Unter den Fans des bewegten Bildes hat sich Panasonic mit den Kameras der GH-Serie einen respektablen Namen erarbeitet. Ab Juni legt der Hersteller eines seiner beliebtesten Modelle mit zahlreichen verbesserten Features neu auf. Doch es gibt noch mehr: Für Ende 2021 kündigt das Unternehmen gleich den nächsten Kracher an. Sowohl Panasonic Lumix GH5 als auch das Schwachlicht-Modell GH5s haben einen festen Platz in der Video-Community. Zu Recht, denn: Die kompakten DSLMs mit MFT-Sensor kombinieren professionelle Film-Funktionen mit einem unschlagbaren Preis; ideal also für Einsteiger aber auch fortgeschrittene Videografen. Rund drei Jahre nach dem Erscheinen der GH5s präsentiert Panasonic jetzt die Nachfolgerin des Schwester-Modells; die Lumix GH5 Mark II. Und dabei handelt es sich um deutlich mehr als ein reines Facelift.

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Verbesserte Video-Features auf der Höhe der Zeit
Am unscheinbaren Erscheinungsbild ändert die neue GH5 II zunächst wenig. Wer also bereits mit einem Modell der Serie gearbeitet hat, findet sich umgehend zurecht. Doch auch Einsteiger schätzen das intuitive Button-Layout und die einfach sowie übersichtlich strukturierten Menüs. Viel spannender ist, was sich bei den inneren Werten, besser gesagt der Leistung getan hat. Dem bewährten MFT-Konzept bleibt Panasonic selbstverständlich treu. So löst auch die GH 5 II nach wie vor 20 Megapixel auf, ist allerdings mit einer neuartigen Anti-Reflexbeschichtung auf dem Sensor ausgestattet. Diese soll Geisterbilder und Flares zuverlässig minimieren und für ein klares Bild sorgen. Ordentlich gedreht haben die Ingenieure von Panasonic an den Video-Features: Unlimitierte C4K-60p-Videoaufnahmen mit 4:2:0 und 10-bit Farbtiefe, parallel dazu 4:2:2 mit 10-bit als Videoausgabe über HDMI sowie kabelloses Live-Streaming machen die GH5 II zu einem echten Multimedia-Talent.
Die Features
Grundsätzlich ist zu beobachten, dass Panasonic bei fast allen Eckdaten Hand angelegt hat und auch noch das letzte aus der GH 5 II herauskitzelt. So wurde unter anderem auch der Bildprozessor aktualisiert und verwendet nun die neueste schnelle und leistungsstarke Venus-Engine-Version. Diese erlaubt es, auch einen schnellen sowie hochpräzisen AF mit fortschrittlicher Deep-Learning-Technologie zu implementieren. Die Empfindlichkeit des Bildstabilisators steigert sich dadurch ebenfalls; auf jetzt 6,5 Blendenstufen, so der Hersteller. Abgerundet wird das eindrucksvolle Video-Gesamtpaket von zahlreichen, praktischen Funktionen, die das Drehen mit der MFT-DSLM auf ein neues Level heben sollen. So ist beispielsweise V-Log L bereits vorinstalliert, um einen hohen Dynamikumfang und ein breites Farbspektrum zu gewährleisten. Für Anwender, die eine bestimmte Ausgangsbasis für die Nachbearbeitung bevorzugen, gibt es 35 kompatible Konvertierungs-LUTs für VariCam-Kinokameras zum Download. Tools wie ein Waveform-Monitor und V-Log View-Assist sind ebenfalls Teil des On-Board-Video-Ausstattung.

Die Anschlussmöglichkeiten
Eine breite Palette an Anschlussmöglichkeiten und Funktionalitäten hat die GH5 II dann aber auch direkt von der Vorgängerin übernommen. Bluetooth- sowie WLAN-Konnektivität bleibt weitestgehend unverändert, um eine flexiblere Aufnahme und den sofortigen Austausch von Bildern zu ermöglichen. Die kostenlose Lumix Sync-App für Android und iOS fungiert dagegen nun als Fernbedienung und Organizer in einem. Sie ist außerdem dabei behilflich, Einstellungen einer LUMIX GH5 II-Kamera auf andere GH5 II-Kameras zu übertragen.
Wer bereits im Besitz einer GH5 oder einer GH5s ist, kann getrost und ohne Probleme umsteigen; denn: Sämtliches Zubehör-Equipment – sei es der XLR-Adapter, der Akku-Griff oder auch der Fernauslöser – ist auch weiterhin mit der GH5 II kompatibel. Ähnlich zukunftsgerichtet schließlich auch die weiteren Pläne des Herstellers: Bereits Ende des Jahres soll ein kostenloses Firmware-Update verfügbar gemacht werden, dass den Funktionsumfang der GH5 II weiter steigert. USB-Tethering mit einem Smartphone, kabelgebundenes IP-Streaming und eine Live-View Composite-Aufnahmefunktion erweitern dann den ohnehin schon starken Auftritt der Video-DSLM.

Die Lumix GH-Serie im Vergleich
Merkmal/Modell | Lumix GH5 | Lumix GH5s | Lumix GH5 II |
Sensor-Auflösung | 20 MP Live-MOS | 12 MP Live-MOS | 20 MP Live-MOS |
Bildstabilisator | Ja (Dual-IS bis 5 EV) | nein | Ja (Dual-IS bis 6,5 EV) |
Video-Auflösung (max.) | C4K mit 24 fps | C4K mit 60 fps | C4K mit 60 fps |
Sucher | 3,68 Mio. Dots, 0,76x Vergrößerung | 3,68 Mio. Dots, 0,76x Vergrößerung | 3,68 Mio. Dots, 0,76x Vergrößerung |
Monitor | 1,62 Mio. Dots, 3 Zoll Diagonale | 1,62 Mio. Dots, 3 Zoll Diagonale | 1,84 Mio. Dots, 3 Zoll Diagonale |
Autofokus | Kontrast-AF (DFD) | Kontrast-AF (DFD) | Hybrid-Kontrast-AF (DFD) |
Anschlüsse | HDMI, USB 3.1 (Typ C), Kopfhörer & Mikro (3,5mm-Klinke) | HDMI, USB 3.1 (Typ C), Kopfhörer & Mikro (3,5mm-Klinke) | HDMI, USB 3.1 (Typ C), Kopfhörer & Mikro (3,5mm-Klinke) |
Akku-Kapazität | 1.860 mAh | 1.860 mAh | 2.200 mAh |
Abmessungen | 139x98x87mm | 139x98x87 mm | 139x98x87 mm |
Gewicht | 725 g | 660 g | 727g |
Preis | 1.600 Euro | 2.200 Euro | 1.700 Euro |
Neues Topmodell GH6 soll Ende des Jahres folgen

Deutlich weniger wissen wir bis jetzt über das Nachfolge-Modell der GH5. Panasonic hat das Erscheinen des neuen Flaggschiff-Modells zwar jüngst für Ende 2021 in Aussicht gestellt, bleibt bei den Spezifikationen aber wage: Durch die Kombination eines neuen Hochgeschwindigkeitssensors und neuen Venus Engine Bildprozessors soll die GH6 mehrere Videofunktionen der nächsten Generation bieten, heißt es. Konkret bedeutet das Videos in 4K-Auflösung mit bis zu 120 Frames pro Sekunde und 10 bit Farbtiefe sowie dedizierte Modi für hochauflösende Zeitraffer- und Zeitlupen-Videos mit variabler Framerate. Doch es geht noch mehr: An der Spitze steht Bewegtbild mit einer Auflösung von 5,7K samt 60 fps und 10 bit Farbtiefe. An der Sensor-Auflösung von 20 Megapixeln könnte Panasonic also auch mit der GH6 festhalten. C4K-Video mit 60 fps und 4:2:2 Farbunterabtastung runden das Paket ab.
Neben der Kamera wird auch das Wechselobjektiv-Angebot die G-Serie erweitern. Laut Hersteller befindet sich auch das LEICA DG 25-50mm f/1,7 in der Entwicklung. Zusammen mit dem bereits erhältlichen und äußerst beliebten LEICA DG VARIO-SUMMILUX 10-25mm f/1,7 ASPH. decken beide Objektive den Bereich von 10mm bis 50mm (umgerechnet ins Kleinbild-Format: 20-100mm) ab. Da beide Objektive dieselbe Lichtstärke, Bildqualität, Größe und Bedienbarkeit vorweisen sollen, bieten sie sich für Filmer mit beschränktem Reisegepäck geradezu an. Details zu den Preisen sowie das genaue Erscheinungsdatum von GH 6 und dem neuen Leica-Objektiv sind allerdings noch nicht bekannt. Fest steht lediglich, dass Ende 2021 jede Menge spannende Neuigkeiten auf die Fans der Marke Panasonic zukommen werden.