25.04.2021

Alle Objektivgattungen auf einen Blick

Zeig mir dein Objektiv und ich sag dir, wer du bist. Denn unser Equipment erzählt viel über unsere fotografische Arbeit.

Festbrennweiten: Der Lichtfänger

Festbrennweiten sind, wie der Name verrät, Objektive mit festen Brennweiten. Das klingt erst einmal nach einer Einschränkung für den Fotografen, da er seine Position immer anpassen muss, um sein Motiv optimal einzufangen. Aber sie haben aufgrund ihrer Bauweise viele Vorteile.

Gute Bildqualität: Da sie nicht als Zoom ausgelegt sind, benötigen Festbrennweiten weniger Linsen im Gehäuse. Das kommt der Bildqualität zugute: zur besseren Auflösung kommen weniger Abbildungsfehler und auch weniger Streulichteinflüsse.

Besonders lichtstark: Festbrennweiten zaubern dank einer großen Anfangsblende auch bei schwierigen Lichtbedingungen ein vorteilhaftes Bokeh in das Bild und erleichtern so eine saubere Freistellung des Motivs vor einem weichen Hintergrund.

Geeignet für: Sparfüchse und Qualitätsbewusste. Denn aufgrund ihrer Bauweise bieten viele Festbrennweiten eine gute Bildqualität zum günstigen Preis.

Objektiv-Tipp: FUJINON XF 50 mm f/1 R WR
Das weltweit erste 50-mm-Objektiv mit Offenblende f/1 und Autofokus an APS-C-Kameras – mit dem XF 50 mm f/1 R WR setzt Fujifilm neue Maßstäbe für Porträt-Objektive. Es bietet eine herausragende Bildqualität, nahezu keine Verzeichnung sowie einen treffsicheren Autofokus im wetterfesten Gehäuse.

Makro-Objektive: Der Detailsucher

Makrolinsen zeichnen sich durch ihren Abbildungsmaßstab aus. Sie schaffen normalerweise ein Abbildungsverhältnis zwischen 1:1 und 1:2, während andere Objektivarten lediglich zwischen 1:7 bis 1:10 liegen. Zudem kannst du mit echten Makro-Objektiven nah an dein Motiv herangehen, ohne dass die Abbildungsleistung darunter leidet.

Ganz nah ran: Aufgrund des guten Abbildungsverhältnisses und der geringen Naheinstellgrenze können kleine Details groß abgelichtet werden. Insekten und Blumen bilden typische Makromotive.

Brennweiten: Makro-Objektive sind häufig Festbrennweiten, besitzen also deren Vorteile. Ab einer Brennweite von 100 Millimeter sollte ein Stativ das Objektiv tragen, da die Bilder sonst schnell verwackeln.

Geeignet für: Fotografen mit einem Auge für das Detail. Gerade Naturfotografen haben an Makroobjektiven ihre Freude. Aber auch Porträts lassen sich aufgrund der zumeist hohen Lichtstärke gut fotografieren.

Objektiv-Tipp: Canon EF-S 35 mm f/2,8 Macro IS STM
Hobbyfotografen, die nur gelegentlich Nahaufnahmen fotografieren möchten, finden im Canon EF-S 35 mm f/2,8 Macro IS STM mit eingebauter Makro-Leuchte eine gute Lösung, da sich die sehr kompakte und leichte Festbrennweite auch als Allround-Objektiv eignet.

Ultraweitwinkel: Der Allesseher

Ultraweitwinkel sind die Objektive mit der kürzesten Brennweite – zumeist zwischen 12 und 24 Millimeter im Kleinbildformat. Sie decken ungefähr ein Bildfeld von 90 bis 100 Grad ab und packen dadurch mehr ins Bild. Zudem besitzen die Fotos eine größere räumliche Tiefe, da der im Hintergrund liegende Motivteil weiter entfernt erscheint, wodurch den Vordergrund betont wird.

Abbildungsfehler: Eine Spezialität von Ultraweitwinkel-Optiken sind optische Verzerrungen am Rand und nachlassende Auflösung in den Bildecken. Damit umzugehen (auch kreativ), kann man lernen. Wichtig: Die gewölbte Linse verlangt eine Gegenlichtblende.

Bildgestaltung: Ob in den Straßenschluchten moderner Metropolen oder an einsamen Küsten – neben veränderten Perspektiven, und dass viel aufs Bild passt, profitierst du auch von einer enormen Schärfentiefe.

Geeignet für: Landschafts- und Architekturfotografen, die viel im Bild haben und räumliche Tiefe erzeugen wollen.

Objektiv-Tipp: Tamron 10-24mm f3,5-4,5 DI II VC HLD
Das Tamron 10-24mm f3,5-4,5 DI II VC HLD ist unser Tipp für alle Hobbyfotografen, die sich gerne intensiver mit der Landschaftsfotografie beschäftigen möchten. Das vielseitige Ultra-Weitwinkel-Zoom kann mit dem
etwas größeren Brennweitenbereich aufwarten. Der entspricht umgerechnet dem eines 15-36-mm-Kleinbildzooms. Damit deckt das Tamron auch den Reportagebereich ab, der üblicherweise bei 35 mm (KB) beginnt.

Standard-Zooms: Der Klassiker

Allein schon weil die Standard-Zooms beim Kamerakauf zumeist im Bundle dabei sind, haben viele Hobbyfotografen sie im Gebrauch. Es gibt aber einige Gründe mehr, warum viele Standard-Zooms gern verwenden.

Den Menschen simulieren: Das menschliche Auge schafft ungefähr einen Bildwinkel von 40 bis 50 Grad, was bei einer Vollformat-Kamera einer Brennweite von 45 bis 60 Millimetern entspricht. Diesen dem menschliche Blickfeld entsprechenden Bereich decken auch die Brennweiten von Standard-Zooms ab. Mit im Regelfall rund 17 bis 55 Millimeter Brennweite decken sie auch noch den Weitwinkel mit ab.

Kit-Objektiv: Standardzooms bieten die Hersteller meistens zu ihren Kameras im Bundle an. Es gibt aber lichtstärkere Varianten mit höherer Abbildungsqualität. Wer viel mit einem Standardzoom fotografieren möchte, sollte das Kit-Objektiv möglichst ersetzen.

Geeignet für: Einsteiger, die noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil sind, und Fotografen, die wenig Zoom benötigen.

Objektiv-Tipp: Panasonic Lumix S Pro 24-70mm f2,8
Dank zuverlässig schnellem Autofokus-System, dem Brennweitenbereich von 24-70 mm und der durchgehenden Lichtstärke bietet das Panasonic Lumix S Pro 24-70mm f2,8 alle Grundvoraussetzungen eines „Immerdraufs“.

Reise-Zooms: Der Bequeme

Reise-Zooms erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie einen Objektivwechsel überflüssig machen. Das ist im Urlaub oder auf Städtetour praktisch: Weniger Gepäck und flexible Einsatzmöglichkeiten bieten unbeschwerten Spaß beim Fotografieren. Es gibt aber Gründe, warum sie nicht jeder verwendet.

Auf Reisen: Die meisten Reisezooms decken Brennweiten von 27 bis 300 Millimeter (KB) ab und schaffen teilweise sogar einen 15-fachen Zoomfaktor. Da sie meist kompakt und damit relativ leicht sind, muss man auf Fototouren
keine schwere Kameratasche schleppen.

Mangelnde Bildqualität: Ein großer Zoombereich bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Reisezooms verzeichnen recht stark und überzeugen in den Brennweiten-Extremen nur selten. Abstriche muss man in puncto Lichtstärke machen, doch gängige f/3,5 bis f/6,3 schränken einen auf Reisen kaum ein.

Geeignet für: Reise- und Gelegenheits-Fotografen, denen ein Maximum an Lichtstärke und Abbildungsqualität nicht so wichtig ist, Flexibilität dagegen umso mehr.

Objektiv-Tipp: Sigma 18-300mm f/3,5-6,3 DC Makro OS HSM
Wenn 18-200 mm reichen, bekommt man bereits gute und teilweise auch günstige Objektive. Wenn es auf jeden Fall mehr Brennweite sein soll, steigt auch der Preis in die Höhe. Dazu kommen die eingangs erwähnten Kompromisse bei der Bildqualität. Das Sigma 18-300mm f/3,5-6,3 DC Makro OS HSM liefert hier aber noch ein gutes Ergebnis. Inzwischen gibt es sogar noch zoomstärkere Alternativen, wie das Tamron 18-400 mm f/3,5-6,3 Di II VC HLD. Hier leidet dann aber zunehmend die Abbildungsleistung.

Tele-Zooms: Das Monster

An einige Motive kommen Fotografen nur schwer nah genug heran. Eine Großaufnahme von Tieren in der freien Natur oder Sportlern bei Events ist nicht so einfach möglich. Gäbe es da nicht die großen und schweren Tele-Zooms. Mit ihnen holt der Fotograf jene Motive nah heran, die scheu oder schlicht zu weit weg sind.

Brennweiten: Anders als Reisezooms haben Telezooms keinen Weitwinkel im Angebot. Mit 70 Millimetern geht es los und manches Spezial-Tele schafft 500 Millimeter oder gar mehr. Kein Wunder, dass die Vertreter dieser Klasse besonders schwer und groß ausfallen.

Bessere Bildqualität: Gute Tele-Zooms sind mit Preisen ab 1.000 Euro nicht gerade günstig, zeigen aber eine erstaunlich gute Bildqualität. Durchgehende Offenblenden von f 2,8 sind keine Seltenheit.

Geeignet für: Tier- oder Sportfotografen, die nicht nah genug an ihr Motiv herankommen. Viele Modelle sind eher etwas für Enthusiasten und natürlich Profis, aber manch günstiges 70-200er reizt auch Hobbyfotografen.

Objektiv-Tipp: Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM
Das RF ­70-200 mm f/2,8L IS USM überzeugt mit einer erstklassigen Abbildungsleistung über den gesamten Zoombereich. Canon hat die Naheinstelldistanz verkürzt, einen optischen 5-Stufen-Bildstabilisator und zwei schnelle und präzise AF-Motoren eingebaut und das alles in ein recht kompaktes, leichtes und rundum angedichtetes Gehäuse gepackt. Ein echtes Top-Zoom!


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