernsteuern. Er lässt sich lediglich als sogenannte „Slave“-Einheit von einem anderen Blitz oder im Falle von Nissin, vom Funk-Blitzauslöser Commander Air 1 bedienen. Nissin bietet den Blitz und die Funk-Einheit häufig gemeinsam im Kit an.

Unser Fazit

Auf der Suche nach einem geeigneten Aufsteckblitz wird häufig als erstes beim Kamerahersteller geschaut. Dort fallen die Preise oft recht happig aus. Für unsere Auswahl haben wir uns deshalb für drei Blitze entschieden, die teilweise mehr Leistung zum kleineren Preis mitbringen. Der Canon Speedlite 430EX III-RT mit Leitzahl 28 (bei ISO 100 und 35mm) kostet zum Beispiel rund 260 Euro. Der Cullmann CUlight FR 60 mit etwas höherer Blitzleistung und eingebauter Master-Funktion dagegen für eine Canon EOS etwa 100 Euro weniger. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen. Unsere Empfehlungen richten sich an Hobbyfotografen und bieten ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Schreib, wenn Du magst, in die Kommentare was Dir bei einem Blitz wichtig ist oder für welches Du Dich entschieden hast.

Haben Sie eine Frage an unsere Experten?

Finden Sie die Antwort schnell und einfach auf unserer Kundendienstseite

Nichts mehr verpassen -
Der Foto Erhardt Newsletter!

Einfach abonnieren und als Newsletter-Empfänger jede Woche profitieren:

Es gelten unsere Datenschutzbestimmungen.